„Die Zahl der Arbeitslosen ist im August weiter gestiegen, da zum einem im Ferienmonat August üblicherweise weniger Arbeitsverhältnisse geschlossen werden und zum anderen viele Ausbildungsverhältnisse enden. Nicht alle Auszubildende wurden nach beendeter Ausbildung übernommen, manche haben sich auch für einen anderen beruflichen Weg entschieden. Daher mussten sich diese Personen kurzfristig arbeitslos melden. Ich bin jedoch sicher, dass diese jungen Menschen schnell wieder eine Arbeit finden werden, da die Nachfrage nach Arbeitskräften in unserer Region ungebrochen hoch ist“, so Eva-Maria Kelch, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im August um 502 auf 8.486 gestiegen. Allein bei den Jüngeren zwischen 15 bis unter 25 Jahren war ein Anstieg von 231 Personen festzustellen.
Im August haben sich 890 Menschen arbeitslos gemeldet, da sie ihre Arbeit verloren haben, 64 mehr als im Juli und 54 weniger als im August 2021. Gleichzeitig konnten 610 Personen durch Arbeitsaufnahme ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 43 weniger als im Juli und 177 weniger als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote ist im August um 0,2 Prozentpunkt auf 3,2 Prozent angestiegen. Im Vorjahresmonat lag sie bei 3,1 Prozent.
Arbeitskräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im August 5.476 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juli ist das ein Minus von 122 oder 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 1.233 Stellen mehr (plus 29,1 Prozent). Arbeitgeber meldeten im August 897 neue Arbeitsstellen, das sind 198 oder 18,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Mit 32 Prozent aller gemeldeten Stellen entfällt der höchste Anteil auf den Bereich Produktion und Fertigung, gefolgt von dem Bereich Lager/Logistik mit 16 Prozent. Knapp 15 Prozent der Stellen entfallen auf den Gesundheits- und Pflegeberich und gut 13 Prozent auf den Handel.
Die berufsfachlichen Strukturen von Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen und deren Veränderungen lassen Chancen und Grenzen für eine Arbeitsaufnahme erkennen. Im August 2022 stellt sich die Situation im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen wie folgt dar: Im Bereich Bau bestehen sehr gute Chancen eine Beschäftigung zu finden, da hier das Verhältnis Arbeitslose je gemeldeter Stelle mit 0,8 sehr günstig ist. Im Bereich Produktion und Fertigung ist das Verhältnis 1,0 ebenfalls sehr gut. Im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit sind die Chance wieder einen neuen Job zu finden mit 2,9 Arbeitslosen je gemeldete Stelle hingegen nicht so optimal.
Der Arbeitsmarkt nach Regionen:
Stadt Landshut
Insgesamt waren 1.946 Landshuter im August 2022 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 181 Personen mehr als im Juli und 56 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im August 2022 eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent. Sie ist damit um 0,5 Prozentpunkt höher als im Vormonat. Im August des Vorjahres betrug sie 4,5 Prozent.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 214 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.100 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 286 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.550 Menschen und damit 116 mehr als im Vormonat waren im August auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im August 2021 waren 24 Männer und Frauen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im August 2022 2,7 Prozent und sie ist damit um 0,1 Prozentpunkt höher als im Juli dieses Jahres so hoch wie im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 216 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.411 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 320 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August 2022 um 133 gestiegen. Insgesamt waren im August 2022 2.364 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 119 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,4 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Juli. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,3 Prozent.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im August 275 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.825 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 447 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im August 2022 waren 1.626 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 72 mehr als im Juli und 29 mehr als im August 2021. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im August 2022 mit 2,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkt höher als Juli und so hoch wie im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im August 192 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.140 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 180 mehr als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2021 bis August 2022 haben 2.228 Bewerberinnen und Bewerber die Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle eingeschaltet. Das waren 14 bzw. 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist mit insgesamt 3.668 Angeboten im gleichen Zeitraum um 117 bzw. gut drei Prozent gestiegen. Aktuell sind noch 308 junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle, sieben weniger als im Vorjahr. Derzeit sind noch 1.501 offene Ausbildungsstellen gemeldet, 423 mehr als im Vorjahr. Sowohl im Handwerk als auch im Verkauf oder im Bürobereich sind noch viele Stellen unbesetzt. Rein rechnerisch kommen damit auf einen unversorgten Bewerber aktuell 4,9 freie Ausbildungsplätze.
„Die Chancen auch kurzfristig noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen stehen bei diesem großen Angebot sehr gut. Ein Ausbildungsstart ist auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn am 1.September durchaus noch möglich. Jugendliche, die hierzu beraten werden möchten, können die Berufsberatung telefonisch unter 0800 4 5555 00 oder per E-Mail unter Landshut.Berufsberatung@arbeitsagentur.de erreichen“, so Eva-Maria Kelch.
Neben der klassischen Ausbildung gibt es noch weitere Wege zur Fachkräftesicherung. Die Qualifizierung von Beschäftigten oder beispielsweise die Gewinnung von Menschen mit Schwerbehinderung oder älteren Personen, die Potential für die offenen Stellen mitbringen, hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt. Selbstverständlich unterstützt die Arbeitsagentur hier bei der Finanzierung notwendiger Qualifizierungsmaßnahmen. Interessierte Arbeitgeber erreichen den Arbeitgeber-Service kostenfrei unter Telefon 0800 4 5555 20.