Unternehmen in der Region setzen weiterhin auf eine Ausbildung im eigenen Betrieb. Zwischen Oktober 2022 und September 2023 haben die Betriebe 4.041 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 295 mehr als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag 30.9.23 waren davon noch 805 Ausbildungsstellen unbesetzt (25 weniger als im Vorjahr). Im gleichen Zeitraum haben sich 2.214 junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung interessiert. Das waren 79 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres
„Die Schere zwischen Ausbildungsstellen und Bewerber*innen geht immer weiter auseinander. Während im Berufsausbildungsjahr 2008/2009 die Zahl der Lehrstellen und der Jugendlichen mit jeweils rund 2.650 nahezu gleich hoch waren, haben wir aktuell eine noch nie dagewesen Situation. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze war 1,8 mal so hoch, wie die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldete BewerberInnen. Da ist es kein Wunder, dass hunderte Ausbildungsstellen in unserer Region nicht besetzt werden konnten. Wir unterstützen die Betriebe daher mit Alternativen bei der Fachkräftesicherung“, so Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Die meisten Ausbildungsstellen wurden in der Region Landshut-Pfarrkirchen für die Berufe Kaufmann/-frau im Einzelhandel (278), Kaufmann/-frau - Büromanagement (233), Verkäufer/in (227), Fachkraft - Lagerlogistik (174), Kfz-mechatroniker/in - PKW-Technik (166), Industriekaufmann/-frau (103), Bankkaufmann/-frau (102), Industriemechaniker/in (101) und Metallbauer/in – Konstruktionstechnik (91)
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (91) angeboten.
Die Vermittlung und Integration der Jugendlichen sind im vergangenen Jahr sehr gut gelungen. Dennoch waren 61 Jugendliche zum Stichtag 30. September noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle (19 mehr als im Vorjahr).
Für sie bestehen weiter ausgezeichnete Chancen zum Einstieg ins Erwerbsleben.
Sowohl Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, wie auch diejenigen, die ihre Ausbildung bereits wieder abgebrochen haben, werden intensiv von unseren Berufsberater*innen unterstützt, um individuell sinnvolle Lösungen zu erarbeiten“, sagt Johann Beck. Termine bei der Berufsberatung können unter Telefon 0800 4 55555 00 vereinbart werden.
Die bei den Jugendlichen beliebtesten Ausbildungsstellen waren: Kfz-Mechatroniker/in - PKW-Technik (164), Kaufmann/-frau – Büromanagement (158), Medizinische/r Fachangestellte/r (111), Fachkraft – Lagerlogistik (100), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (89), Verkäufer/in (86), Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung (61), Industriekaufmann/-frau (60), Industriemechaniker/in (56), Elektroniker/in für Betriebstechnik (55).
Von den insgesamt 805 unbesetzt gebliebenen Lehrstellen sind in folgenden Berufen die meisten frei geblieben: Kaufmann/-frau im Einzelhandel (53), Verkäufer/in (50), Kaufmann/-frau - Büromanagement (44), Bankkaufmann/-frau (29), Fachkraft – Lagerlogistik (25), Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (25), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (23), Metallbauer/in – Konstruktionstechnik (22), Kfz-mechatroniker/in - PKW-Technik (22), Medizinische/r Fachangestellte/r (17).
„Selbst bei sehr beliebten Berufen wie beispielsweise dem/ der Kfz-Mechatroniker/in- Pkw-Technik bleiben mittlerweile viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Um die Fachkräftesicherung zu unterstützen, beraten wir Arbeitgeber einerseits zu Fördermöglichkeiten im Rahmen der Ausbildung aber auch zu Alternativen zur klassischen Ausbildung. Für Betriebe, die auch schwächeren Jugendlichen eine Chance geben, bieten wir ein umfangreiches Förderspektrum an. Gerne hilft die Agentur für Arbeit bei Bedarf auch nach Beginn der Ausbildung weiter. Sollte sich abzeichnen, dass eine erfolgreiche Ausbildung gefährdet ist, kann die Agentur mit der „assistierten Ausbildung“ entsprechende Hilfen anbieten. Neben der Ausbildung sehe ich aber auch gerade in der Entwicklung von Mitarbeitenden aus der Belegschaft heraus, ein großes Potential. Das Qualifizierungschancengesetzt bietet uns großzügige Finanzierungsmöglichkeiten. In Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels empfehle ich Betrieben sich breiter aufzustellen. Ausbilden allein wird nicht mehr ausreichen um das erforderliche Personal zu finden. Unsere Berufsberater im Erwerbsleben stehen mit Rat und Tat zur Seite“, so Johann Beck. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit berät und unterstützt Arbeitgeber zu allen Fragen rund um das Thema Aus- und Weiterbildung. Kontaktaufnahme ist unter der kostenlosen Service-Nummer 0800 4 5555 20 möglich.