Die Agentur für Arbeit unterstützt Betriebe bei der Ausbildung von jungen Erwachsenen. Auf diese Möglichkeit zur Umschulung von geringqualifizierten Beschäftigten weist die Agentur Landshut Pfarrkirchen zur Woche der Ausbildung, die vom 13. bis zum 19.3.23 stattfindet, hin.
Lukas Meindl macht seit 1. September 2022 eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei dem Opel Servicepartner, Automobile Spierer, in Adlkofen. Das ist alles andere als selbstverständlich. Er ist bereits 23 Jahre alt und vor der Ausbildung lief sein Berufsleben nicht geradlinig. Nach einer abgebrochenen Ausbildung im Jahr 2017 zum Tischler schlug er sich mit Anlerntätigkeiten und Nebenjobs in verschiedenen Bereichen durch. Jetzt hat er seinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. „Während meiner wechselnden Berufstätigkeit habe ich die Bedeutung einer Ausbildung erkannt und es hat sich mein Interesse an der Kfz-Branche gezeigt. Ich hatte die Hoffnung auf eine berufliche Karriere schon fast aufgegeben." so Lukas Meindl.
Die zweite Chance hat er den Inhabern Michael Spierer und Tanja Rauch zu verdanken die gemeinsam das Opel-Autohaus Spierer mit freiem Werkstattkonzept Meisterhaft in Adlkofen leiten. Sie sind sehr froh über ihren Auszubildenden. „Es war für uns eine Selbstverständlichkeit Lukas eine Chance zu geben, nachdem er sich als Kfz-Helfer gut gemacht hat. Wir bringen ihn erfolgreich durch die Ausbildung und unterstützen ihn auch schonmal bei privaten Erledigungen. Wir sind eine Familie, jeder packt mit an.“ so Michael Spierer.
Johann Beck schätzt dieses Engagement. „Das ist eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“ Für viele Arbeitgeber in der Region wird es dem Leiter der Arbeitsagentur Landshut-Pfarrkirchen zufolge immer schwieriger, geeignete Fachkräfte und Auszubildende zu finden. „Gerade das Handwerk ist in einer schwierigen Wettbewerbssituation mit den großen Arbeitgebern und muss bei der Personalgewinnung und Fachkräftesicherung neue Wege gehen und auch einzelne, oft nur vermeintliche Schwächere bei der Hand nehmen.“
„Genau das ist die Stärke des Handwerks, die kleine, familiäre Lebensgemeinschaft, in die der Auszubildende eingebettet ist. Der Handwerksbetrieb gewinnt so eine loyale Nachwuchskraft und der Arbeitnehmer eine neue Lebensperspektive.“ ergänzt Doris Schramm, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit.
Die Agentur für Arbeit fördert Betriebe bei der Umschulung und Ausbildung von jungen Erwachsenen beim Erwerb eines Ausbildungsabschlusses. Lukas Meindl erhält während seiner Umschulung ein Gehalt als Helfer bezahlt und kann so seinen Lebensunterhalt bestreiten. Die Agentur für Arbeit übernimmt während der Umschulung 50 Prozent des Gehalts und die Kosten der Umschulung, Kosten für Arbeitsmittel und die Fahrtkosten werden erstattet.
„Nach bestandener Ausbildung har Lukas Meindl beste Aussichten auf eine stabile Beschäftigung und ein gutes Gehalt. Kfz-Mechatroniker sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt“ berichtet Andrea Czink, die den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Landshut leitet.
„Ein Berufsabschluss ist auch für Menschen Ende 20 noch ein lohnendes Ziel. Vor ihnen liegen noch bis zu 40 Jahre Berufsleben. Wir wollen diesen jungen Erwachsenen dabei helfen, sich neue berufliche Perspektiven und bessere Voraussetzungen für ihr weiteres Berufsleben zu erarbeiten.“ so Beck weiter.
„Ich kann dieses Programm nur empfehlen“, sagt Michael Spierer. „Karin Gruber vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Landshut, hat uns hierbei hervorragend beraten und uns auch jenseits der finanziellen Förderung jederzeit mit Rat und Tat unterstützt. Ich kann anderen Arbeitgebern nur raten, dieses Modell als Alternative zur klassischen Ausbildung zu nutzen.“ Lukas Meindl: „Mir macht die Tätigkeit hier in der Werkstatt viel Spaß. Ich muss zwar viel lernen, aber mit der Unterstützung meines Betriebes schaffe ich das schon“.
Nähere Informationen zu den Fördervoraussetzungen erhalten interessierte Arbeitgeber unter der gebührenfreien Servicenummer des Arbeitgeberservice 0800-45555-20.
