Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach ist im Oktober erneut gesunken. In den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder waren insgesamt 8173 Arbeitslose gemeldet, das sind 114 weniger als im September (minus 1,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote reduziert sich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Im Vergleich mit dem Oktober des Vorjahres sind allerdings deutlich mehr Arbeitslose im Bezirk registriert (plus 532 Personen, plus 7 Prozent), die Quote hatte vor einem Jahr 4,1 Prozent betragen.
Für Petra Kern, Leiterin der Korbacher Arbeitsagentur, zeigen die Zahlen sowohl die saisonübliche Entwicklung als auch die Auswirkungen einer schwächelnden Konjunktur. „Der Rückgang der Arbeitslosenzahl entspricht einer leichten Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt und Korbach ist einer von nur zwei Agenturbezirken in Hessen, in denen die Arbeitslosenquote im Oktober gesunken ist.“ Gleichzeitig falle die Herbstbelebung niedriger aus als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahren und der Zugang von Menschen in Arbeitslosigkeit sei im Monatsvergleich gestiegen, insbesondere aus dem Bereich Ausbildung und Maßnahmen. Kern: „Trotzdem ist es im zweiten Monat in Folge für mehr Menschen gelungen, einen Weg zurück aus der Arbeitslosigkeit in den Markt zu finden. Der heimische Arbeitsmarkt präsentiert sich also durchaus weiter dynamisch und wir sehen teilweise auch unterschiedliche Trends. Insgesamt können wir in den beiden Landkreisen aber auch weiter von einem recht robusten Arbeitsmarkt sprechen, allerdings mit Eintrübungen.“
Bei fast allen Personengruppen ist im Oktober die Arbeitslosigkeit gegenüber September zurückgegangen. Dies gilt insbesondere für die Jüngeren unter 25 Jahren mit 45 Arbeitslosen weniger als im September (minus 4,4 Prozent) und Ausländer (minus 132 Personen, ebenfalls minus 4,4 Prozent). Bei den Frauen waren 75 weniger Arbeitslose registriert (minus 2,1 Prozent), bei den Männern 39 (minus 0,8 Prozent) und bei den Älteren ab 50 Jahren 3 (minus 0,1 Prozent). Der Vergleich mit dem Oktober des Vorjahres zeigt erneut nur bei Ausländern eine gesunkene Arbeitslosigkeit.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Oktober allerdings geringfügig um 5 auf 2172 gestiegen (plus 0,2 Prozent). Im Jahresvergleich sind es 249 Langzeitarbeitslose mehr (plus 12,9 Prozent).
Wie im September zeigen die beiden Rechtskreise eine unterschiedliche Entwicklung. Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) waren im Oktober 3277 Arbeitslose gemeldet, 10 weniger als im September (minus 0,3 Prozent). Die beiden Jobcenter im Agenturbezirk (Rechtskreis SGB II) zählten 4896 Arbeitslose, 104 weniger als im September (minus 2,1 Prozent).
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Oktober um 78 auf 2481 gestiegen (plus 3,2 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat sind 674 Stellen mehr zu besetzen (plus 37,3 Prozent).
Im Agenturbezirk haben 12 Betriebe vom 1. bis 24. Oktober neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 274 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es elf Betriebe mit insgesamt 79 Beschäftigten.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Oktober 3900 Menschen arbeitslos gemeldet, 19 weniger als im September (minus 0,5 Prozent) und 465 mehr als vor einem Jahr (plus 13,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,4 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 3,9 Prozent gelegen. Der Bestand an offenen Stellen hat sich seit September um 2 auf 1323 erhöht, das sind 480 mehr als vor einem Jahr.
Korbach mit Bad Wildungen. 1708 Personen ohne Arbeit waren im Oktober in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 52 weniger als im September (minus 3 Prozent) und 83 mehr als vor einem Jahr (plus 5,1 Prozent). Die Quote liegt bei 4,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1326 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 25 mehr als im September (plus 1,9 Prozent) und 311 mehr als im Oktober des Vorjahres (plus 30,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent, das ist 1 Prozentpunkt mehr als im Oktober 2023.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 866 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 8 mehr als im September (plus 0,9 Prozent) und 71 mehr als vor einem Jahr (plus 8,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 Prozent, im September hatte sie 4,8 Prozent betragen, vor einem Jahr 4,5 Prozent.
Landkreis Schwalm-Eder. 4273 Arbeitslose waren im Oktober im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 95 weniger als im September (minus 2,2 Prozent) und 67 mehr als im Vorjahresmonat (plus 1,6 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkt niedriger als im September und auf dem gleichen Wert wie im Oktober 2023. 1158 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 76 mehr als im September und 194 mehr als im Oktober des Vorjahres.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1969 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 93 weniger als im September (minus 4,5 Prozent) und 62 weniger als im Vorjahr (minus 3,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,1 Prozent jeweils um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vormonats- und dem Vorjahreswert.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Oktober 1203 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, genau so viele wie im September und 91 mehr im Jahresvergleich (plus 8,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,7 Prozent (Oktober 2023: 4,4 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1101 Menschen auf Jobsuche zeigt die Oktober-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 2 weniger als im September (minus 0,2 Prozent) und 38 mehr als im Oktober des Vorjahres (plus 3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt wie im September bei 4,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.