„Für einen Großteil der Beschäftigten gehört das Pendeln zwischen Wohn- und Arbeitsort zum Alltag. Die Mobilität von Arbeitnehmenden erfüllt eine wichtige Funktion beim räumlichen Ausgleich von Arbeitsangebot und -nachfrage. Auch durch verstärkte Homeoffice-Angebote ist die Bereitschaft einen Arbeitsplatz an einem anderen Ort aufzunehmen, in den letzten Jahren weiter gestiegen. In allen Landkreisen ist viel Bewegung. Insbesondere in der Stadt Landshut und in den Landkreisen Landshut und Dingolfing-Landau ist die Einpendlerquote sehr hoch. Gleichzeitig pendeln aber auch viele Menschen aus Stadt und Landkreis Landshut und dem Landkreis Rottal-Inn in andere Regionen“, erklärt Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Nach den Ergebnissen der jüngsten Pendlerstatistik wohnten zum Stichtag 30. Juni 2024 insgesamt rund 207.986 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region Landshut-Pfarrkirchen, rund 900 mehr als ein Jahr davor und beinahe 20.000 mehr als noch am 30.Juni 2017.
„Ähnlich deutlich fiel die Steigerung bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen am Arbeitsort in der Region Landshut-Pfarrkirchen aus. Waren es am 30.Juni 2017 noch gut 176.000, stieg die Zahl innerhalb von sieben Jahren um knapp 14.500 auf aktuell 190.689. Der Zuwachs ist im letzten Jahr ist mit 0,2 Prozent etwas geringer ausgefallen als in den Vorjahren“, erklärt Johann Beck.
Stadt Landshut
Innerhalb der Stadtgrenzen Landshuts arbeiten täglich 40.201 Beschäftigte sozialversicherungspflichtig, davon haben aber „nur“ 32.805 ihren Wohnsitz in der Stadt Landshut. Knapp 14.539 Landshuter haben ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Stadtgebiet. 25.643 kommen von außerhalb zur Arbeit ins Stadtgebiet, 18.266 verlassen es, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, bevorzugt in den Landkreis Landshut (7.101), München (2.800), Freising (2.087) und in den Landkreis Dingolfing-Landau (1.299).
Landkreis Landshut
Im Landkreis Landshut wohnen 74.507 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, es arbeiten aber nur 53.836 im Landkreis Landshut. Während knapp 22.000 „Auswärtige“ zur Arbeit in den Landkreis einpendeln, kommen ihnen täglich über 42.600 entgegen, die als Auspendler unterwegs sind, in erster Linie in die Stadt Landshut (16.228), nach München (4.669), in den Landkreis Dingolfing-Landau (4.151) und nach Freising (3.917). 31.868 Menschen wohnen und arbeiten im Landkreis Landshut.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn pendeln auch doppelt so viele Personen aus, als in den Landkreis hinein. Während dort gut 52.610 Beschäftigte ihren Wohnsitz haben, sind es auf den Arbeitsort bezogen mehr als 10.600 Menschen weniger (41.989). Täglich verlassen 20.915 den Landkreis (gegenüber 10.274 Einpendlern), am meisten nach Altötting (6.524), Dingolfing-Landau (3.408), Passau (2.476) und nach Berlin (1.188). 31.694 Bürgerinnen und Bürger haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Landkreis.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Landkreis Dingolfing-Landau hatten am 30.06.2024 insgesamt 54.663 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort, wohnhaft sind hier allerdings weniger, nämlich 48.064. Knapp 22.600 Menschen passieren täglich die Landkreisgrenze, um im Landkreis Dingolfing-Landau zu arbeiten. Dem gegenüber stehen 16.000 Arbeitnehmer, die außerhalb beschäftigt sind und täglich in erster Linie in den Landkreis Landshut (2.986), in die Stadt Landshut (2.052), nach Deggendorf (1.806) und in den Landkreis Rottal-Inn (1.635) zur Arbeit fahren. Mehr als 32.000 Beschäftigte leben und arbeiten im Landkreis Dingolfing-Landau.
Pendlersalden
Zieht man in den einzelnen Kommunen die Auspendler von den Einpendlern ab, ergibt sich für das Stadtgebiet Landshut ein deutliches Einpendlersaldo von plus 7.377 und für den Landkreis Dingolfing-Landau von 6.595 Beschäftigten.
Für die Landkreise Landshut (- 20.688) und Rottal-Inn (- 10.641) ist jeweils ein deutliches Minus festzustellen. „Wohn- und Arbeitsort sind in unserer Region häufig unterschiedlich und unterstreichen die große Bereitschaft, Wegstrecken in Kauf zu nehmen“, erläutert Johann Beck.
Pendlerkommunen
Als wahre Pendlerkommune erweist sich im Landkreis Landshut der Markt Ergolding. 4.938 Auspendlern kommen täglich 7.794 Einpendler entgegen. Im Landkreis Rottal-Inn herrscht in der Stadt Eggenfelden die meiste Bewegung. Dort stehen 6.016 Einpendlern 3.243 Auspendlern gegenüber. Im Landkreis Dingolfing-Landau passieren in der Stadt Dingolfing am meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte das Ortschild. 25.291 Einpendler und 4.510 Auspendler wurden hier gezählt.