Noch keine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach: Die Arbeitslosenzahl in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder ist im April leicht um 16 Personen auf 8541 gestiegen (plus 0,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,6 Prozent. Im Vergleich mit dem April des vorigen Jahres sind damit 437 Menschen mehr auf Arbeitssuche (plus 5,4 Prozent), die Quote hatte vor einem Jahr 4,4 Prozent betragen.
„Das Frühjahr hat bislang nicht genug Schwung mit sich gebracht, um die Arbeitslosenzahl zu senken“, kommentiert die Korbacher Agenturleiterin Petra Kern die aktuellen Zahlen. Zwar sei die Arbeitslosigkeit bei den Arbeitsagenturen (Bereich Sozialgesetzbuch III) gesunken, gleichzeitig aber bei den Jobcentern (Sozialgesetzbuch II) gestiegen. „Bei diesen Zahlen macht sich auch bemerkbar, dass inzwischen zunehmend Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern Sprach- und Integrationskurse abgeschlossen haben und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Wir werben daher im Rahmen des „Job-Turbos“ gemeinsam mit den Jobcentern intensiv dafür, dass Betriebe Menschen mit Migrationshintergrund auch weiterhin Chancen geben, sich zu bewähren.“
Als positives Zeichen wertet die Agenturleiterin den Zugang an offenen Stellen, der im April deutlich angezogen hat. „Uns wurden in diesem Monat fast 600 Stellen neu gemeldet, das ist gegenüber März eine Zunahme von über 30 Prozent und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von über 40 Prozent. Daran sehen wir zum einen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit eine steigende Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber, zum anderen aber auch den nach wie vor bestehenden Bedarf an qualifizierten Kräften.“
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den einzelnen Personengruppen zeigt im April deutliche Unterschiede gegenüber März. Rückläufige Zahlen sind bei den Männern (minus 49 Personen, minus 1,0 Prozent) und bei den Jüngeren unter 25 Jahren (minus 54 Personen, minus 5,5 Prozent) zu verzeichnen. Gestiegen ist die Arbeitslosigkeit hingegen bei den Frauen (plus 65 Personen, plus 1,8 Prozent), bei den Älteren ab 50 Jahren (plus 41, plus 1,4 Prozent) und bei den Ausländern (plus 62, plus 1,9 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April auch in den Rechtskreisen unterschiedlich entwickelt. Während bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) 3321 Arbeitslose registriert waren, 91 weniger als im März (minus 2,7 Prozent), ist bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) ein Anstieg um 107 auf 5220 zu verzeichnen (plus 2,1 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl in beiden Rechtskreisen gestiegen (SGB III: um 315 Personen bzw. 10,5 Prozent, SGB II um 122 Personen bzw. 2,4 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat um 18 auf 2165 gestiegen, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 400 Personen.
1977 offene Stellen waren im Agenturbezirk im April gemeldet, 152 mehr als im März (plus 8,3 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 65 Stellen (minus 3,2 Prozent). Im April wurde 597 Stellen neu gemeldet, 151 mehr als im März (plus 33,9 Prozent) und 173 mehr als im April des vorigen Jahres (plus 40,8 Prozent).
Im Agenturbezirk haben 14 Betriebe bis zum Stichtag (24. April) neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 243 Personen betroffen sein können. Ein Jahr zuvor waren es 6 Betriebe mit maximal 147 Personen.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im April 4023 Menschen arbeitslos gemeldet, 11 mehr als im März (plus 0,3 Prozent) und 432 mehr als vor einem Jahr (plus 12 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,6 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 1025 um 107 höher als im März und um 66 niedriger als im April 2023.
Korbach mit Bad Wildungen. 1907 Personen ohne Arbeit waren im April in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 1 weniger als im März (minus 0,1 Prozent) und 254 mehr als vor einem Jahr (plus 15,4 Prozent). Die Quote verharrt bei 4,6 Prozent, das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1263 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 24 mehr als im Vormonat (plus 1,9 Prozent) und 146 mehr als im April des Vorjahres (plus 13,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als im April 2023.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 853 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 12 weniger als im März (minus 1,4 Prozent) und 32 mehr als vor einem Jahr (plus 3,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 4,9 Prozent (April 2023: 4,7 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 4518 Arbeitslose waren im April im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 5 mehr als im März (plus 0,1 Prozent) und 5 mehr als im Vorjahresmonat (ebenfalls plus 0,1 Prozent). Die Quote stagniert bei 4,6 Prozent, das ist der gleiche Wert wie vor einem Jahr. 952 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 45 mehr als im März und 131 weniger als im April 2023.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2104 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 11 weniger als im März (minus 0,5 Prozent) und 63 weniger als im Vorjahr (minus 2,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt konstant bei 4,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 4,7 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im April 1180 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 17 weniger als vor vier Wochen (minus 1,4 Prozent) und 59 mehr im Jahresvergleich (plus 5,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent (April 2023: 4,4 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1234 Menschen auf Jobsuche zeigt die April-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber März ein Zuwachs um 33 (plus 2,7 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9 (plus 0,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent, den gleichen Wert wie im April 2023.