Prognose: Trotz steigender Arbeitslosigkeit mehr Beschäftigte

04.04.2023 | Presseinfo Nr. 63

In seiner Frühjahrsprognose für das Jahr 2023 erwartet das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für den Bezirk der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar trotz zahlreicher Krisenszenarien einen weiteren leichten Aufbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei gleichzeitig mäßig steigender Erwerbslosigkeit.

Während die Beschäftigung im kommenden Jahr hessenweit um 1,2 Prozent steigen soll, prognostiziert die ‚Denkfabrik‘ der Bundesagentur für Arbeit für den Agenturbezirk Limburg-Wetzlar einen Beschäftigungsaufbau um 0,2 Prozent oder 300 auf insgesamt 155.300 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Gleichzeitig soll die Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen Limburg-Weilburg und Lahn-Dill im Vergleich zu 2022 jahresdurchschnittlich um 900 Erwerbslose oder 8,7 Prozent auf 11.300 Arbeitslose ansteigen. Hessenweit rechnen die Experten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 5,8 Prozent. Dass sowohl die Beschäftigung, als auch die Arbeitslosigkeit steige, liege am zunehmend längeren Verbleib älterer Beschäftigter im Erwerbsleben, einer steigenden Teilzeitquote, der Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen, an räumlichen Wechselwirkungen sowie am zusätzlichen Arbeitskräfteangebot aus ‚stiller Reserve‘ und Migration, berichtet die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar.

Arbeitslosigkeit steigt primär in der Grundsicherung

Weiter heißt es, dass sich der Arbeitsmarkt nach wie vor in einer robusten Verfassung präsentiere. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit finde primär im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) statt. Innerhalb dieses Rechtskreises beeinflusse vor allem die Registrierung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern den Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Unwägbarkeiten ergeben sich nach Angaben der Experten allerdings unter anderem aus der Frage, wie lange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch andauert, wie sich die Energiekrise entwickelt, und ob der hohe Inflationsdruck anhält. Die Prognose für alle Bundesländer und Agenturbezirke steht im Internet zum Download bereit: bit.ly/42XFvZD.