Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich trotz hoher Energiepreise und drohender Versorgungsengpässe stabil und robust.
„Der Arbeitskräftebedarf ist branchenübergreifend ungebrochen hoch. Ein zusätzliches Potenzial können die im Monat Juni erstmals statistisch erfassten Geflüchteten aus der Ukraine darstellen.“, so Eva-Maria Kelch, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Die Jobcenter unterstützen die Integration dieses Personenkreises in den Arbeitsmarkt durch Angebote zum Spracherwerb und beruflicher Qualifizierung.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 3,0 Prozent. Sie ist damit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Mai dieses Jahres. Im Vorjahresmonat lag sie bei 3,2 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni 2022 um 947 auf 7.949 gestiegen. Damit waren trotz dessen 571 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Juni 2021.
Im Juni konnten 667 Arbeitslose durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 90 weniger als im Mai, wie auch 315 Personen weniger als im Juni 2021. Gleichzeitig haben sich im Juni 872 Menschen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Das waren 133 mehr als im Mai sowie 64 mehr als im Vorjahr.
Arbeitskräftenachfrage
Im Juni haben die Arbeitgeber aus dem Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen 910 Stellen neu gemeldet. Das waren 25 mehr als im Vorjahr. Im Stellenbestand der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen waren im Juni 5.508 Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 1.800 bzw. 48,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg bei der Arbeitskräftenachfrage betraf vor allem die Berufsfelder Produktion und Fertigung, Logistik, Gesundheitswesen und die Baubranche.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region Landshut-Pfarrkirchen ist im Vorjahresvergleich weiter gestiegen. Ende Dezember 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen auf 185.100. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs um +4.818 oder +2,7 Prozent. Nach Branchen betrachtet, gab es die stärkste Zunahme im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung (+2.635), der öffentlichen Verwaltung (+528), dem verarbeitenden Gewerbe (+524) und dem Gesundheitswesen (+393). Im Wirtschaftsbereich der Heime u. Sozialwesen (-140) sowie bei der Branche der sonst. Dienstl. u. privaten Haushalten (-958) gab es hingegen die stärksten Rückgänge.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
Insgesamt waren 1.713 Landshuter im Juni 2022 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 110 mehr als im Mai und 194 weniger als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Juni 2022 eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent. Sie ist damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Juni des Vorjahres betrug sie 4,5 Prozent.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juni 239 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.106 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 289 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in der Stadt Landshut innerhalb eines Jahres um 1.791 auf 40.343 gestiegen (Stand: 31.12.2021).
Landkreis Landshut
2.361 Menschen und damit 277 mehr als im Vormonat waren im Juni auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Juni 2021 waren 234 Personen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut beträgt im Juni 2022 2,5 Prozent. Sie ist damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Mai dieses Jahres und 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juni 188 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.418 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 459 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Landshut innerhalb eines Jahres um 1.029 auf 52.870 gestiegen (Stand: 31.12.2021).
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Mai auf Juni 2022 um 449 gestiegen. Insgesamt waren im Juni 2022 2.315 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 18 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,4 Prozent um 0,7 Prozentpunkte höher als im Mai. Im Vorjahresmonat betrug sie ebenfalls 3,4 Prozent.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Juni 292 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.832 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 644 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Rottal-Inn innerhalb eines Jahres um 274 auf 40.400 gestiegen (Stand: 31.12.2021).
Landkreis Dingolfing-Landau
Insgesamt waren im Juni 2022 1.560 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 111 mehr als im Mai und 125 weniger als im Juni 2021. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Juni 2022 mit 2,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als im Mai und um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Juni 191 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.152 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 408 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Dingolfing-Landau innerhalb eines Jahres um 1.724 auf 51.487 gefallen (Stand: 31.12.2021).
Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt
Der Ausbildungsbeginn im Herbst rückt näher; entsprechend herrscht auf dem Ausbildungsmarkt viel Bewegung. Seit 1. Oktober 2021 informierten die Arbeitgeber die Agentur für Arbeit über 3.528 offene Ausbildungsstellen, davon waren im Juni 2022 noch 1.871 Stellen vakant.
Im selben Zeitraum meldeten sich 2.131 ausbildungsinteressierte Jugendliche bei der Agentur für Arbeit zur Berufsberatung an. 652 Jugendliche waren im Juni 2022 noch auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz.
Derzeit kommen damit auf einen Bewerber rein rechnerisch 2,87 Ausbildungsstellen. Diese Situation ist für die Jugendlichen noch besser ist als im letzten Jahr.
„Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der Region ist erfreulicherweise nach wie vor sehr hoch. Bei den derzeit noch unbesetzten Stellen sind noch sehr viele interessante Ausbildungsstellen dabei. Für Ausbildungsinteressierte bestehen, bei etwas fachlicher und regionaler Flexibilität, noch sehr gute Chancen eine passende Ausbildungsstelle zu finden.“, so Kelch.
Am häufigsten werden noch Auszubildende in folgenden Berufen gesucht: Kauffrau/-mann im Einzelhandel, Verkäufer/-in, Fachkraft-Lagerlogistik, Kaufmann/-frau - Büromanagement, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Handelsfachwirt/-in (Ausbildung), Elektroniker/in Automatisierungstechnik, Industriemechaniker/in, Kfz-Mechatroniker und Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk – Fleischerei.
Eine Berufsausbildung ist oft Basis einer attraktiven Karriere. #AusbildungKlarmachen ist die Internetseite, auf der Jugendliche alles für ihren Weg zum richtigen Ausbildungsplatz finden. Dort finden Jugendliche einen leichten Einstieg in die berufliche Orientierung und Ausbildung.
Wer noch nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll, nutzt dort das Erkundungstool Check-U. Mit Check-U finden die Jugendlichen in vier Tests zu Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, beruflichen Vorlieben und Interessen schnell heraus, wo ihre Stärken und Interessen liegen. InfluencerInnen und ExpertInnen erklären, warum eine Ausbildung richtig und wichtig ist. Jugendliche bekommen Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung. Wer Veranstaltungen oder Ausbildungsmessen sucht, findet diese im interaktiven Kalender. Und das sind nur einige der Angebote auf #AusbildungKlarmachen.