Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach um 2,6 Prozent lasse sich im Wesentlichen noch auf die Sommerpause zurückführen, kommentiert die Korbacher Agenturleiterin Petra Kern. „Im August sind zwar deutlich weniger Menschen von einer Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit gewechselt als noch im Juli, was darauf hinweist, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden halten wollen. Aber es haben auch weniger Arbeitslose eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, weil die Einstellung neuer Mitarbeitenden gern auf die Zeit nach den Ferien geschoben wird.“
Im Jahresvergleich mache sie laut Kern allerdings deutlich die Unsicherheit bei den Unternehmen über die wirtschaftliche Entwicklung bemerkbar. „Gegenüber dem August 2023 haben wir 5,1 Prozent mehr Arbeitslose, die hauptsächlich aus dem Bereich der Arbeitslosenversicherung kommen – ein Indiz dafür, dass sich hier geschwächte Stimmungs- und Konjunkturindikatoren auswirken.“
Als positiv wertet Kern, dass die Zahl der Teilnehmenden an Maßnahmen im Monats- sowie im Jahresvergleich deutlich gestiegen sei. Besonders ausgeprägt sei dies im Bereich der beruflichen Weiterbildung mit derzeit 944 Teilnehmenden, das sind 246 mehr als im Juli und 367 mehr als vor einem Jahr. „Damit befähigen wir Menschen, weiterhin den sich ändernden Anforderungen des Berufslebens gerecht zu werden und begleiten so Strukturwandel sowie die Transformation des Arbeitsmarktes.“
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit verteilt sich auf alle Personengruppen. Den prozentual größten Zuwachs verzeichnen die Jüngeren unter 25 Jahren (plus 94 Personen, plus 8,9 Prozent), bei den Ausländern sind es 179 Arbeitslose mehr (plus 5,8 Prozent), bei den Frauen 121 (plus 3,3 Prozent) und bei den Männern 99 (plus 2,1 Prozent). Den geringsten Anstieg gab es bei den Älteren ab 50 Jahren mit 37 Personen (plus 1,3 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im August um 55 auf 2202 gestiegen (plus 2,6 Prozent), und liegt um 288 höher als im Vorjahr (plus 15 Prozent).
In beiden Rechtskreisen ist die Arbeitslosenzahl gleich stark gestiegen. Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) waren im August 3414 Arbeitslose gemeldet, 87 mehr als im Juli (plus 2,6 Prozent). Die beiden Jobcenter im Agenturbezirk (Rechtskreis SGB II) verzeichneten mit 5249 Arbeitslosen ein Plus von 133 Personen und ebenfalls 2,6 Prozent. Der Jahresvergleich zeigt allerdings deutliche Unterschiede zwischen den beiden Rechtskreisen: Während die Arbeitslosenzahl bei der Agentur um 11,8 Prozent gestiegen ist (plus 359 Personen), waren es bei den Jobcentern nur 1,2 Prozent (plus 61 Personen).
2415 offene Stellen waren im Agenturbezirk im August gemeldet, 153 mehr als im Juli (plus 6,8 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg um 538 Stellen (plus 28,7 Prozent).
Im Agenturbezirk haben 7 Betriebe bis zum Stichtag (26. August) Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 212 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es 9 Betriebe mit maximal 93 Personen.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im August 4087 Menschen arbeitslos gemeldet, 53 mehr als im Juli (plus 1,3 Prozent) und 399 mehr als vor einem Jahr (plus 10,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 4,5 Prozent im Vormonat auf 4,6 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,2 Prozent gelegen. Der Bestand an offenen Stellen hat sich seit Juli um 186 auf 1335 erhöht, das sind 489 mehr als vor einem Jahr.
Korbach mit Bad Wildungen. 1846 Personen ohne Arbeit waren im August in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 24 weniger als im Juli (minus 1,3 Prozent) und 117 mehr als vor einem Jahr (plus 6,8 Prozent). Die Quote liegt wie im Juli bei 4,4 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1366 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 40 mehr als im Vormonat (plus 3 Prozent) und 258 mehr als im August des Vorjahres (plus 23,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als im August 2023.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 875 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 37 mehr als im Juli (plus 4,4 Prozent) und 24 mehr als vor einem Jahr (plus 2,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 Prozent, im Juli hatte sie 4,7 Prozent betragen, vor einem Jahr 4,8 Prozent.
Landkreis Schwalm-Eder. 4576 Arbeitslose waren im August im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 167 mehr als im Juli (plus 3,8 Prozent) und 21 mehr als im Vorjahresmonat (plus 0,5 Prozent). Die Quote liegt bei 4,6 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkt höher als im Juli. Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote unverändert. 1080 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 33 weniger als im Juli, aber 49 mehr als im August des Vorjahres.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2180 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 104 mehr als im Juli (plus 5,0 Prozent) und 59 weniger als im Vorjahr (minus 2,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,6 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Juli-Wert, aber um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im August 1244 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 61 mehr als vor vier Wochen (plus 5,2 Prozent) und 91 mehr im Jahresvergleich (plus 7,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent (Juli 2024: 4,6 Prozent, August 2023: 4,5 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1152 Menschen auf Jobsuche zeigt die August-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 2 mehr als im Juli (plus 0,2 Prozent) und 11 weniger als im August des Vorjahres (minus 0,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 4,3 Prozent, im Vorjahr betrug sie 4,4 Prozent.