Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitsmarkt verabschiedet sich in die Sommerferien

• Arbeitslosenquote steigt im Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent 
• LDK: 145 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 441 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 118 Arbeitslose mehr als im Juni und 452 mehr als im Vorjahr
• Arbeitskräftenachfrage in beiden Landkreisen unterschiedlich
• Einstieg in Ausbildung noch immer möglich

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 120

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Juli 2024 insgesamt 13.239 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,6 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Juni wurden 12.976 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 5,5 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.346 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,3 Prozent. Von den insgesamt 13.239 arbeitslosen Personen waren 4.278 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.082 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.879 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist saisontypisch und findet seine Ursachen insbesondere im Schuljahres- und Ausbildungsende junger Menschen“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den Juli 2024. Zudem belaste auch das Quartals- und Halbjahresende zu Ende Juni dann jeweils im Folgemonat den Arbeitsmarkt, weil etliche Kündigungsfristen und Befristungen an diese Termine geknüpft seien. Saisonbereinigt bleibe die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich konstant. Erfahrungsgemäß werde sich die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen bis zum Herbst wieder reduzieren, da die meisten Schulabgänger in den kommenden Wochen eine Lehre, Schul- oder Hochschulausbildung aufnehmen werden. Zudem finde die überwiegende Anzahl der Ausbildungsabsolventen, die nach ihrer betrieblichen Ausbildung nicht übernommen wurden, meist zeitnah nach den Sommerferien einen beruflichen Erstansatz. Nach wie vor schwach sei die Arbeitskräftenachfrage. Während der nunmehr begonnen Sommerferien rechnet die Arbeitsagentur mit vergleichsweise wenig zusätzlichen Stellenmeldungen. „Obwohl das neue Ausbildungsjahr offiziell am 1. August beginnt, bietet der Ausbildungsmarkt noch vielfältige Chancen“, betonte die Agenturchefin weiter. 665 unversorgten Bewerbern standen im Juli noch 1.180 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Erfahrungsgemäß starten noch etliche Ausbildungssuchende bis in den Herbst hinein in ihre Ausbildung“, sagte Berbuir abschließend.

 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Juli im Kreis Limburg-Weilburg bei 5,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Juli 2023 betrug die Quote 4,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.887 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 118 mehr als im Juni (+2,5 Prozent) und 452 mehr als vor einem Jahr (+10,2 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 

Im aktuellen Monat wurden 36,9 Prozent (1.805 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 104 Personen (+6,1 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 327 Arbeitslose (+22,1 Prozent) gestiegen. 63,1 Prozent (3.082 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Juli beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 14 Arbeitslose (+0,5 Prozent). Gegenüber Juli 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 4,2 Prozent (+125 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 29 auf 2.614 Arbeitslose (+1,1 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 89 auf 2.273 Erwerbslose (+4,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 239 Arbeitslose (+10,1 Prozent) und bei den Frauen um 213 Arbeitslose (+10,3 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 7,2 Prozent oder 33 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 493 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 54 mehr, als vor einem Jahr (+12,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 51 Betroffene auf 1.608 Arbeitslose angestiegen (+3,3 Prozent). Sie liegt damit um 207 Personen oder 14,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Juli bei 322 Personen und somit um eine Person oder 0,3 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber Juli 2023 war ein Anstieg um 23 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+7,7 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 1.949 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 33 arbeitslose Ausländer mehr als im Juni (+1,7 Prozent) sowie 117 mehr als vor einem Jahr (+6,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.394 Langzeitarbeitslose aus, 37 mehr als im Vormonat (+2,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 217 Personen oder 14,8 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juli 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 208 Vermittlungsaufträge. Dies waren 154 Stellen weniger als im Juli 2023 (-42,5 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis Juli 2024 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.304 Ausbildungs-suchende. Dies waren 44 oder 3,5 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 320 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 294). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.157 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 19 Stellen bzw. 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 478 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2023 waren noch 475 Ausbildungsstellen frei.

 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Juli bei 6,0 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Monat zuvor. Im Juli 2023 betrug die Quote 5,8 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.352 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 145 mehr als im Juni (+1,8 Prozent) und 441 mehr als vor einem Jahr (+5,6 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 29,6 Prozent (2.473 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 117 Personen (+7,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 319 Arbeitslose (+14,8 Prozent) gestiegen. 70,4 Prozent (5.879 Personen) aller Arbeitslosen waren im Juli beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 32 Arbeitslose (-0,5 Prozent). Gegenüber Juli 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 122 Personen erhöht (+2,1 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet. 

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 17 Personen auf 4.488 Arbeitslose (+0,4 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen stieg im gleichen Zeitraum um 128 (+3,4 Prozent) auf 3.864 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 238 Arbeitslose (5,6 Prozent), bei den Frauen um 203 Arbeitslose (+5,5 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 7,7 Prozent oder 64 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 890 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 88 mehr, als vor einem Jahr (+11,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.484 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 18 Personen (+0,7 Prozent) zu. Gegenüber Juli 2023 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 94 ältere Arbeitslosen (+3,9 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Juli im Lahn-Dill-Kreis bei 761 Personen und damit um 12 Betroffene oder 1,6 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Juli 2023 war ein Anstieg um 28 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+3,8 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.723 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 36 arbeitslose Ausländer mehr als im Juni (+1,0 Prozent) sowie 122 mehr als im Juli 2023 (+3,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.508 Langzeitarbeitslose aus, 3 mehr als im Vormonat (+0,1 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 435 Personen oder 14,2 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Juli 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 340 Vermittlungsaufträge. Dies waren 2 Stellen mehr als im Juli 2023 (+0,6 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis Juli 2024 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.211 Ausbildungssuchende. Dies waren 105 oder 8,0 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 345 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: ebenfalls 345). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.956 freie Ausbildungsstellen. Dies sind exakt so viele Stellen wie vor einem Jahr. 702 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2023 waren noch 825 Ausbildungsstellen frei.