Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Nachlassende Personalnachfrage belastet Arbeitsmarkt

• Arbeitslosenquote steigt im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent
• LDK: 15 Arbeitslose mehr als im Vormonat, 674 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 158 Arbeitslose mehr als im November und 665 mehr als im Vorjahr
• Zugang gemeldeter Stellen in Limburg-Weilburg deutlich unter dem Vorjahreswert
• Beschäftigungsaufbau kommt fast zum Erliegen

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im Dezember 2023 insgesamt 12.506 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,4 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im November waren 12.336 Arbeitslose zu vermelden - die Quote lag bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr waren 11.170 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 4,8 Prozent. Von den insgesamt 12.509 arbeitslosen Personen waren 3.826 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 2.969 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.714 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Erwartungsgemäß hat der Arbeitsmarkt auch im Dezember nur wenig Dynamik entfaltet. Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich allerdings lediglich geringfügig“, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir bei Vorlage der Arbeitsmarktdaten für den abgelaufenen Monat. Bei allen Personengruppen seien im Vormonatsvergleich abermals nur niedrige einstellige prozentuale Veränderungen zu verzeichnen gewesen. Berbuir konstatierte, dass die Arbeitskräftenachfrage im abgelaufenen Jahr deutlich abgenommen habe: „Im Vergleich zum Vorjahr meldeten uns die Unternehmen und Verwaltungen im Agenturbezirk 2023 knapp 2.000 Stellen weniger. Das ist ein Rückgang um 22,4 Prozent. Im Vergleich zu 2018 fehlen sogar rund 5.500 Vermittlungsaufträge. Damit hat sich die Stellennachfrage in den letzten fünf Jahren nahezu halbiert.“ Die unzureichende Bewegung am Arbeitsmarkt bilde sich erstmals auch in den Beschäftigtenzahlen ab, sagte die Agenturleiterin weiter. Hier sei der kontinuierliche Zuwachs der letzten 15 Jahre nahezu zum Erliegen gekommen. Im Landkreis Limburg-Weilburg stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Juni 2023 (aktuellste Daten) gegenüber dem Vorjahr nur noch um 67 (+0,1 Prozent) auf 57.304 Arbeitskräfte. Im Lahn-Dill-Kreis nahm die Beschäftigtenzahl um 48 (0,0 Prozent) auf 97.622 Sozialversicherte zu.

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im Dezember im Kreis Limburg-Weilburg bei 4,9 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonatswert. Im Dezember 2022 betrug die Quote 4,2 Prozent. In absoluten Zahlen: 4.619 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 158 mehr als im November (+3,5 Prozent) und 665 mehr als vor einem Jahr (+16,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 35,7 Prozent (1.650 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 208 Personen (+14,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 131 Arbeitslose (+8,6 Prozent) gestiegen. 64,3 Prozent (2.969 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im Dezember beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 50 Arbeitslose (-1,7 Prozent). Gegenüber Dezember 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 21,9 Prozent (+534 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg gegenüber dem Vormonat um 146 auf 2.590 Arbeitslose (+6,0 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 12 auf 2.029 Erwerbslose (+0,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 365 Arbeitslose (+16,4 Prozent) und bei den Frauen um 300 Arbeitslose (+17,4 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember um 6,2 Prozent oder 25 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 378 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 82 mehr, als vor einem Jahr (+27,7 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um 69 Betroffene auf 1.509 Arbeitslose gestiegen (+4,8 Prozent). Sie liegt damit um 202 Personen oder 15,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im Dezember bei 273 Personen und somit um 11 Personen oder 3,9 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber Dezember 2022 war ein Rückgang um 22 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-7,5 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.247 Langzeitarbeitslose aus, 2 mehr als im Vormonat (+0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 166 Personen oder 15,4 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.045 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 90 arbeitslose Ausländer mehr als im November (+4,6 Prozent) sowie 449 mehr als vor einem Jahr (+28,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Dezember 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 223 Vermittlungsaufträge. Dies waren 98 Stellen weniger als im Dezember 2022 (-30,5 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2023 unverändert bei 5,7 Prozent. Im Dezember 2022 betrug die Quote 5,3 Prozent. In absoluten Zahlen: 7.890 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 15 mehr als im November (+0,2 Prozent) und 674 mehr als vor einem Jahr (+9,3 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 27,6 Prozent (2.176 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 41 Personen (+1,9 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 141 Arbeitslose (+6,9 Prozent) gestiegen. 72,4 Prozent (5.714 Personen) aller Arbeitslosen waren im Dezember beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 26 Arbeitslose (-0,5 Prozent). Gegenüber Dezember 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 533 Personen erhöht (+10,3 Prozent).

Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer erhöhte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 27 Personen auf 4.236 Arbeitslose (+0,6 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen sank im gleichen Zeitraum um 12 (-0,3 Prozent) auf 3.654 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 356 Arbeitslose (+9,2 Prozent), bei den Frauen um 318 Arbeitslose (+9,5 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember um 4,0 Prozent oder 28 Arbeitslose gestiegen. Aktuell sind 736 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 85 mehr, als vor einem Jahr (+13,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.396 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 4 Personen (-0,2 Prozent) ab. Gegenüber Dezember 2022 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 95 ältere Arbeitslosen (+4,1 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Dezember im Lahn-Dill-Kreis bei 708 Personen und damit um 7 Betroffene oder 1,0 Prozent über dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum Dezember 2022 war ein Anstieg um 5 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+0,7 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.263 Langzeitarbeitslose aus, 31 mehr als im Vormonat (+1,0 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 754 Personen oder 30,1 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.647 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 50 arbeitslose Ausländer mehr als im November (+1,4 Prozent) sowie 431 mehr als im Dezember 2022 (+13,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im Dezember 2023 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 271 Vermittlungsaufträge. Dies waren 70 Stellen weniger als im Dezember 2022 (-20,5 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.