Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: Frühjahrsbelebung fällt schwach aus

• Arbeitslosenquote sinkt im März geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent
• LDK: 57 Arbeitslose weniger als im Vormonat, 748 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 157 Arbeitslose weniger als im Februar und 614 mehr als im Vorjahr
• Arbeitskräftenachfrage in beiden Landkreisen nach wie vor gering
• Ausbildungsmarkt: Bewerberanstieg in Limburg-Weilburg – Rückgang an Lahn und Dill

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 60

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im März 2024 insgesamt 13.435 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,8 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im Februar wurden 13.649 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 5,9 Prozent. Vor einem Jahr waren 12.073 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,2 Prozent. Von den insgesamt 13.435 arbeitslosen Personen waren 4.314 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.149 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.972 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

„Wie auch im Vorjahr fällt die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt in diesem März vergleichsweise schwach aus. Der Rückgang bei den Arbeitslosen bildet sich in Limburg-Weilburg etwas stärker ab, als im Lahn-Dill-Kreis. Maßgebend dafür ist die relativ hohe Zahl an Bau- und Landschaftsbaubetrieben, die witterungsbedingt ihre über Winter entlassenen Arbeitskräfte wieder zurückgeholt haben“, erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für den abgelaufenen Monat. Erweitere man den Blick auf die anderen Wirtschaftsbereiche, bleibe leider festzustellen, dass die konjunkturellen Impulse nicht ausreichen, um eine signifikante Arbeitskräftenachfrage zu generieren. So bleibe die Zahl der Stellenmeldung in beiden Landkreisen deutlich hinter den Vorjahresergebnissen zurück.

Für den Monat März veröffentlicht die Arbeitsagentur auch die Ausbildungsmarktzahlen. Während in beiden Landkreisen die Entwicklung bei den gemeldeten Ausbildungsstellen mit einem leichten Anstieg von jeweils rund einem Prozent parallel verläuft, entwickeln sich die Bewerberzahlen konträr. Nachdem im Lahn-Dill-Kreis erstmals seit zwei Jahren in einem März deutliche Bewerberverluste zu verzeichnen waren und nunmehr fast doppelt so viele Lehrstellen, wie Bewerber gemeldet sind, kann für den Landkreis Limburg-Weilburg -im Gegensatz zu den Vorjahren- ein vernehmbarer Bewerberzuwachs konstatiert werden. Hier halten sich Angebot und Nachfrage annähernd die Waage. In Anbetracht des erheblichen Fachkräftebedarfs appellierte Angelika Berbuir sowohl an die Jugendlichen, als auch an die Unternehmen: „Bis zum Sommer ist am Ausbildungsmarkt noch vieles möglich. In den letzten Jahrzehnten war die Chance für Jugendliche, ihren Traumberuf zu realisieren, nie so gut wie heute. Nutzt diese Chance für einen erfolgreichen Einstieg in Eure berufliche Karriere. Meldet Euch frühzeitig bei der Berufsberatung! Weil die qualifizierte duale Ausbildung andererseits der wesentliche Schlüssel zur Fachkräftesicherung ist, bitte ich die heimischen Unternehmen, uns alle ihre freien Ausbildungskapazitäten zur Besetzung zu melden.“

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im März im Kreis Limburg-Weilburg bei 5,3 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Im März 2023 betrug die Quote 4,7 Prozent. In absoluten Zahlen: 5.043 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 157 weniger als im Februar (-3,0 Prozent) und 614 mehr als vor einem Jahr (+13,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 4,7 Prozent, 4.466 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 37,6 Prozent (1.894 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 258 Personen (-12,0 Prozent) zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 261 Arbeitslose (+16,0 Prozent) gestiegen. 62,4 Prozent (3.149 Personen) aller gemeldeten Arbeitslosen waren im März beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 101 Arbeitslose (+3,3 Prozent). Gegenüber März 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 12,6 Prozent (+353 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 1.564 Arbeitslose und beim Jobcenter 2.902 Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der arbeitslosen Männer sank gegenüber dem Vormonat um 248 auf 2.820 Arbeitslose (-8,1 Prozent). Bei den Frauen erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 91 auf 2.223 Erwerbslose (+4,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 309 Arbeitslose (+12,3 Prozent) und bei den Frauen um 305 Arbeitslose (+15,9 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 2.465 Männer und 2.001 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im März um 2,3 Prozent oder 11 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 458 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 78 mehr, als vor einem Jahr (+20,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 401 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) ist die Zahl im aktuellen Monat um einen Betroffenen auf 1.626 Arbeitslose zurückgegangen (-0,1 Prozent). Sie liegt damit um 235 Personen oder 16,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.417 ältere Arbeitslose gemeldet.           

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im März bei 309 Personen und somit um 2 Personen oder 0,6 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber März 2023 war ein Anstieg um 16 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (+5,5 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 297 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.329 Langzeitarbeitslose aus, 12 mehr als im Vormonat (+0,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 222 Personen oder 20,1 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 1.176 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.138 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 192 arbeitslose Ausländer weniger als im Februar (-8,2 Prozent) sowie 217 mehr als vor einem Jahr (+11,3 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 1.919 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im März 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 214 Vermittlungsaufträge. Dies waren 76 Stellen weniger als im März 2023 (-26,2 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.013 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis März 2024 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.107 Ausbildungs-suchende. Dies waren 74 oder 7,2 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 619 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 571). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.040 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 10 Stellen bzw. 1,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. 674 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende März 2023 waren noch 750 Ausbildungsstellen frei.


Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im März bei 6,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Im März 2023 betrug die Quote 5,6 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.392 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 57 weniger als im Februar (-0,7 Prozent) und 748 mehr als vor einem Jahr (+9,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 5,7 Prozent, 7.784 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 28,8 Prozent (2.420 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 166 Personen (-6,4 Prozent) zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 206 Arbeitslose (+9,3 Prozent) gestiegen. 71,2 Prozent (5.972 Personen) aller Arbeitslosen waren im März beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 109 Arbeitslose (+1,9 Prozent). Gegenüber März 2023 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 542 Personen erhöht (+10,0 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2023 waren bei der Arbeitsagentur 2.177 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.607 Arbeitslose gemeldet.

Die Anzahl arbeitsloser Männer reduzierte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 55 Personen auf 4.598 Arbeitslose (-1,2 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen sank im gleichen Zeitraum um 2 (-0,1 Prozent) auf 3.794 Betroffenen. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 420 Arbeitslose (+10,1 Prozent), bei den Frauen um 328 Arbeitslose (+9,5 Prozent) zu. 2023 waren jahresdurchschnittlich 4.193 Männer und 3.591 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im März um 3,6 Prozent oder 30 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 810 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 92 mehr, als vor einem Jahr (+12,8 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 748 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.545 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 4 Personen (-0,2 Prozent) ab. Gegenüber März 2023 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 164 ältere Arbeitslosen (+6,9 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.368 ältere Arbeitslose gemeldet.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im März im Lahn-Dill-Kreis bei 768 Personen und damit um einen Betroffenen oder 0,1 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum März 2023 war ein Anstieg um 40 arbeitslose Schwerbehinderten zu verzeichnen (+5,5 Prozent). Im Jahr 2023 waren jahresdurchschnittlich 723 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.439 Langzeitarbeitslose aus, 56 mehr als im Vormonat (+1,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 866 Personen oder 33,7 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 2.920 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.856 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 20 arbeitslose Ausländer mehr als im Februar (+0,5 Prozent) sowie 486 mehr als im März 2023 (+14,4 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 3.519 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Im März 2024 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 244 Vermittlungsaufträge. Dies waren 34 Stellen weniger als im März 2023 (-12,2 Prozent). 2023 wurden insgesamt 3.646 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2023 bis März 2024 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 901 Ausbildungssuchende. Dies waren 151 oder 14,4 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 496 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 568). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.787 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 26 Stellen bzw. 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. 1.069 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende März 2023 waren noch 1.095 Ausbildungsstellen frei.