„Der Arbeitsmarkt hat sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine auch im Jahr 2022 gut geschlagen und sich als äußerst robust erwiesen. Die Auswirkungen sind zwar merklich, erfreulicherweise hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu den Vorjahren trotzdem deutlich verbessert. Sowohl bei der Arbeitslosigkeit als auch bei der Arbeitskräftenachfrage und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung haben wir im Jahr 2022 durchwegs positive Entwicklungen zu verzeichnen“, so Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote ist in unserem Agenturbezirk 2022 im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf drei Prozent gesunken und ist damit im Jahresdurchschnitt wieder so gering wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten war mit 188.968 um knapp 9.000 höher als im Jahr 2019 (Stichtag: jeweils 30.6.) und beim Personalbedarf der Betriebe hatten wir im Jahr 2022 mit 5.281 rund ein Drittel mehr gemeldete Stellen im Bestand als im Jahresdurchschnitt 2019.
Arbeitslosigkeit
Im Jahr 2022 waren im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen durchschnittlich 8.029 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 831 weniger als im Jahr 2021 und 1.476 weniger als im Jahr 2020. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2022 bei durchschnittlich drei Prozent. Sie war damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2021 und um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2020.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember in unserer Region saisonbedingt um 369 auf 8.088 leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 653 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 2022 drei Prozent; vor einem Jahr hatte sie sich auf 2,8 Prozent belaufen.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich hat im Bereich der Grundsicherung (SGB II) stattgefunden. Die Zahl der Arbeitslosen ist hier um 654 Personen angestiegen, während sie im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) um eine Person zurückgegangen ist. Ursächlich hierfür sind vor allem die aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die von den Jobcentern der Region betreut werden. Im Dezember 2022 waren 751 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in unserer Region arbeitslos gemeldet“, erläutert Johann Beck die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt.
Arbeitskräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im Dezember 5.139 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist das ein Rückgang von 158 oder drei Prozent. Arbeitgeber meldeten im Dezember 887 neue Arbeitsstellen, das waren 138 oder 13,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 368 Stellen mehr (+7,7 Prozent). Der stärkste Zuwachs war im verarbeitenden Gewerbe zu verzeichnen.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 10.814 Stellen gemeldet, das waren 294 bzw. 2,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 2.923 bzw. 37 Prozent mehr als im Jahr 2020.
Beschäftigung
Ende Juni 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut– Pfarrkirchen auf 188.968. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 5.455 oder drei Prozent, nach +5.874 oder +3,2 Prozent im Vorquartal.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
Insgesamt waren 1.918 Landshuter im Dezember 2022 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 55 Personen mehr als im November und 257 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Dezember 2022 eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im November und um 0,6 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Dezember 164 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 967 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 73 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in der Stadt Landshut innerhalb eines Jahres um 1.506 auf 40.728 gestiegen.
Landkreis Landshut
2.365 Menschen und damit 131 mehr als im Vormonat waren im Dezember auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Dezember 2021 waren 115 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Dezember 2022 2,5 Prozent. Sie liegt damit 0,2 Prozentpunkte höher als im November und 0,1 Prozentpunkte höher als im Dezember 2021.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Dezember 167 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.324 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 96 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Landshut ist innerhalb eines Jahres um 1.221 auf 53.743 gestiegen, Stand: 30.6.2022.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von November 2022 auf Dezember 2022 um 57 auf 2.181 gestiegen. Das waren 101 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,2 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als im November 2022 und um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Dezember 244 Stellen neu gemeldet. Damit waren im Dezember 1.586 Stellen im Landkreis Rottal- Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 85 bzw. 5,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Rottal-Inn innerhalb eines Jahres um 369 auf 41.080 gestiegen, Stand:30.6.2022.
Landkreis Dingolfing-Landau
Insgesamt waren im Dezember 2022 1.624 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 126 mehr als im November und 180 mehr als im Dezember 2021. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Dezember 2022 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent angestiegen. Sie ist damit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Dezember 312 Stellen neu gemeldet. Damit waren im Dezember 1.262 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 114 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Dingolfing- Landau innerhalb eines Jahres um 2.359 auf 53.417 gestiegen.
Der Arbeitsmarkt im Jahr 2022
Die durchschnittlichen Arbeitslosenquoten im Jahr 2022 sind im Vorjahresvergleich in allen Gebietskörperschaften der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gefallen. In der Stadt Landshut und im Landkreis Rottal-Inn fiel der Rückgang mit 0,4 Prozentpunkten am stärksten aus. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt in der Stadt Landshut 4,3 und im Landkreis Rottal-Inn 3,2 Prozent. Die günstigste Arbeitslosenquote im Jahr 2022 hatte der Landkreis Landshut mit 2,5 Prozent (Vorjahr:2,8 Prozent), gefolgt vom Landkreis Dingolfing-Landau mit 2,6 Prozentpunkten Vorjahr 2,9 Pro