Migration und Konjunktur hinterlassen Spuren am Arbeitsmarkt

•Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken, jedoch höher als im Vorjahr

•Beschäftigungszuwachs nur gering

•Mehr Ausbildungssuchende bei weniger Ausbildungsstellen

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 20

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni in der Region Landshut-Pfarrkirchen leicht zurückgegangen. Im Vergleich zum Vormonat waren 185 Personen weniger arbeitslos. „Der Arbeitsmarkt ist zwar weiterhin robust, allerdings kommt er etwas ins Stocken. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um gut sieben Prozent gestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter rückläufig, mit knapp 4.600 offenen Stellen waren im Juni über elf Prozent weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nur noch leicht gestiegen. Diese Entwicklungen sind auf die Auswirkungen der Migration zurückzuführen, aber auch auf die schwächelnde Konjunktur. Insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung spüren wir einen Rückgang, sowohl bei der Beschäftigung als auch bei den gemeldeten Stellen“, so Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen. 

https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?r_f=by_Dingolfing-Landau+by_Landshut+by_Pfarrkirchen+by_Rottal-Inn&topic_f=amr-amr&dateOfRevision=201911-202406

Arbeitslosigkeit

In der Region Landshut-Pfarrkirchen waren im Juni 9.523 Menschen arbeitslos gemeldet, 1,9 Prozentpunkte weniger als noch einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,4 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote in der Region um 0,1 Prozentpunkt. 

Im Juni konnten 691 Arbeitslose durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 211 weniger als im Mai und 110 weniger als im Juni 2023. Gleichzeitig haben sich im Juni 872 Menschen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Das waren 109 weniger als im Mai sowie 25 weniger als im Vorjahr. Insbesondere Personen aus Verkehr- und Logistikberufen (144), aus Fertigungsberufen (85) und fertigungstechnischen Berufen (127) haben ihre Arbeit verloren.

                                                                       

Arbeitskräftenachfrage

Im Juni haben Arbeitgeber aus dem Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen 551 Stellen neu gemeldet, 563 weniger als im Vorjahresmonat. Im Stellenbestand der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen waren im Juni 4.591 Arbeitsstellen gemeldet. 575 weniger als im Juni 2023. Der stärkste Rückgang bei den gemeldeten Stellen ist im Bereich der Zeitarbeit festzustellen. Von den gemeldeten Stellen entfielen 649 auf diese Wirtschaftsgruppe "Überlassung von Arbeitskräften", das waren 473 Stellen weniger als im Vorjahresmonat                                                                                                                                      

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region Landshut-Pfarrkirchen ist im Vorjahresvergleich weiter gestiegen. Ende Dezember 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen auf 190.008. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs um 1.121 oder +0,6 Prozent. 

 

Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:

 

Stadt Landshut

Insgesamt waren 2.274 Landshuter im Juni 2024 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 22 weniger als im Mai und 124 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Juni 2024 eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Vormonat und um einen Prozentpunkt höher als im Vormonat. 

Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juni 157 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 996 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 54 mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in der Stadt Landshut innerhalb eines Jahres um 593 auf 40.316 gesunken (Stand: 31.12.2023).

 

Landkreis Landshut

2.814 Menschen und damit 30 weniger als im Vormonat waren im Juni auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Juni 2023 waren 270 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut beträgt im Juni 2024 2,9 Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Mai dieses Jahres und 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. 

Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juni 104 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.057 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 172 weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Landshut innerhalb eines Jahres um 633 auf 54.013 gestiegen (Stand: 31.12.2023).

 

Landkreis Rottal-Inn

Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Mai auf Juni 2024 um 71 Personen zurückgegangen. Insgesamt waren im Juni 2024 2.419 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 107 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,4 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Mai. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,3 Prozent.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Juni 150 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.447 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 67 weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Rottal-Inn innerhalb eines Jahres um 355 auf 41.350 gestiegen (Stand: 31.12.2023).

 

Landkreis Dingolfing-Landau

Insgesamt waren im Juni 2024 2.016 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 62 weniger als im Mai und 142 mehr als im Juni 2023. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Juni 2024 mit 3,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Mai und um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. 

Im Landkreis Dingolfing-Landau waren 1.091 Stellen über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 53 weniger als im Mai und 390 weniger als im Juni 2023. 

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Landkreis Dingolfing-Landau innerhalb eines Jahres um 726 auf 54.329 gestiegen (Stand: 31.12.2023).

 

Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt

„Die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Betriebe ist leicht rückläufig. Dennoch ist das Ausbildungsangebot noch sehr hoch. Es gibt immer noch deutlich mehr Ausbildungsstellen als Jugendliche, die sich für eine Ausbildung interessieren. Seit 1. Oktober 2023 haben uns die Arbeitgeber aus der Region Landshut-Pfarrkirchen 3.252 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 599 weniger als im Vorjahr. Im Juni 2024 waren noch 1.475 Stellen vakant. Hier sind noch sehr viele interessante Ausbildungsstellen dabei. Für Ausbildungsinteressierte bestehen in nahezu allen Bereichen noch gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.“ so Beck.

Im selben Zeitraum meldeten sich 2.238 ausbildungsinteressierte Jugendliche bei der Agentur für Arbeit zur Berufsberatung an, 190 mehr als im Vorjahr. 722 Jugendliche waren im Juni 2024 noch auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz.  Für diese noch 722 Ausbildungssuchenden ist das bei dem Verhältnis von über zwei offene Ausbildungsstelle je Bewerber eine sehr komfortable Situation. „Arbeitgeber hingegen tun sich zusehends schwerer geeigneten Nachwuchs zu finden. Wir beraten Firmen daher auch zu alternativen Formen der Fachkräftesicherung, insbesondere zur Beschäftigtenqualifizierung. Oft ist die Fachkraft von morgen bereits heute als Helfer im Betrieb tätig. Mit einer von uns geförderten Umschulung oder Qualifizierung machen wir aus Helfern regelmäßig Facharbeiter. Das ist eine echte Alternative, wenn es mit der klassischen Ausbildung nicht klappt. Interessierte Betriebe sollen bei unserem Arbeitgeberservice unter 0800/ 4 5555 20 anrufen und sich hierzu informieren“, so Becks Appell.