Der Beschäftigungsaufbau an Lahn und Dill hat sich im letzten Jahr nicht fortgesetzt. Das geht aus den neusten Zahlen der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar hervor.
Demnach waren zum Stichtag im Kreisgebiet 98.701 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 166 weniger als zum Ende des dritten Quartals 2022. Der Beschäftigungsrückgang im Kreisgebiet lag bei -0,2 Prozent (Hessen: +0,9 Prozent, Deutschland: +0,5 Prozent). Vor zehn Jahren habe man zum gleichen Zeitpunkt an Lahn und Dill noch 88.731 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt – rund 10.000 weniger als aktuell, berichtet die Arbeitsagentur weiter.
Arbeitsplatzzuwächse verzeichnet aktuell die ‚Metall-, Elektro- und Stahlindustrie‘. 479 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten für diesen Wirtschaftszweig im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg um 1,8 Prozent. Weitere deutliche Beschäftigungsgewinne verbuchten vor allem die ‚öffentliche Verwaltung‘ (+218 / +3,6 Prozent), die ‚sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen‘, denen u.a. kirchliche Organisationen, Interessenverbände, Friseurläden, Wellness-Einrichtungen, das Bestattungswesen und eine Vielzahl kleinerer Dienstleistungen zuzuordnen sind (+ 168 / + 5,2 Prozent) sowie die ‚Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen‘ (+129 / +2,7 Prozent). Arbeitsplatzverluste weisen hingegen vor allem folgende Wirtschaftszweige aus: die ‚Arbeitnehmerüberlassung‘ (-278 / -13,4 Prozent), das ‚Gesundheitswesen‘ (ebenfalls -278 / -3,5 Prozent) sowie die ‚Finanz- und Versicherungsdienstleistungen‘ (-253 / -13,3 Prozent).
Arbeitsgewinne bei den über 55-Jährigen – bei den Jüngeren geht Beschäftigung zurück
Beim Blick auf die Personenkreise bleibt festzustellen, dass sich die Beschäftigungsverluste bei beiden Geschlechtern unterschiedlich stark abbilden. Bei den Männern gingen 12 Arbeitsplätze verloren (0,0 Prozent), bei den Frauen 154 (-0,4 Prozent). Zurück gingen sowohl Vollzeit- (-59 / -0,1 Prozent) als auch Teilzeitarbeitsplätze (-107 / -0,4 Prozent). Bemerkenswert ist nach Angaben der Arbeitsagentur, dass die Beschäftigtenzahl bei den über 55-Jährigen um 672 anstieg, während sie bei den unter 55-Jährigen um 838 Arbeitskräfte abnahm. „Dabei spielt zum einen der demographische Wandel und zum anderen eine höhere Erwerbsneigung älterer Arbeitnehmer eine erhebliche Rolle“, erläutert Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar und berichtet weiter: „Entgegen vieler Behauptungen verbleiben einerseits immer mehr ältere Arbeitnehmer deutlich länger auf ihren Arbeitsplätzen, andererseits ‚wachsen‘ stetig mehr Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in diese Altersgruppe hinein und nehmen ihren Arbeitsplatz quasi in diese statistische Kohorte mit.“ 24,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind 55 Jahre oder älter. Aktuell betrage die Beschäftigungsquote dieser Altersgruppe an Lahn und Dill 52,6 Prozent (alle Altersgruppen: 61,2 Prozent). Vor zehn Jahren betrug die Quote bei 55+ noch 40,7 Prozent (bei allen: 54,2 Prozent).
Die aktuellen Beschäftigungsdaten für den Lahn-Dill-Kreis gibt es unter tinyurl.com/33387m5w.