Mit den aktuellen Entwicklungen in der Zeitarbeit beschäftigt sich eine 28-seitige Broschüre der Bundesagentur für Arbeit (BA), die kostenlos im Internet abrufbar ist. Darauf hat die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hingewiesen. Demnach ist die Anzahl der Leiharbeiter im langfristigen Vergleich mit hoher Dynamik gewachsen. 2018 habe ein Beschäftigungsrückgang eingesetzt, der auch durch gesetzliche Regulierungen verursacht worden seien. 2019 sei der Stellenabbau vor allem auf die konjunkturelle Abschwächung zurückzuführen gewesen. Die Auswirkungen der Corona-Krise spiegeln sich auch in den Zahlen zur Leiharbeit wider. Seit Frühjahr 2021 lag die Zahl der Leiharbeitnehmer wieder – teils deutlich – über ihrem jeweiligen Vorjahreswert, das Vorkrisenniveau wurde dabei jedoch noch nicht wieder erreicht.
Jeder zweite Zeitarbeiter übt Helferjob aus
Im Jahresdurchschnitt 2021 waren 816.000 Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer in Deutschland sozialversicherungspflichtig oder ausschließlich geringfügig beschäftigt. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag bei 2,1 Prozent. Mehr als jeder Zweite übe eine Helfertätigkeit aus (bei allen Beschäftigten trifft dies nur auf jeden Fünften zu). Die Mehrzahl der Zeitarbeiter ist laut Studie männlich und jünger. Personen ohne Berufsabschluss sind anteilig deutlich häufiger vertreten als bei den Beschäftigten insgesamt. Auch der Ausländeranteil sei vergleichsweise hoch. Die Zeitarbeitsbranche biete diesen Personenkreisen gute berufliche Einstiegsmöglichkeiten. Gleichzeitig tragen Beschäftigten in der Branche allerdings ein überdurchschnittlich hohes Risiko, aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden.
80 Prozent sind nach einem Jahr noch im Job
Die Studie belegt aber auch, dass 80 Prozent der Arbeitslosen, die eine Beschäftigung in der Zeitarbeit aufgenommen haben, auch nach zwölf Monaten noch beschäftigt sind, teilweise jedoch in anderen Branchen. Die Broschüre ist im Internet unter https://bit.ly/3Je7p99 abrufbar.