Deutlich rückläufig ist im Mai die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach: In den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder waren 8221 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 320 weniger als im April (minus 3,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,3 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt weiterhin einen Anstieg der Arbeitslosigkeit: Im Mai 2023 waren 7853 Arbeitslose registriert, 368 weniger als aktuell, die Quote lag bei 4,2 Prozent.
Die Mai-Statistik zeigt nach den Worten von Agentur-Geschäftsführer Bernd Wilke die typische Frühjahrsbelebung im Vergleich mit dem Vormonat. „Das ist natürlich erfreulich. Andererseits ist festzustellen, dass einige Anzeichen in der langfristigen Betrachtung durchaus auf eine konjunkturelle Eintrübung hindeuten.“ Insbesondere Menschen in einfachen Tätigkeiten und in der Zeitarbeit seien eher von Arbeitslosigkeit betroffen. Ein Blick auf die Kurzarbeit bestätige die These: Seit Jahresbeginn wurden für deutlich mehr Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Dass dennoch der Stellenbestand gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei, stelle keinen Widerspruch dar. „Der Fachkräftebedarf ist in vielen Branchen anhaltend hoch“, so Wilke. Er verweist zudem auf die Verfestigung von Arbeitslosigkeit: „Im Jahresvergleich ist die Langzeitarbeitslosigkeit um 374 Menschen gestiegen. Hier leisten wir intensive und individuelle Unterstützung, damit die Menschen wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können.“
Alle Personengruppen konnten im Mai vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren, prozentual gesehen am stärksten die Ausländer (minus 218 Personen, minus 6,6 Prozent), gefolgt von den Jüngeren unter 25 Jahren (minus 57 Personen, minus 6,1 Prozent) und den Frauen (minus 201, minus 5,4 Prozent). Bei den Männern ist die Arbeitslosenzahl um 119 zurückgegangen (minus 2,5 Prozent), bei den Älteren ab 50 Jahren um 70 (minus 2,3 Prozent).
In beiden Rechtskreisen ist im Mai die Arbeitslosigkeit gesunken. Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren 3188 Arbeitslose gemeldet, 133 weniger als im April (minus 4 Prozent). Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II) registrierten 5033 Arbeitslose, was einem Rückgang von 187 bzw. 3,6 Prozent entspricht.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat um 26 auf 2139 gesunken, gegenüber dem Vorjahr ist das jedoch ein Anstieg um 374 Personen.
2058 offene Stellen warenim Agenturbezirk im Mai gemeldet, 81 mehr als im April (plus 4,1 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um 148 Stellen (plus 7,7 Prozent). Im Mai wurde 472 Stellen neu gemeldet, 125 weniger als im April, aber 88 mehr als im Mai des vorigen Jahres.
Im Agenturbezirk haben 9 Betriebe bis zum Stichtag (28. Mai) Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 115 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es 7 Betriebe mit maximal 69 Personen. Seit Jahresbeginn wurde für 1415 Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 794 Personen. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Mai 3853 Menschen arbeitslos gemeldet, 170 weniger als im April (minus 4,2 Prozent) und 402 mehr als vor einem Jahr (plus 11,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,6 auf 4,3 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 1029 um 4 höher als im April und um 139 höher als im Mai 2023.
Korbach mit Bad Wildungen. 1798 Personen ohne Arbeit waren im Mai in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 109 weniger als im April (minus 5,7 Prozent) und 191 mehr als vor einem Jahr (plus 11,9 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1222 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 41 weniger als im Vormonat (minus 3,2 Prozent) und 142 mehr als im Mai des Vorjahres (plus 13,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg reduziert sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Mai 2023.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 833 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 20 weniger als im April (minus 2,3 Prozent) und 69 mehr als vor einem Jahr (plus 9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,7 um 0,2 Prozentpunkte niedriger als vor einem Monat (Mai 2023: 4,4 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 4368 Arbeitslose waren im Mai im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 150 weniger als im April (minus 3,3 Prozent) und 34 weniger als im Vorjahresmonat (minus 0,8 Prozent). Die Quote liegt bei 4,4 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im April und 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1029 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 77 mehr als im April und 9 mehr als im Mai 2023.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2033 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 71 weniger als im April (minus 3,4 Prozent) und 69 weniger als im Vorjahr (minus 3,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 4,3 Prozent, das sind jeweils 0,2 Prozentpunkte weniger als vor einem Monat und vor einem Jahr.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Mai 1179 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1 weniger als vor vier Wochen (minus 0,1 Prozent) und 77 mehr im Jahresvergleich (plus 7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,6 Prozent (Mai 2023: 4,3 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1156 Menschen auf Jobsuche zeigt die Mai-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber April 78 weniger (minus 6,3 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 42 (minus 3,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,4 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,5 Prozent gelegen.