Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Arbeitslosigkeit steigt bei Arbeitsagentur stärker als bei den Jobcentern

• Arbeitslosenquote sinkt im November um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent 
• LDK: 41 Arbeitslose weniger als im Vormonat, 244 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 26 Arbeitslose weniger als im Oktober und 413 mehr als im Vorjahr
• Veränderungen am Arbeitsmarkt insgesamt moderat

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 180

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im November 2024 insgesamt 12.993 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,5 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Oktober wurden 13.060 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.336 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,3 Prozent. Von den insgesamt 12.993 arbeitslosen Personen waren 4.109 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.121 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.763 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Im November veränderte sich die Arbeitslosigkeit nur marginal. Kurz vor dem Winterbeginn war im Vergleich zum Vormonat in beiden Landkreisen ein moderater Rückgang von insgesamt 67 Arbeitslosen zu vermelden“, berichtete die Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Jessica Crone, bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den November 2024. „Festzustellen ist zudem, dass im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar seit einiger Zeit der Aufwuchs der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich abschmilzt und sich somit sukzessive verlangsamt. Diese Entwicklung bildet sich vor allem im Rechtskreis SGB II, also bei den Jobcentern ab – hier hat sich die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 1,4 Prozent (+125 Arbeitslose) erhöht. Im Rechtskreis SGB III verzeichnet die Arbeitsagentur im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 14,9 Prozent (+532 Arbeitslose). Sehr vereinfacht dargestellt bedeutet dies, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit weniger stark steigt, als die der sogenannten ‚marktnahen‘ Arbeitslosen“, erläutert die stellvertretende Agenturchefin. Dies weise auf die Zunahme wirtschaftlicher Einflüsse auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit hin. Erfreulicherweise nehmen nach Crones Angaben viele Erwerbslose derzeit Qualifizierungsangebote in Anspruch, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dies mache insbesondere zum Ende des Jahres großen Sinn, weil die Beschäftigungschancen in der kalten Jahreszeit in etlichen Berufsfeldern aus Witterungsgründen ohnehin gering seien.

 

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im November im Kreis Limburg-Weilburg unverändert bei 5,1 Prozent. Im November 2023 betrug die Quote 4,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.874 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 26 weniger als im Oktober (-0,5 Prozent) und 413 mehr als vor einem Jahr (+9,3 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. 

Im aktuellen Monat wurden 36,0 Prozent (1.753 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 20 Personen (+1,2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 311 Arbeitslose (+21,6 Prozent) gestiegen. 64,0 Prozent (3.121 Personen) aller Arbeitslosen waren im November beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 46 Arbeitslose (-1,5 Prozent). Gegenüber November 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 3,4 Prozent (+102 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 49 auf 2.726 Arbeitslose (+1,8 Prozent). Bei den Frauen reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 75 auf 2.148 Erwerbslose (-3,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 282 Arbeitslose (+11,5 Prozent) und bei den Frauen um 131 Arbeitslose (+6,5 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im November um 6,0 Prozent oder 28 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 497 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 94 mehr, als vor einem Jahr (+23,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 3 Betroffene auf 1.589 Arbeitslose gesunken (-0,2 Prozent). Sie liegt damit um 149 Personen oder 10,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im November bei 285 Personen und somit um eine Person oder 0,4 Prozent über dem Vormonatswert. Gegenüber November 2023 war ein Anstieg um ebenfalls einen arbeitslosen Schwerbehinderten zu verzeichnen (+0,4 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.014 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 10 arbeitslose Ausländer weniger als im Oktober (-0,5 Prozent) sowie 59 mehr als vor einem Jahr (+3,0 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.49 Langzeitarbeitslose aus, 3 weniger als im Vormonat (-0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 164 Personen oder 13,2 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im November 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 221 Vermittlungsaufträge. Dies waren 36 Stellen mehr als im November 2023 (+19,5 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

 

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im November unverändert bei 5,8 Prozent. Im November 2023 betrug die Quote 5,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.119 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 41 weniger als im Oktober (-0,5 Prozent) und 244 mehr als vor einem Jahr (+3,1 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 29,0 Prozent (2.356 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 7 Personen (-0,3 Prozent) zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 221 Arbeitslose (+10,4 Prozent) gestiegen. 71,0 Prozent (5.763 Personen) aller Arbeitslosen waren im November beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 34 Arbeitslose (-0,6 Prozent). Gegenüber November 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 23 Personen erhöht (+0,4 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet. 

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 24 Personen auf 4.393 Arbeitslose (+0,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen sank im gleichen Zeitraum um 65 (-1,7 Prozent) auf 3.726 Betroffene. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 184 Arbeitslose (+4,4 Prozent), bei den Frauen um 60 Arbeitslose (+1,6 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im November um 3,5 Prozent oder 30 Arbeitslose zurückgegangen. Aktuell sind 822 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 114 mehr, als vor einem Jahr (+16,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.496 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 2 Personen (-0,1 Prozent) zu. Gegenüber November 2023 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 96 ältere Arbeitslosen (+4,0 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im November im Lahn-Dill-Kreis bei 747 Personen und damit um 11 Betroffene oder 1,5 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum November 2023 war ein Anstieg um 46 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+6,6 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.567 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 6 arbeitslose Ausländer mehr als im Oktober (+0,2 Prozent) sowie 30 weniger als im November 2023 (-0,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.518 Langzeitarbeitslose aus, 54 mehr als im Vormonat (+1,6 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 286 Personen oder 8,8 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im November 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 193 Vermittlungsaufträge. Dies waren 89 Stellen weniger als im November 2023 (-31,6 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.