Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach ist im Mai wieder unter die 8000er-Marke gesunken. 7853 Arbeitslosen waren in Waldeck-Frankenberg und dem Schwalm-Eder-Kreis gemeldet, 251 weniger als im April (minus 3,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im April. Wie schon in den vergangenen Monaten zeigt sich im Vergleich mit 2022 ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit: Seit Mai vorigen Jahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 1792 bzw. 29,4 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote hatte damals 3,3 Prozent betragen.
„Der Arbeitsmarkt im Mai zeigt uns eine etwas verspätete Frühjahrsbelebung“, kommentiert Agenturleiter Uwe Kemper die Statistik. Erfreulicherweise sei die Arbeitslosigkeit sowohl bei der Arbeitsagentur (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) als auch bei den Jobcentern in den beiden Landkreisen (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II) rückläufig.
Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich geht zum großen Teil auf die ukrainischen Geflüchteten zurück, die seit Juni 2022 aus einer Hand von den Jobcentern betreut werden. Sie erhalten also nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch persönliche Beratung auf dem Weg zur Beschäftigung oder Qualifizierung. Agenturleiter Kemper: „Die Geflüchteten aus der Ukraine bringen gute Voraussetzungen mit, um erfolgreich auf dem deutschen Arbeitsmarkt anzukommen und nachhaltig Beschäftigung zu finden. Fast drei Viertel von ihnen verfügen über ukrainische Berufsabschlüsse sowie Berufserfahrung. Aber es braucht etwas Zeit. Zum einen sind in der Regel gute Deutschkenntnisse erforderlich, zum anderen muss die Anerkennung von Schul-, Studien- und Berufsabschlüssen verfolgt werden. Nicht zu vergessen, die Suche nach einer Wohnung und Kinderbetreuung.“
Bei allen Personengruppen ist im Mai die Arbeitslosigkeit zurückgegangen, am stärksten bei den unter 25-Jährigen (minus 4,3 Prozent), gefolgt von Männern (minus 3,2 Prozent), Frauen (3,0 Prozent), Älteren ab 50 Jahren (minus 2,9 Prozent) und Ausländern (minus 2,8 Prozent).
Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Rechtskreis SGB III waren im Agenturbezirk 2896 Menschen arbeitslos gemeldet, 110 weniger als im April (minus 3,7 Prozent) und 148 mehr als im Vorjahr (plus 5,4 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren 4957 Arbeitslose registriert, 141 weniger als im April (minus 2,8 Prozent) und 1634 mehr als im Mai 2022 (plus 49,2 Prozent).
Die Langzeitarbeitslosigkeit im Agenturbezirk blieb im Mai mit 1765 Personen gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Vergleich mit dem Vorjahr ergibt sich ein Plus von 47 Langzeitarbeitslosen.
Der Stellenbestand im Agenturbezirk ist seit April um 132 auf 1910 zurückgegangen, das entspricht im Vergleich mit dem Mai 2022 einem Minus von 1948.
Agenturleiter Uwe Kemper verweist mit Blick auf die Mai-Statistik zudem auf die vielen Chancen, die der Ausbildungsmarkt derzeit den jungen Menschen biete. So seien im Agenturbezirk noch 1096 Ausbildungsplätze für dieses Jahr zu besetzen. Kemper: „In allen Branchen werden noch Auszubildende gesucht so dass die künftigen Schulabsolventinnen und -absolventen gute Möglichkeiten haben, ihre beruflichen Vorstellungen zu verwirklichen. Auch ein Besuch der verschiedenen Messen lohnt sich definitiv, um einen Überblick zu bekommen und auf einfachem Weg Kontakt mit Betrieben auszunehmen. Unsere Berufsberatung unterstützt natürlich auch jederzeit bei der Orientierung und Suche nach Ausbildungsplätzen.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Mai 3451 Menschen arbeitslos gemeldet, 140 weniger als im April (minus 3,9 Prozent) und 692 mehr als im Vorjahr (plus 25,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,1 auf 3,9 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 890 um 69 niedriger als im April und um 1108 niedriger als im Mai 2022.
Korbach mit Bad Wildungen. 1607 Personen ohne Arbeit waren im Mai in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 46 weniger als im April (minus 2,8 Prozent) und 343 mehr als vor einem Jahr (plus 27,1 Prozent). Die Quote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, das sind weiterhin 0,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1080 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 37 weniger als im Vormonat (minus 3,3 Prozent) und 207 mehr als im Mai 2022 (plus 23,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im Mai 2022.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 764 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 57 weniger als im April (minus 6,9 Prozent) und 142 mehr als vor einem Jahr (plus 22,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,3 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent (Mai 2022: 3,6 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 4402 Arbeitslose waren im Mai im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 111 weniger als im April (minus 2,5 Prozent) und 1090 mehr als im Vorjahresmonat (plus 32,9 Prozent). Die Quote sinkt von 4,6 auf 4,5 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,4 Prozent betragen. 1020 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 63 weniger als im April und 840 weniger als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2102 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, ein Minus von 65 gegenüber April (minus 3,0 Prozent) und 527 mehr als im Vorjahr (plus 33,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote reduziert sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,4 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Mai 1102 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 19 weniger als vor vier Wochen (minus 1,7 Prozent) und 268 mehr im Jahresvergleich (plus 32,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent, das sind 1,0 Prozentpunkte mehr als im Mai 2022.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. Die Mai-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt zeigt 1198 Menschen auf Jobsuche, 27 weniger als im Vormonat (minus 2,2 Prozent) und 295 mehr als im vorigen Jahr (plus 32,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,5 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im April, vor einem Jahr hatte sie 3,4 Prozent betragen.
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