Der Winter macht sich auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach deutlich bemerkbar: 9140 Arbeitslose waren in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder im Januar gemeldet, 787 mehr als im Dezember (plus 9,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 4,4 auf 4,8 Prozent. Der Vergleich mit den Januar 2024 zeigt 426 Arbeitslose mehr (plus 4,9 Prozent), die Quote betrug vor einem Jahr 4,7 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit entspricht der im Januar üblichen Entwicklung“, erläutert Agenturleiter Volker Breustedt. „Das liegt an auslaufenden Arbeitsverträgen zum Quartals- bzw. Jahresende, am Ende des Weihnachtsgeschäftes und natürlich an vermehrten Arbeitslosmeldungen aus witterungsabhängigen Berufen.“ Dementsprechend habe die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) stärker zugenommen als im Bereich des Bürgergeldes (SGB II).
Insgesamt stehe auch der heimische Arbeitsmarkt weiter unter Druck, so Breustedt. „Im Vergleich mit dem Vorjahr haben wir fast fünf Prozent mehr Arbeitslose, was sich auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung zurückführen lässt. Gleichzeitig sind aber auch mehr offene Stellen gemeldet als vor einem Jahr, Fachkräfte sind also weiter gesucht. Daher setzen wir noch stärker auf Qualifizierung: Aktuell befinden sich 1055 Menschen in beruflicher Weiterbildung, das sind 341 mehr als vor einem Jahr.“
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt sich bei allen Personengruppen, prozentual am deutlichsten bei den Männern (plus 485 Arbeitslose, plus 10,3 Prozent) und den Älteren ab 50 Jahren (plus 272, plus 9,3 Prozent). Bei den Ausländern ergibt sich ein Zuwachs von 268 Arbeitslosen (plus 8,7 Prozent), bei den Frauen von 302 (plus 8,3 Prozent) und bei den Jüngeren unter 25 Jahren von 69 (plus 7,1 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Januar um 142 auf 2329 gestiegen (plus 6,5 Prozent). Innerhalb eines Jahres ergibt sich ein Zuwachs von 221 Langzeitarbeitslosen (plus 10,5 Prozent).
Im Vergleich der beiden Rechtskreise zeigt sich bei der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Rechtskreis SGB III) ein Anstieg um 436 auf jetzt 3837 Arbeitslose (plus 12,8 Prozent). Bei den Jobcentern (Bürgergeld, Rechtskreis SGB) waren im Januar 5303 Arbeitslose registriert, was einem Zuwachs von 351 Personen bzw. 7,1 Prozent entspricht.
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Januar um 68 auf 2267 gesunken (minus 2,9 Prozent), liegt aber mit 668 Stellen weiter deutlich über dem Wert im Januar 2024 (plus 41,8 Prozent).
Im Agenturbezirk haben 8 Betriebe vom 1. bis 27. Januar neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 72 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es 12 Betriebe mit insgesamt bis zu 280 Beschäftigten.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Januar 4349 Menschen arbeitslos gemeldet, 334 mehr als im Dezember (plus 8,3 Prozent) und 281 mehr als vor einem Jahr (plus 6,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,4 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,6 Prozent gelegen. Der Bestand an offenen Stellen hat sich seit Dezember um 6 auf 1272 erhöht, das sind 554 mehr als vor einem Jahr.
Korbach mit Bad Wildungen. 1912 Personen ohne Arbeit waren im Januar in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 137 mehr als im Dezember (plus 7,7 Prozent) und 17 weniger als vor einem Jahr (minus 0,9 Prozent). Die Quote liegt bei 4,5 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1535 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, ein Zuwachs von 125 gegenüber Dezember (plus 8,9 Prozent) und von 298 gegenüber dem Januar des Vorjahres (plus 24,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent, das ist 1 Prozentpunkt mehr als im Januar 2024.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: In der Geschäftsstelle Bad Arolsen ist die Zahl der Arbeitslosen seit Dezember um 72 auf 902 gestiegen (plus 8,7 Prozent), das sind gleich viele wie vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt gegenüber Dezember um 0,4 Prozent auf 5,1 Prozent, den gleichen Wert wie vor einem Jahr.
Landkreis Schwalm-Eder. 4791 Arbeitslose waren im Januar im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 453 mehr als im Dezember (plus 10,4 Prozent) und 145 mehr als im Vorjahresmonat (plus 3,1 Prozent). Die Quote liegt bei 4,8 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkt höher als im Dezember und um 0,1 Prozentpunkte höher als im Januar 2024. 995 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 74 weniger als im Dezember, aber 114 mehr als im Januar des Vorjahres.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2172 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, ein Plus von 178 gegenüber Dezember (plus 8,9 Prozent) und 29 weniger als vor einem Jahr (minus 1,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 4,2 auf 4,6 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 4,7 Prozent betragen.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Januar 1338 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 145 mehr als im Dezember (plus 12,2 Prozent) und 69 mehr im Jahresvergleich (plus 5,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote klettert um 0,6 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Januar 2024.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1281 Menschen auf Jobsuche zeigt die Januar-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 130 mehr als im Dezember (plus 11,3 Prozent) und 105 mehr als im Januar des Vorjahres (plus 8,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent, im Dezember hatte sie 4,3 Prozent und vor einem Jahr 4,4 Prozent betragen.