Spätsommer schiebt Arbeitsmarkt an

Saisonüblicher Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bezirk Korbach

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 58

Das Ende der Sommerpause macht sich auf dem Arbeitsmarkt in Waldeck-Frankenberg und dem Schwalm-Eder-Kreis mit sinkenden Arbeitslosenzahlen bemerkbar. 8287 Menschen waren im September im Agenturbezirk Korbach arbeitslos gemeldet, das sind 376 weniger als vor einem Monat (minus 4,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im August. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahl um 520 (plus 6,7 Prozent), die Quote lag im September 2023 bei 4,2 Prozent. 

„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entspricht der im Spätsommer üblichen Entwicklung“, kommentiert Agentur-Geschäftsführer Bernd Wilke. „Arbeitgeber besetzen nach der Sommerpause Stellen, Ausbildungen beginnen.“ Diese positive Entwicklung dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der wirtschaftliche Rückenwind nachlasse, was sich im Vergleich mit dem September 2023 bemerkbar mache. Seitdem sei zum einen die Arbeitslosigkeit insbesondere von jungen Menschen und Männern gestiegen, zum anderen habe es aktuell mehr Zugänge aus dem Erwerbsleben oder einer Ausbildung in Arbeitslosigkeit gegeben als vor einem Jahr. Auch die Tatsache, dass im Jahresvergleich die Arbeitslosenzahl insbesondere bei der Arbeitsagentur und nur in geringem Maße bei den Jobcentern gestiegen sei, spreche für eine Eintrübung am Arbeitsmarkt.

Umso wichtiger ist es nach Wilkes Worten für Arbeitnehmer, durch beständiges Lernen fit für den Arbeitsmarkt zu bleiben bzw. zu werden. „Jeder Tag ist Tag der Weiterbildung und wir als Arbeitsagentur unterstützen mit Beratung und Förderung.“ Das schlägt sich ebenfalls in der Statistik nieder: Im September waren 1080 Teilnehmende an beruflicher Weiterbildung registriert, ein Plus von 418 bzw. 63,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Im Monatsvergleich konnten alle Personengruppen im September vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren, insbesondere die Jüngeren unter 25 Jahren mit 128 Arbeitslosen weniger als im August (minus 11,1 Prozent). Bei den Ausländern reduzierte sich die Arbeitslosenzahl um 224 (minus 6,9 Prozent), bei den Frauen um 208 (minus 5,4 Prozent), bei den Männern um 168 (minus 3,5 Prozent) und bei den Älteren ab 50 Jahren um 61 (minus 2,1 Prozent). Im Jahresvergleich ist lediglich bei den Ausländern die Arbeitslosigkeit rückläufig (minus 25 Personen, minus 0,8 Prozent), bei allen anderen Personen steigt sie, insbesondere bei den Jüngeren unter 25 Jahren (plus 156 Personen, plus 18 Prozent) und Männern (plus 487 Personen, plus 11,7 Prozent). 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im September leicht um 35 auf 2167 zurückgegangen (minus 1,6 Prozent), liegt aber um 234 höher als im Vorjahr (plus 12,1 Prozent). 

In den beiden Rechtskreisen ist die Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark gesunken. Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) waren im September 3287 Arbeitslose gemeldet, 127 weniger als im August (minus 3,7 Prozent). Das entspricht einem etwas geringerem Rückgang als in den vergangenen fünf Jahren. Die beiden Jobcenter im Agenturbezirk (Rechtskreis SGB II) zählten 5000 Arbeitslosen, 249 weniger als im August (minus 4,7 Prozent). Deutlicher wird der Unterschied im Vergleich mit dem Vorjahr: Bei der Agentur sind 474 Arbeitslose mehr gemeldet als im September 2023 (plus 16,9 Prozent), bei den beiden Jobcentern hingegen nur 46 (plus 0,9 Prozent).

Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im September um 12 auf 2403 gesunken (minus 0,5 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ergibt sich jedoch ein Zuwachs um 607 zu besetzende Stellen (plus 33,8 Prozent). 

Im Agenturbezirk haben 10 Betriebe vom 1. bis 23. September neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 327 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es weniger als drei, daher gibt es aus Gründen des Datenschutzes keine näheren Angaben. Dass die tatsächliche Kurzarbeit zunimmt, zeigt die Kurzarbeiterquote, die den Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten darstellt. Sie lag im Mai dieses Jahres laut Hochrechnung im Agenturbezirk bei 0,7, ein Jahr zuvor hatte sie 0,4 betragen.   

 

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im September 3919 Menschen arbeitslos gemeldet, 168 weniger als im August (minus 4,1 Prozent) und 450 mehr als vor einem Jahr (plus 13 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,6 Prozent im Vormonat auf 4,4 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,0 Prozent gelegen. Der Bestand an offenen Stellen hat sich seit August um 14 auf 1321 verringert, das sind 493 mehr als vor einem Jahr. 

Korbach mit Bad Wildungen. 1760 Personen ohne Arbeit waren im September in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 86 weniger als im August (minus 4,7 Prozent) und 109 mehr als vor einem Jahr (plus 6,6 Prozent). Die Quote liegt bei 4,2 Prozent, das sind jeweils 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und mehr als im Vorjahr.

Geschäftsstelle Frankenberg. 1301 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 65 weniger als im August (minus 4,8 Prozent) und 264 mehr als im September des Vorjahres (plus 25,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, das sind 0,9 Prozentpunkte mehr als im September 2023. 

Geschäftsstelle Bad Arolsen: 858 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 17 weniger als im August (minus 1,9 Prozent) und 77 mehr als vor einem Jahr (plus 9,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent, im August hatte sie 4,9 Prozent betragen, vor einem Jahr 4,4 Prozent. 

Landkreis Schwalm-Eder. 4368 Arbeitslose waren im September im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 208 weniger als im August (minus 4,5 Prozent) und 70 mehr als im Vorjahresmonat (plus 1,6 Prozent). Die Quote liegt bei 4,4 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkt niedriger als im August und auf dem gleichen Wert wie im September 2023. Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote unverändert. 1082 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 2 mehr als im August und 114 mehr als im September des Vorjahres.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2062 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 118 weniger als im August (minus 5,4 Prozent) und 5 mehr als im Vorjahr (plus 0,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkte unter dem August-Wert und um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. 

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im September 1203 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 41 weniger als vor vier Wochen (minus 3,3 Prozent) und 58 mehr im Jahresvergleich (plus 5,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,7 Prozent (August: 4,8 Prozent, September 2023: 4,5 Prozent). 

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1103 Menschen auf Jobsuche zeigt die September-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 49 weniger als im August (minus 4,3 Prozent) und 7 mehr als im September des Vorjahres (plus 0,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im August und entspricht dem Wert des Vorjahres.