Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitskräftenachfrage lässt weiter nach

• Arbeitslosenquote verbleibt im Juni bei 5,5 Prozent 
• LDK: 27 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 456 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 6 Arbeitslose mehr als im Mai und 429 mehr als im Vorjahr
• Arbeitskräftenachfrage in beiden Landkreisen unterschiedlich
• Ausbildungsmarkt bietet noch viele Chancen

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 107

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Juni 2024 insgesamt 12.976 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,5 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Mai wurden 12.943 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag ebenfalls bei 5,5 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.091 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,2 Prozent. Von den insgesamt 12.976 arbeitslosen Personen waren 3.997 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.068 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.911 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juni nur geringfügig verändert. Ein leichter Anstieg ist zu diesem Zeitpunkt nicht unüblich“, erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für den abgelaufenen Monat. Die Änderungsraten zum Vormonat hätten bei den meisten Personenkreisen unterhalb eines Prozentes gelegen. Einmal mehr sei allerdings die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen hinter den Erwartungen zurückgeblieben, konstatierte Berbuir. Im Lahn-Dill-Kreis seien sogar fast 44 Prozent weniger Vermittlungsaufträge eingegangen, als im Juni des Vorjahres. Damit seien im ersten Halbjahr bereits 328 Stellen weniger eingeworben worden als in der gleichen Vorjahresperiode. In Limburg-Weilburg lag der Rückgang im ersten Halbjahr bei knapp zehn Prozent (145 Stellen weniger). „Diese Entwicklung reicht natürlich bei weitem nicht aus, den Arbeitsmarkt in erforderlichem Maße in Schwung zu bringen“, so Berbuir weiter. Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt berichtete die Agenturchefin, dass im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar gut einen Monat vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch knapp 1.500 Lehrstellen unbesetzt seien. Gleichzeitig weise die Statistik noch rund 900 unversorgte Bewerber aus. „In dieser Phase des Ausbildungsjahres werden alle diejenigen belohnt, die jetzt noch Flexibilität an den Tag legen, und nach Lösungen suchen, die sie bislang noch nicht ins Auge gefasst haben.“ Dies gelte für Ausbildungssuchende und Unternehmen in gleichem Maße, sagte Berbuir abschließend.

 

 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Juni im Kreis Limburg-Weilburg unverändert bei 5,0 Prozent. Im Juni 2023 betrug die Quote 4,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.769 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 6 mehr als im Juni (+0,1 Prozent) und 429 mehr als vor einem Jahr (+9,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 

Im aktuellen Monat wurden 35,7 Prozent (1.701 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 45 Personen (+2,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 295 Arbeitslose (+21,0 Prozent) gestiegen. 64,3 Prozent (3.068 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Juni beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 39 Arbeitslose (-1,3 Prozent). Gegenüber Juni 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 4,6 Prozent (+134 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der arbeitslosen Männer sank gegenüber dem Vormonat um 20 auf 2.585 Arbeitslose (-0,8 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 26 auf 2.184 Erwerbslose (+1,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 252 Arbeitslose (+10,8 Prozent) und bei den Frauen um 177 Arbeitslose (+8,8 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juni um 5,5 Prozent oder 24 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 460 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 71 mehr, als vor einem Jahr (+18,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 19 Betroffene auf 1.557 Arbeitslose zurückgegangen (-1,2 Prozent). Sie liegt damit um 193 Personen oder 14,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Juni bei 321 Personen und somit um 5 Personen oder 1,6 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Juni 2023 war ein Anstieg um 10 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+3,2 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.916 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 69 arbeitslose Ausländer weniger als im Mai (-3,5 Prozent) sowie 73 mehr als vor einem Jahr (+4,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.357 Langzeitarbeitslose aus, 3 mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 181 Personen oder 15,4 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juni 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 206 Vermittlungsaufträge. Dies waren 27 Stellen weniger als im Juni 2023 (-11,6 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis Juni 2024 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.268 Ausbildungs-suchende. Dies waren 65 oder 5,4 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 451 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 388). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.129 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 24 Stellen bzw. 2,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. 569 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juni 2023 waren noch 564 Ausbildungsstellen frei.

 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Juni unverändert bei 5,9 Prozent. Im Juni 2023 betrug die Quote 5,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.207 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 27 mehr als im Mai (+0,3 Prozent) und 456 mehr als vor einem Jahr (+5,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 28,0 Prozent (2.296 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 38 Personen (+1,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 215 Arbeitslose (+10,3 Prozent) gestiegen. 72,0 Prozent (5.911 Personen) aller Arbeitslosen waren im Juni beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 11 Arbeitslose (-0,2 Prozent). Gegenüber Juni 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 241 Personen erhöht (+4,3 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet. 

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 29 Personen auf 4.471 Arbeitslose (+0,7 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen sank im gleichen Zeitraum um 2 (-0,1 Prozent) auf 3.736 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 328 Arbeitslose (+7,9 Prozent), bei den Frauen um 128 Arbeitslose (+3,5 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juni um 1,5 Prozent oder 13 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 826 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 104 mehr, als vor einem Jahr (+14,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.466 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 5 Personen (-0,2 Prozent) ab. Gegenüber Juni 2023 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 101 ältere Arbeitslosen (+4,3 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Juni im Lahn-Dill-Kreis bei 749 Personen und damit um 8 Betroffene oder 1,1 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Juni 2023 war ein Anstieg um 4 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+0,5 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.687 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 35 arbeitslose Ausländer weniger als im Mai (-0,9 Prozent) sowie 140 mehr als im Juni 2023 (+3,9 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.505 Langzeitarbeitslose aus, 7 mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 504 Personen oder 1608 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juni 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 200 Vermittlungsaufträge. Dies waren 155 Stellen weniger als im Juni 2023 (-43,7 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis Juni 2024 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.150 Ausbildungssuchende. Dies waren 106 oder 8,4 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 441 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 449). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.912 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 3 Stellen bzw. 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. 890 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juni 2023 waren noch 920 Ausbildungsstellen frei.