"Unser Arbeitsmarkt befindet sich ein wenig im Dornröschenschlaf, die gewohnten saisonalen Bewegungen blieben im ersten Halbjahr weitestgehend aus. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen bleiben schwierig, dennoch zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil“, beschreibt Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur die Lage. Zuletzt meldete die Arbeitsagentur Statistikdaten, die zwar einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zeigten – allerdings nur im Bereich der Arbeitslosenversicherung. In den Jobcentern steigt die Arbeitslosigkeit durch die Betreuung von geflüchteten Menschen, die überwiegend aus der Ukraine kommen, weiterhin an. Um den Einstieg in Arbeit nach den Integrationskursen zu erleichtern, plant der Agenturchef gemeinsam mit dem Jobcenter Veranstaltungen, die interessierte Betriebe und Geflüchtete direkt zusammenbringen.
Problematisch empfindet Sabine Hartmann-Müller das immer größer werdende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt: „Aus dem Fachkräfte- ist längst ein allgemeiner Arbeitskräftemangel geworden. Damit diese Entwicklung nicht zum Standortproblem für unsere Region wird, setzen wir auf qualifizierte Einwanderung aus EU-Ländern und Drittstaaten. Gerade Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung wollen wir es hier leichter machen.“
Mit derzeit rund 4.000 offenen Stellen sind die Chancen für Arbeitssuchende nach wie vor groß und werden „bei geeigneter Qualifikation noch besser“, so Eckert. Aus diesem Grund spricht sich auch Hartmann-Müller für eine Stärkung der Aus- und Weiterbildung aus. „Unsere Welt verändert sich immer schneller. Darum wird das lebenslange Lernen auch immer wichtiger – gerade bei uns. Denn unser größtes Standortpotenzial liegt in den Fähigkeiten und Kompetenzen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“