Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitsmarkt macht Sommerpause

• Arbeitslosenquote steigt im August um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent 
• LDK: 133 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 467 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 145 Arbeitslose mehr als im Juli und 507 mehr als im Vorjahr
• Arbeitskräftenachfrage in beiden Landkreisen schwach
• Einstieg in Ausbildung weiterhin möglich: noch 655 freie Ausbildungsstellen gemeldet

31.08.2024 | Presseinfo Nr. 131

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im August 2024 insgesamt 13.517 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,7 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Juli wurden 13.239 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.543 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,4 Prozent. Von den insgesamt 13.517 arbeitslosen Personen waren 4.418 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.172 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.927 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Der Arbeitsmarkt hat im August eine typische Sommerpause genommen“, berichtete die Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Jessica Crone, bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den August 2024. Bis auf einen saisonbedingten leichten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit -hervorgerufen durch Schul- und Ausbildungsabsolventen- in beiden Landkreisen und einem vergleichsweise signifikanten Zuwachs ukrainischer Flüchtlinge beim Jobcenter Limburg-Weilburg, die sich nach dem Abschluss ihrer Qualifizierungsmaßnahmen zunächst wieder arbeitslos meldeten, seien bei den weiteren Personengruppen lediglich marginale Veränderungen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen gewesen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften lag im August sowohl an Lahn und Dill, als auch in Limburg-Weilburg hinter den Vergleichswerten des Vorjahresmonats zurück, konstatierte die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit. „Dem Arbeitsmarkt fehlt nach wie vor der Schwung.  Verglichen mit den ersten acht Monaten des Vorjahres meldeten uns die Unternehmen und Verwaltungen bislang knapp 700 Stellen weniger zur Besetzung, dies entspricht einem Rückgang von 15 Prozent, der sich gleichmäßig auf beide Landkreise verteilt“, stellte Crone weiter fest.Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt sieht die Geschäftsführerin weiterhin Chancen auf beiden Seiten: „Noch stehen 376 unversorgten Bewerbern 655 freie Ausbildungsstellen gegenüber. Dass die Unternehmen diese Stellen noch nicht storniert haben zeigt, dass sie bereit sind, bis in den Herbst noch Ausbildungsverträge zu schließen. Von daher lohnt es sich für Ausbildungssuchende, spätesten jetzt auch Berufe in den Fokus zu nehmen, denen sie sich bislang nicht zugewandt haben.“ Nach Angaben Crones helfen die Berufsberater auch jetzt noch, das Angebot zu sortieren und gemeinsam mit den Jugendlichen individuell zu bewerten. 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im August im Kreis Limburg-Weilburg bei 5,3 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im August 2023 betrug die Quote 4,8 Prozent. In absoluten Zahlen: 5.032 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 145 mehr als im Juli (+2,5 Prozent) und 507 mehr als vor einem Jahr (+11,2 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 

Im aktuellen Monat wurden 37,0 Prozent (1.860 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 55 Personen (+3,0 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 373 Arbeitslose (+25,1 Prozent) gestiegen. 63,0 Prozent (3.172 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im August beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 90 Arbeitslose (+2,9 Prozent). Gegenüber August 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 4,4 Prozent (+134 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 64 auf 2.678 Arbeitslose (+2,4 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 81 auf 2.354 Erwerbslose (+3,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 281 Arbeitslose (+11,7 Prozent) und bei den Frauen um 226 Arbeitslose (+10,6 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im August um 15,4 Prozent oder 76 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 569 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 76 mehr, als vor einem Jahr (+15,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 48 Betroffene auf 1.560 Arbeitslose gesunken (-3,0 Prozent). Sie liegt damit um 136 Personen oder 9,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet. Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im August bei 299 Personen und somit um 23 Personen oder 7,1 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber August 2023 war ein Rückgang um 7 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-2,3 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.047 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 98 arbeitslose Ausländer mehr als im Juli (+5,0 Prozent) sowie 183 mehr als vor einem Jahr (+9,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.383 Langzeitarbeitslose aus, 11 weniger als im Vormonat (-0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 163 Personen oder 13,4 Prozent gestiegen. m Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im August 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 215 Vermittlungsaufträge. Dies waren 20 Stellen weniger als im August 2023 (-8,5 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis August 2024 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.337 Ausbildungs-suchende. Dies waren 44 oder 3,4 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 150 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 175). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.173 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 2 Stellen bzw. 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. 212 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende August 2023 waren noch 325 Ausbildungsstellen frei.


Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im August bei 6,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Monat zuvor. Im August 2023 betrug die Quote 5,8 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.485 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 133 mehr als im Juli (+1,6 Prozent) und 467 mehr als vor einem Jahr (+5,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 30,1 Prozent (2.558 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 85 Personen (+3,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 318 Arbeitslose (+14,2 Prozent) gestiegen. 69,9 Prozent (5.927 Personen) aller Arbeitslosen waren im August beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 48 Arbeitslose (+0,8 Prozent). Gegenüber August 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 149 Personen erhöht (+2,6 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet. 

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 28 Personen auf 4.516 Arbeitslose (+0,6 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen stieg im gleichen Zeitraum um 105 (+2,7 Prozent) auf 3.969 Betroffene. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 265 Arbeitslose (6,2 Prozent), bei den Frauen um 202 Arbeitslose (+5,4 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im August um 3,0 Prozent oder 27 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 917 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 22 mehr, als vor einem Jahr (+2,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.546 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 62 Personen (+2,5 Prozent) zu. Gegenüber August 2023 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 212 ältere Arbeitslosen (+9,1 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im August im Lahn-Dill-Kreis bei 767 Personen und damit um 6 Betroffene oder 0,8 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum August 2023 war ein Anstieg um 51 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+7,1 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.733 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 10 arbeitslose Ausländer mehr als im Juli (+0,3 Prozent) sowie 67 mehr als im August 2023 (+1,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.503 Langzeitarbeitslose aus, 5 weniger als im Vormonat (-0,1 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 351 Personen oder 11,1 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im August 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 267 Vermittlungsaufträge. Dies waren 47 Stellen weniger als im August 2023 (-15,0 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis August 2024 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.259 Ausbildungssuchende. Dies waren 108 oder 7,9 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 226 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: ebenfalls 211). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.993 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 28 Stellen weniger, als einem Jahr (-1,4 Prozent). 443 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende August 2023 waren noch 676 Ausbildungsstellen frei.