Nach dreimonatigem Anstieg ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach wieder rückläufig. 7539 Arbeitslosen waren im September in den Kreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder gemeldet. Das sind 206 Personen weniger als im August (minus 2,7 Prozent), aber 1442 Arbeitslose mehr als im Vorjahr (+ 23,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinkt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 3,3 Prozent gelegen.
Der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen sei nach wie vor aufnahmefähig, bilanziert Uwe Kemper, Leiter der Korbacher Agentur. Die Arbeitslosenzahl sei gesunken, die Abgänge in Erwerbstätigkeit lägen über denen der Zugänge aus Erwerbstätigkeit. Bei den Jüngeren gebe es saisonüblich einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit, die zuvor wegen des Endes von Schul- bzw. Ausbildungszeit gestiegen war. Wie in den Vormonaten sei bei den Jobcentern eine untypische Entwicklung für den September festzustellen. Dort habe die Arbeitslosigkeit geringfügig zugenommen, was auf die verstärkte Betreuung ukrainischer Staatsangehöriger zurückzuführen sei. Ansonsten wäre die Arbeitslosigkeit auch im Bereich der Jobcenter rückläufig. Bei den offenen Stellen sieht Kemper eine etwas geringere Dynamik: „521 offene Stellen wurden uns im September gemeldet, das sind 205 weniger als vor einem Jahr. Möglicherweise zeigen sich hier die Auswirkungen der Summe der globalen Krisen.“
Insgesamt befindet sich laut Kemper der Arbeitsmarkt im Umbruch und müsse sich auf vielfältige Herausforderungen – beispielsweise die demographische Entwicklung und einen deutlich niedrigeren Umsatz von Kohlenstoff - einstellen. „Das geschieht dadurch, dass das Qualifikationslevel in vielen Bereich steigt, wir brauchen definitiv mehr Qualifizierung. Gleichzeitig wird es zunehmend schwieriger, mögliche Teilnehmer für Qualifizierungen zu begeistern.“ Kemper appelliert an Arbeitnehmer, ihre aktuelle Qualifikation zu prüfen und kritisch zu hinterfragen, ob sie den kommenden Anforderungen noch genüge. Die Agentur für Arbeit unterstütze dabei, z.B. mit der „Berufsberatung im Erwerbsleben“ und Förderung im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes.
In fast allen Personengruppen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich mit dem August rückläufig, am deutlichsten bei den jungen Menschen unter 25 Jahren (minus 118, minus 12,4 Prozent), gefolgt von Frauen (minus 129, minus 3,4 Prozent), den Männern (minus 77, minus 2 Prozent) und den Älteren ab 50 Jahren (minus 37, minus 1,4 Prozent). Ein leichter Anstieg um 20 (entspricht 0,7 Prozent) ist bei den Ausländern zu verzeichnen.
Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) waren im Agenturbezirk 2577 Menschen arbeitslos gemeldet, 222 weniger als im Vormonat und 41 weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) waren 4962 Arbeitslose registriert, 16 mehr als im August und 1483 mehr als im September 2021.
Nach einem leichten Anstieg im August ist die Langzeitarbeitslosigkeit im September wieder gesunken: 1680 Langzeitarbeitslose waren gemeldet, 39 weniger als vor einem Monat und 272 weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im September um 275 auf 2748 gesunken (minus 9,1 Prozent), das sind 1098 weniger als vor einem Jahr (minus 28,5 Prozent). Rückläufig ist weiterhin auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen: Im September kamen 521 Stellen hinzu, 50 weniger als im August und 205 weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im September 3556 Menschen arbeitslos gemeldet, 116 weniger als im August (minus 3,2 Prozent) und 726 mehr als vor einem Jahr (plus 25,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis sinkt um 110 auf 1426. Im Jahresvergleich bedeutet das einen Rückgang um 718 Stellen.
Korbach mit Bad Wildungen. 1574 Personen ohne Arbeit waren im September in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 100 weniger als im August (minus 6 Prozent) und 210 mehr als vor einem Jahr (plus 15,4 Prozent). Die Quote sinkt auf 3,8 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1196 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 3 weniger als im Vormonat (minus 0,3 Prozent) und 391 mehr als im September 2021 (plus 48,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg stagniert bei 4,2 Prozent (September 2021: 2,8 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 786 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 13 weniger als im August (minus 1,6 Prozent) und 125 mehr als vor einem Jahr (plus 18,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor vier Wochen (September 2021: 3,8 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 3983 Arbeitslose waren im September im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 90 weniger als im August (minus 2,2 Prozent) und 716 mehr als im Vorjahresmonat (plus 21,9 Prozent). Die Quote liegt mit 4,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Monat und 0,8 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. 1322 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 165 weniger als im August und 380 weniger als im September 2021.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1882 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – 49 weniger als im August (minus 2,5 Prozent) und 398 mehr als im Vorjahr (plus 26,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote verringert sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent und liegt damit um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im September 1046 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 30 weniger als vor vier Wochen (minus 2,8 Prozent) und 139 mehr im Jahresvergleich (plus 15,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im September 2021.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1055 Menschen auf Jobsuche zeigt die September-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber August eine Abnahme um 11 (minus 1 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 179 Arbeitslose mehr (plus 20,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 4,0 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,3 Prozent betragen.
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