Pendler in Limburg-Weilburg: Immer mehr wohnen und arbeiten im Kreis

• Zahl der Aus- und Einpendler sinkt – immer mehr wohnen und arbeiten im Kreisgebiet
• Dennoch: Fast jeder zweite Arbeitnehmer in Limburg-Weilburg pendelt über die Kreisgrenze aus
• Rhein-Main-Gebiet bleibt beliebteste Auspendlerregion

14.03.2024 | Presseinfo Nr. 50

Der Kreis Limburg-Weilburg ist nach wie vor eine klassische Auspendlerregion – dennoch wird der Landkreis als Wohn- und gleichzeitige Beschäftigungsregion attraktiver. Das geht aus einer aktuellen Veröffentlichung der Limburger Arbeitsagentur hervor. Demnach fanden am 30. Juni letzten Jahres 52.859 der 68.284 im Kreisgebiet wohnenden Arbeitnehmern ihren Arbeitsplatz außerhalb ihres Wohnortes. Das waren 56 weniger, als im Jahr zuvor. 31.116 Arbeitnehmer pendelten sogar über die Kreisgrenzen hinaus zu ihren Arbeitsstätten – 134 weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einer Auspendlerquote von 45,6 Prozent – mit anderen Worten: Nahezu jeder Zweite pendelt aus. „Für die hohe Auspendlerbereitschaft im Kreis Limburg-Weilburg gibt es mehrere Ursachen“, erklärt Jessica Crone, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar: So sei das Rhein-Main-Gebiet mit seiner großen Angebotspalette an Beschäftigungsmöglichkeiten und meist besser bezahlten Arbeitsplätzen schnell und gut erreichbar. Zudem habe das Pendeln in der Region eine lange Tradition. „Für die meisten Arbeitnehmer ist es kein Thema, auszupendeln. Sie kennen das von ihren Freunden, Verwandten und Bekannten.“ Aber auch die vergleichsweise geringe Fläche des Landkreises habe Einfluss auf den hohen Pendleranteil, sagt Crone: „Ein Großteil unserer Gemeinden grenzt an benachbarte Landkreise, so dass es häufig nur ein kleiner Schritt ist, um Auspendler zu sein.“ Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs sei es bedauerlich, dass sehr viele Fachkräfte und Akademiker zwar hier leben und wohnen, knapp die Hälfte von ihnen ihre Arbeitskraft jedoch andernorts einsetzen. „Andererseits haben wir damit aber ein Potenzial in der Region, um das uns andere Landkreise beneiden und dass es mit klugen Ideen für die heimischen Unternehmen zu heben gilt.“  Dass dies zunehmend besser gelingt, zeigen die aktuellen Zahlen: Gestiegen ist nämlich zuletzt die Zahl derer, die im Kreisgebiet wohnen und auch hier arbeiten. Der Anstieg um 438 auf 37.157 Beschäftigte mit Wohn- und Arbeitsort in Limburg-Weilburg bei gleichzeitigem Rückgang der Auspendlerzahl ist laut Crone ein deutliches Indiz für einen hohen Wohnwert in der Region.

Die meisten zieht es nach Frankfurt

Beliebtestes Auspendlerziel ist nach wie vor die Stadt Frankfurt. Hier finden 6.999 Arbeitnehmer aus dem Kreis Limburg-Weilburg ihren Arbeitsplatz. Danach folgen der Lahn-Dill-Kreis (3.001) und der Rhein-Lahn-Kreis (2.548).

Weniger Einpendler – aber immer mehr wohnen und arbeiten im Kreisgebiet

Gesunken ist im letzten Jahr auch die Zahl der Einpendler: 20.138 Arbeitnehmer, die nicht im Kreis Limburg-Weilburg wohnen, pendeln hierher zur Arbeit ein. Dies entspricht 35,1 Prozent der 57.302 im Kreis beschäftigten sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer. Damit sank die Zahl der Einpendler innerhalb eines Jahres um 354 Personen. Die meisten Einpendler kommen aus dem Rhein-Lahn-Kreis (4.842) und dem Westerwaldkreis (4.702). 2.178 Arbeitskräfte mit Wohnsitz im Lahn-Dill-Kreis arbeiten im Landkreis Limburg-Weilburg. Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf -10.982 (Pendlersaldo).

Blick in die Kommunen

Legt man den Fokus auf die Stadt- und Gemeindegrenzen, weisen nur Limburg und Weilburg positive Pendlersalden aus. In allen anderen Kreisgemeinden überwiegt die Zahl der Auspendler. Die höchsten Auspendlerquoten verbuchen Elbtal (92,6 Prozent), Weinbach (92,3) und Selters (91,3 Prozent). Die Gründe für die hohe Auspendelbereitschaft sind nach Crones Angaben unterschiedlich: „Hier spielen neben der Gewerbedichte auch das angebotene Berufsspektrum, Gemeindegrößen, deren Lage und Verkehrsanbindungen, die Wohnqualität, das Lohngefüge, die Infrastruktur sowie Beschäftigungsanreize anderer Beschäftigungsstandorte eine entscheidende Rolle.“ Die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur warnt davor, von einer hohen Auspendlerquote auf die Wirtschaftskraft einer Gemeinde zu schließen. Für eine qualitative Beurteilung müssten auch die Einpendlerquote, die Zahl der an ihrem Wohnort Beschäftigten sowie weitere Kriterien herangezogen werden. 

Hintergrundinformationen

Die Daten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) sowie der Ein- und Auspendler für den Kreis Limburg-Weilburg stehen aktuell zum Stichtag 30.06.23 zur Verfügung. Insgesamt wurden zu diesem Stichtag 57.304 Beschäftigte mit Arbeitsort und 68.284 mit Wohnort in Limburg-Weilburg gezählt.