Entwicklung des Arbeitsmarktes
Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember um 36 auf 21.324 Personen geringfügig angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.512 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 6,5 Prozent; vor einem Jahr betrug sie 6,1 Prozent.
„Auch im Jahr 2022 hat Leipzig einen neuen Höchststand bei der sozial-versicherungspflichtigen Beschäftigung zu verzeichnen. Ferner ist die Nachfrage nach Arbeitskräften mit mehr als 9.700 gemeldeten Stellen zum Jahreswechsel beim gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters über Vorpandemieniveau. Das zeigt, dass es gute und vielfältige Beschäftigungs-perspektiven für die Leipzigerinnen und Leipziger gibt und dass der langfristige Trend der positiven Beschäftigtenentwicklung in Leipzig anhält - trotz des aktuell schwierigen Umfeldes. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem November nahezu unverändert, was eine saisontypische Entwicklung für die Stadt Leipzig darstellt.“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Steffen Leonhardi, zur Vorstellung der lokalen Arbeitsmarktzahlen für den Dezember 2022.
Im Dezember meldeten sich 5.395 Personen arbeitslos, das waren 294 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 5.375 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 514 mehr als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn gab es 65.475 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 6.467 Meldungen. Dem gegenüber stehen 64.038 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 377 Abmeldungen. Im Dezember meldeten sich 2.257 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 223 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.612 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 114 weniger als vor einem Jahr.
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2021 reicht die Spanne der Veränderungen von -1,1 Prozent bei Deutschen bis +36,9 Prozent bei Ausländern. Auch der Anteil der ausgewählten Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß.
Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig erneut leicht zurückgegangen. Im Dezember 2022 waren 6.238 Menschen langzeitarbeitslos, 53 weniger als im November. Im Vergleich zum Dezember 2022 gab es 1.162 Langzeitarbeitslose weniger, ein Rückgang um 15,7 Prozent.
Arbeitsstellen
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Leipzig im Dezember geringfügig gesunken, und zwar um 17 auf 9.749. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 422 Stellen mehr (+4,5 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Dezember 1.602 neue Arbeitsstellen, das waren 200 oder 14,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 19.820 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 798 oder 4,2 Prozent. Zudem wurden im Dezember 1.646 Arbeitsstellen abgemeldet, 234 oder 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis Dezember gab es insgesamt 19.348 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.645 oder 9 Prozent.
Kurzarbeit angezeigt
Im November 2022, aktuellster statistisch ausweisbarer Monat, haben 46 Leipziger Unternehmen Kurzarbeit angezeigt. Diese Anzeigen umfassten 851 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind 4 Anzeigen und 378 Personen mehr als im Vormonat. Ein signifikanter Anstieg wie zu Beginn der Corona-Pandemie ist weiterhin nicht zu erkennen. Der Höchststand an abgegebenen Anzeigen seit Februar 2009 war mit 5.412 Anzeigen für 70.427 Beschäftigte im April 2020.
Arbeitsmarktentwicklung nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 6.935, das sind 348 mehr als im Vormonat und 830 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,1 Prozent. Im Rechtskreis SGB II gab es 14.389 Arbeitslose, das ist ein Minus von 312 gegenüber November; im Vergleich zum Dezember 2021 waren es 682 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent. In Leipzig gab es im Dezember 30.499 Bedarfsgemeinschaften. Das waren 286 weniger als im Vormonat und 788 mehr als im Dezember des Vorjahres. Das Jobcenter Leipzig betreut aktuell 38.492 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Rückgang 398 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 1.279 Personen.
Krieg in der Ukraine
Im Dezember waren im Jobcenter Leipzig 4.754 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine gemeldet, 27 Personen mehr als im Vormonat. Darunter sind 3.904 Personen als arbeitssuchend und davon 1.408 als arbeitslos registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 211 Personen aus der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat.
Prognose
„Für den Januar 2023 erwarten wir im Rahmen der saisonalen Entwicklung Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insgesamt bleibt aktuell der Arbeitsmarkt trotz des schwierigen Umfelds stabil. Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe, Preiserhöhungen, Inflation und insbesondere die Energiepreise belasten jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung.“, so Steffen Leonhardi zum Abschluss.
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