Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Eintrittskarte in eine erfolgreiche Berufsbiographie und sichert Unternehmen schon frühzeitig die dringend benötigten Fachkräfte. Unternehmen sind mehr denn je auf der Suche nach ihren Fachkräften von Morgen. Für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, bieten sich exzellente Chancen auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart gibt es noch die Möglichkeit mit einer Ausbildung zu beginnen. „Der Ausbildungsmarkt in der Region ist stark: Wichtig ist auch, nach rechts und links zu schauen, also Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht den idealtypischen Lebenslauf aufweisen. Ich empfehle Unternehmen, die Besetzungsschwierigkeiten haben, sich auch in der Ausbildung attraktiv und zukunftsorientiert aufzustellen sowie die Möglichkeiten der Qualifizierung von Beschäftigten vom Helfer zur Fachkraft zu nutzen. Die Instrumente sind sehr vielfältig. Gerne berät unser Arbeitgeberservice die Betriebe hierzu direkt vor Ort“, so Robert Maier, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, die aktuelle Situation zusammen.
Unternehmen in der Region setzen wieder vermehrt auf eine Ausbildung im eigenen Betrieb. Zwischen Oktober 2021 und September 2022 haben die Betriebe 3.746 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 149 mehr als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag 30.9.22 waren noch 830 Ausbildungsstellen unbesetzt (311 mehr als im Vorjahr).
Die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und die Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk betont auch Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz: „Unsere kleinen und mittelständischen Betriebe zeigen sich bis heute sehr resistent, sie blieben zu jeder Zeit ausbildungsbereit und halten an ihren Mitarbeitern fest. Handwerksberufe sind innovativ und nachhaltig, sie bieten sinnstiftende und abwechslungsreiche Tätigkeiten, ein persönliches Umfeld, eine Arbeitsstelle in Heimatnähe und sehr gute Verdienst- und Karrieremöglichkeiten.“
Gleichzeitig interessierten sich auch wieder mehr junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung. Im genannten Zeitraum haben sich 2.293 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen als Bewerber für eine Ausbildung gemeldet. Das waren 5 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Vermittlung und Integration der Jugendlichen ist auch im vergangenen Jahr sehr gut gelungen. Dennoch waren 42 Jugendliche zum Stichtag 30. September noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle (19 mehr als im Vorjahr).
Für sie bestehen weiter ausgezeichnete Chancen zum Einstieg ins Erwerbsleben, denn ihnen stehen aktuell noch über 800 unbesetzte Ausbildungsstellen offen. Sowohl Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, wie auch diejenigen, die ihre Ausbildung bereits wieder abgebrochen haben, werden intensiv von unseren Berufsberater*innen unterstützt, um individuell sinnvolle Lösungen zu erarbeiten“, sagt Robert Maier. Termine bei der Berufsberatung können unter Telefon 0800 4 55555 00 vereinbart werden.
In einigen Branchen hatten Betriebe Probleme Nachwuchs zu finden. In folgenden Berufen sind am meisten Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben:
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (64), Kaufmann/-frau – Büromanagement (53), Verkäufer/in (42), Medizinische/r Fachangestellte/r (31), Bankkaufmann/-frau (27), Koch/Köchin (24), Metallbauer/in – Konstruktionstechnik (23), Fachkraft – Lagerlogistik (23), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (23) und Anlagenmechaniker - Sanitär-/Heizung-Klimatechnik (22).
Die bei den Jugendlichen beliebtesten Ausbildungsstellen waren: Kaufmann/-frau – Büromanagement (156), Kfz-mechatroniker - PKW-Technik (153), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (119), Medizinische/r Fachangestellte/r (111), Fachkraft - Lagerlogistik (88), Industriemechaniker/in (85), Verkäufer/in (79), Elektroniker/in für Betriebstechnik (71), Industriekaufmann/-frau (65) und Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (59).
Für Betriebe, die auch schwächeren Jugendlichen eine Chance geben, bieten wir ein umfangreiches Förderspektrum an. Gerne hilft die Agentur für Arbeit bei Bedarf auch nach Beginn der Ausbildung weiter. Sollte sich abzeichnen, dass eine erfolgreiche Ausbildung gefährdet ist, kann die Agentur mit der „assistierten Ausbildung“ entsprechende Hilfen anbieten. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit berät und unterstützt Arbeitgeber zu allen Fragen rund um das Thema Aus- und Weiterbildung. Kontaktaufnahme ist unter der kostenlosen Service-Nummer 0800 4 5555 20 möglich.
Der Ausbildungsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
In der Stadt Landshut waren 815 und damit 137 Berufsausbildungsstellen mehr als im Vorjahr gemeldet. Davon konnten bis zum Stichtag 50 noch nicht besetzt werden. Die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz in der Stadt Landshut ist um 61 auf 357 gesunken. 15 Jugendliche waren am 30. September noch mit Hilfe der Agentur für Arbeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Landkreis Landshut
Im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis 30. September 2022 haben Betriebe aus dem Landkreis Landshut der Agentur für Arbeit 959 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 32 weniger als im Berichtsjahr 2021/2022. 918 Jugendliche waren in diesem Zeitraum Bewerber um eine Ausbildungsstelle (15 mehr als im Vorjahr). Von diesen haben am Stichtag 30. September 2019 noch 14 nach einer Ausbildungsstelle gesucht. Ende September gab es demgegenüber noch 221 unbesetzte Ausbildungsplätze.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn wurden von den Betrieben 1.145 und damit 71 Berufsausbildungsstellen mehr gemeldet als im Vorjahr. Davon konnten bis zum Stichtag 370 noch nicht besetzt werden. Die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz im Landkreis Rottal-Inn ist um 84 auf 486 gestiegen. Elf Jugendliche waren am 30. September 2021 noch mit Hilfe der Agentur für Arbeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Landkreis Dingolfing-Landau waren von den 827 gemeldeten Ausbildungsstellen zum Stichtag noch 105 unbesetzt. 532 Jugendliche waren als Bewerber bei der Agentur für Arbeit gemeldet, das waren 12 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von diesen hatten alle am 30. September 2021 einen Ausbildungsplatz gefunden.