Das Jobcenter Schwalm-Eder und die Agentur für Arbeit Korbach möchten vor dem Hintergrund des Ende 2023 von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ausgerufenen „Job-Turbos“ zusammen mit regionalen Arbeitgebern Menschen mit Migrationshintergrund schneller beruflich integrieren: Ziel der Aktionswoche „Job-Turbo“ vom 22. bis 26. April war es daher, Arbeitsuchende und Unternehmen bei Infoveranstaltungen, Jobdatings und Betriebsbesichtigungen zusammenzubringen.
Petra Kern (Leiterin der Agentur für Arbeit Korbach) und Uwe Rauch (Geschäftsführer Jobcenter Schwalm-Eder) ziehen eine erste positive Bilanz: Von den rund 300 Teilnehmenden hätten sich etliche direkt bei den beteiligten Betrieben beworben, zahlreiche Kontakte seien geknüpft worden. „Wir appellieren an die Arbeitgeber, bei der Besetzung von offenen Stellen immer auch geflüchtete Menschen im Blick zu haben. Es gibt etliche Förderinstrumente, um die Integration ins Unternehmen zu begleiten“, so Petra Kern. „Auch fehlende Sprachkenntnisse müssen kein Ausschlusskriterium für eine Einstellung sein, teilweise ist der Spracherwerb auch mit der beruflichen Praxis bzw. ergänzend zu einer aufgenommenen Arbeit möglich. Gerne beraten und informieren wir hierzu ausführlich“, ergänzt Geschäftsführer Uwe Rauch.
Als Arbeitgeber waren Unternehmen aus der Logistikbranche, aus dem Hotellerie- und Gaststättengewerbe, die Kreishandwerkerschaft sowie Personaldienstleister an den vier Jobcenterstandorten zu Gast. „Ziel dieser verschiedenen Kleingruppeninfos war es, Bürgergeldbeziehenden Perspektiven nach dem Integrationskurs aufzuzeigen und sowohl sie als auch Unternehmen über weitere finanzielle Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten zu informieren“, berichtet Stefan Ulrich, Bereichsleitung Markt und Integration im Jobcenter Schwalm-Eder. Anschließend stellten persona service, job-maker, die Kreishandwerkerschaft und das Hotel Kloster Haydau in Morschen sich und ihre Jobangebote vor und gaben Auskünfte zu beispielsweise Arbeitszeiten, Verdienstmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen. „Im Anschluss stand genügend Zeit für Einzelgespräche, den Austausch von Kontaktdaten oder die Vereinbarung von Vorstellungsgesprächen zur Verfügung. Davon wurde auch reichlich Gebrauch gemacht“, freut sich Ulrich.
Einen weiteren Bestandteil der Aktionswoche „Job-Turbo“ bildeten die Betriebsbesichtigungen: So waren Mitarbeitende von Jobcenter und Arbeitsagentur gemeinsam mit Bürgergeldbeziehenden beispielsweise im Fleischwerk Hessenring GmbH in Melsungen zu Besuch: 9 Männer und Frauen aus der Ukraine, dem Iran, Aserbaidschan, Afghanistan und der Türkei, die zuvor ihr Interesse an einer Tätigkeit im fleischverarbeitenden Gewerbe bekundet hatten, erhielten dort von Prokurist Norbert Rohde und dem stellvertretenden Betriebsleiter Sascha Hobbie zunächst einen Überblick über das Unternehmen mit mehr als 400 Beschäftigten, davon der Großteil am Standort Melsungen. Anschließend konnten sie bei einem Rundgang einen Eindruck von den einzelnen Bereichen des Betriebes erhalten, angefangen von der Fleisch-Anlieferung bis zum Versand. Sieben Teilnehmende reichten noch am gleichen Tag Bewerbungen beim Fleischwerk ein.
Bei den Betriebsbesichtigungen von Rudolph Logistik in Borken (gemeinsam mit Randstad) und der Bäckerei Viehmeier in Gilserberg zeigte sich ein ähnliches Bild: „Durch den konkreten Einblick in Arbeitsbedingungen und Stellenanforderungen ließen sich im persönlichen Gespräch mit den Arbeitgebern leichter vorhandene und benötigte Qualifikationen und Sprachkenntnisse miteinander abgleichen, sodass viele Termine für ein näheres Kennenlernen vereinbart wurden. Auch hier wurde von allen Seiten ein positives Feedback gezogen“, fasst Ulrich zusammen.
Weitere Informationen
Unternehmen finden unter www.jobcenter-schwalm-eder.de/infos-fuer-arbeitgeber.html und www.arbeitsagentur.de/vor-ort/korbach/unternehmen Ansprechpartner in Agentur und Jobcenter sowie weiterführende Informationen zum Job-Turbo zusammengefasst.