Mit den aktuellen Entwicklungen in der Zeitarbeit beschäftigt sich eine 27-seitige Broschüre der Bundesagentur für Arbeit (BA), die kostenlos im Internet abrufbar ist. Darauf hat die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hingewiesen. Demnach ist die Anzahl der Leiharbeiter im langfristigen Vergleich mit hoher Dynamik gewachsen. 2018 habe ein Beschäftigungsrückgang eingesetzt, der vor allem auf eine Abschwächung der konjunkturellen Dynamik zurückzuführen gewesen sei. Die Auswirkungen der Corona-Krise hätten diese Entwicklung weiter verstärkt. Die Zahl der in dieser Branche Beschäftigten sank auf 812.000.
Jeder zweite Zeitarbeiter übt Helferjob aus
Im Jahresdurchschnitt 2022 waren wieder 830.000 Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer in Deutschland sozialversicherungspflichtig oder ausschließlich geringfügig beschäftigt. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag bei 2,1 Prozent. Mehr als jeder Zweite übe eine Helfertätigkeit aus (bei allen Beschäftigten treffe dies nur auf jeden Fünften zu). Die Mehrzahl der Zeitarbeiter ist laut Studie männlich und jünger. Personen ohne Berufsabschluss sind anteilig deutlich häufiger vertreten als bei den Beschäftigten insgesamt. Auch der Ausländeranteil sei vergleichsweise hoch. Die Zeitarbeitsbranche biete diesen Personenkreisen gute berufliche Einstiegsmöglichkeiten. Gleichzeitig tragen Beschäftigten in der Branche allerdings ein überdurchschnittlich hohes Risiko, aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden. Die Studie belege aber auch, dass 80 Prozent der Arbeitslosen, die eine Beschäftigung in der Zeitarbeit aufgenommen haben, auch nach zwölf Monaten noch beschäftigt sind, teilweise jedoch in anderen Branchen. Die Broschüre ist im Internet unter https://bit.ly/3Je7p99 abrufbar.