Arbeitsmarkt weiter unter Druck

- Zahl der Arbeitslosen steigt

- Arbeitskräftenachfrage geringer als im Vorjahr

- Viele unbesetzte Ausbildungsstellen

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 21

„Die Schwäche am Arbeitsmarkt hält weiter an. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli um knapp 400 Personen auf über 9.900 gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in beiden Rechtskreisen zu verzeichnen gewesen, er betraf alle Personengruppen, insbesondere jedoch die 15 bis 25-Jährigen und die Gruppe der Ausländer. Die Unternehmen sind bei der Suche nach neuem Personal etwas zurückhaltender. Die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt ist jedoch weiterhin unverändert gut. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der Region ist sehr hoch. Viele Ausbildungsbetriebe haben noch Ausbildungsstellen zu besetzen, sodass es für Jugendliche noch leicht möglich ist, zum Ausbildungsbeginn im September eine Ausbildungsstelle zu finden“, so der Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, Johann Beck. 

Der Bestand an Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 398 Personen auf 9.921 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.079 erhöht. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent. Sie ist damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte höher als im Juli 2023.

Arbeitskräftenachfrage 

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 747 neue Stellen gemeldet, 47 bzw. 5,9 Prozent weniger als vor einem Jahr und 196 bzw. 35,6 Prozent mehr als im Vormonat. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist damit im Juli 2024 etwas gestiegen. Im Stellenpool befinden sich aktuell 4.642 offene Stellen. Das sind 51 mehr als im Juni, aber auch 557 weniger als im Vorjahr. „Der Rückgang beim Stellenbestand im Vorjahresvergleich fand vor allem im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung (-375) und im verarbeitenden Gewerbe (-126) statt. Insbesondere Arbeitskräfte aus Fertigungs- und fertigungstechnische Berufen sowie aus Verkehrs- und Logistikberufen werden weniger nachgefragt. Durch die doch noch hohe Nachfrage nach Arbeitskräften konnten im Berichtsmonat 882 Personen durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Abgänge in Erwerbstätigkeit sind höher als im Vorjahresmonat (+87)“, so Beck.

 

            

Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:

Stadt Landshut

Im Juli waren 2.381 Landshuter über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut- Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 107 Personen mehr als im Juni und 243 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Juli 2024 eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent. Sie ist damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. 

Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 205 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 981 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 47 mehr als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Landshut 

2.935 Menschen (121 mehr als im Vormonat) waren im Juli auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Juli 2023 waren 393 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Juli 2024 drei Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni dieses Jahres und um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. 

Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im Juli 173 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.133 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen, 80 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Rottal-Inn 

Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juni auf Juli 2024 um 72 gestiegen. Insgesamt waren im Juli 2024 2.491 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 172 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkt höher als im Juni. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,3 Prozent.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im Juli 190 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.459 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 80 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Landkreis Dingolfing-Landau 

Im Juli 2024 waren im Landkreis Dingolfing-Landau 2.114 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 98 mehr als im Juni und 271 mehr als im Juli 2023. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Juli 2024 mit 3,3 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Vorjahresmonat war sie um 0,4 Prozentpunkte niedriger.

Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im Juli 179 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1.069 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 444 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Ausbildungsstellenmarkt

Der letzte Schultag ist vorbei und spätestens jetzt ist es Zeit sich Gedanken zu machen, wie es nach der Schule weitergehen soll.  „Eine Ausbildung ist der Schritt in ein erfolgreiches Berufsleben. Viele erfolgreiche Spezialisten, Führungskräfte und Selbstständige haben zunächst mit einer Ausbildung begonnen und sich dann nach und nach weiterqualifiziert. Wer nach einer Ausbildung doch studieren oder sich weiterbilden möchte, hat auch dann immer noch viele Möglichkeiten. Für dieses Ausbildungsjahr gibt es noch eine Vielzahl offener Ausbildungsstellen“, so Johann Beck.  

Die Zahl der seit 1.Oktober 2023 bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist mit 3.313 um 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bei den gemeldeten Bewerber*innen ist mit 2.314 ein Anstieg von 10,1 Prozent festzustellen. Aktuell stehen den 561 Jugendlichen, die derzeit noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, 1.372 freie Ausbildungsplätze gegenüber. Das bedeutet, dass jeder Jugendliche momentan unter gut zwei Ausbildungsstellen wählen kann. Es sind noch in nahezu allen Branchen Ausbildungsstellen frei. Auch beliebte Ausbildungsstellen wie    beispielsweise Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Fachkraft – Lagerlogistik, Verkäufer/in, Bankkaufmann/-frau oder Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r sind noch im nennenswerten Umfang unbesetzt.

„Unsere Beratungsfachkräfte beraten auch kurzentschlossene Jugendliche. Termine bei der Berufsberatung können unter Telefon 0800/ 4 55 55 00 oder per E-Mail an Landshut.Berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbart werden“, so Johann Beck weiter.