Die positive Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt hat sich auch im Mai weiter fortgesetzt. Der Ukraine-Krieg und der Shanghai- Lockdown und die damit zu erwartenden Lieferengpässe haben aktuell noch keine Auswirkung auf die Beschäftigung auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent gesunken. Auch die Arbeitskräftenachfrage liegt mit 5.335 gemeldeten Stellen über 57 Prozent über dem Vorjahr. „Bei dieser geringen Arbeitslosigkeit spricht man landläufig von Vollbeschäftigung. Diese erfreuliche Entwicklung gepaart mit einem hohen Arbeitskräftebedarf bedeutet aber auch, dass es immer schwieriger wird passende Arbeitskräfte zu finden. Betriebe werden auch in unserer Region bereits durch fehlendes Personal in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt,“ erklärt Robert Maier, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen. Ein mögliches Potential den Arbeitskräftebedarf abzumildern, könnten die Geflüchteten aus der Ukraine sein, die ab 1. Juni von den Jobcentern betreut werden. Die Jobcenter beraten und unterstützen sie beim Eintritt in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt. Zunächst gilt es jedoch den Geflüchteten beim Erwerb der deutschen Sprache zu helfen und sie bei Bedarf bei der Suche nach einer Kinderbetreuung, beim Spracherwerb sowie bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen zu unterstützen. Danach folgt die Vermittlung in Beschäftigung, Qualifizierung und Weiterbildung. Ziel ist es, die Menschen ausbildungsadäquat zu vermitteln.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Mai um 314 auf 7.002 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 1.933 Menschen weniger arbeitslos. Insbesondere im Bereich Produktion/Fertigung, Lager/Logistik und im Handel ist die Zahl der Arbeitslosen überproportional gesunken.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Mai 2,6 Prozent; sie war damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat lag sie bei 3,3 Prozent. Im Rechtskreis SGB III waren 3.925 Personen arbeitslos. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 265 im Vergleich zum Vormonat und um 1.159 Menschen im Vorjahresvergleich gesunken. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) gab es 3.077 Arbeitslose. Hier war ein Rückgang von 49 gegenüber April und 774 Personen im Vergleich zum Mai 2021 zu verzeichnen.
Nach Berufsbereichen betrachtet, ist die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich in allen Branchen gesunken.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Die Unterbeschäftigung hat sich von April auf Mai um 235 Personen verringert. Insgesamt belief sie sich im Mai 2022 auf 9.110 Personen. Das waren 1.870 Menschen weniger als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im Mai 5.335 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber April ist das ein geringer Rückgang von acht Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es jedoch 1.949 Stellen mehr (+57,6 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Mai 833 neue Arbeitsstellen, 44 weniger als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn sind 4.877 Stellen eingegangen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist hier ein Plus von 1.151 oder 31 Prozent festzustellen. Die gestiegene Arbeitskräftenachfrage hat vor allem das verarbeitende Gewerbe, den Bereich Lager/Logistik und den Handel betroffen.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
1.603 Landshuter waren im Mai 2022 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, so viele wie im April, aber 419 weniger als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Mai 2022 eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent. Sie ist damit um 1 Prozentpunkt niedriger als im Mai des Vorjahres.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Mai 172 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.061 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 318 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.084 Menschen und damit 133 weniger als im Vormonat waren im Mai auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Mai 2021 waren 579 Personen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Mai 2022 2,2 Prozent. Sie liegt damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im April. Im Vorjahresmonat betrug sie 2,8 Prozent.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Mai 243 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.437 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 515 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von April auf Mai 2022 um 113 auf 1.866 gefallen. Im Vorjahresmonat waren 582 Personen mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist mit 2,7 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,9 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Mai 240 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.717 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 654 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Mai 2022 waren im Landkreis Dingolfing-Landau 1.449 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 68 Personen weniger als im April und 353 weniger als im Mai 2021. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote von April auf Mai 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,5 Prozentpunkte niedriger.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Mai 178 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.120 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das sind 462 mehr als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsmarkt
Jugendliche haben auch in diesem Jahr gute Chancen – müssen diese aber auch ergreifen.„Für eine gelungene und nachhaltige Berufswahl empfehle ich den Jugendlichen die Angebote der Berufsberatung zu nutzen. Derzeit sind noch 1.918 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig haben 784 Bewerberinnen und Bewerbern noch keine Ausbildungsstelle oder eine Alternative. Bei dieser Vielzahl an offenen Ausbildungsstellen ist bei etwas Flexibilität und Mobilität sicher für jeden Ausbildungswilligen etwas dabei“, so Robert Maier weiter.
Eine Berufsausbildung ist oft Basis einer attraktiven Karriere. #AusbildungKlarmachen ist die Internetseite, auf der Jugendliche alles für ihren Weg zum richtigen Ausbildungsplatz finden. Dort finden Jugendliche einen leichten Einstieg in die berufliche Orientierung und Ausbildung.
Wer noch nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll, nutzt dort das Erkundungstool Check-U. Mit Check-U finden die Jugendlichen in vier Tests zu Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, beruflichen Vorlieben und Interessen schnell heraus, wo ihre Stärken und Interessen liegen. InfluencerInnen und ExpertInnen erklären, warum eine Ausbildung richtig und wichtig ist. Jugendliche bekommen Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung. Wer Veranstaltungen oder Ausbildungsmessen sucht, findet diese im interaktiven Kalender. Und das sind nur einige der Angebote auf #AusbildungKlarmachen.