„Man kann durchaus von einem Krisenmodus in der Dauerschleife reden. Doch dafür stehen wir erstaunlich gut da, der Arbeitsmarkt hält sich robust, auch wenn der Druck steigt. Wir arbeiten uns jeden Monat ein wenig mehr aus dem Krisenmodus.“, fasst Horst Eckert, Leiter der Lörracher Agentur für Arbeit die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen.
Als Grund für die gedämpfte Dynamik nennt der Agenturleiter vor allem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so dass sich, trotz hohem Arbeitskräftebedarf, Unternehmen mit Einstellungen zurückhalten. Entlassungen über dem üblichen Niveau sind aber auch nicht erkennbar.
„Sorgen bereiten uns allerdings die fast 3.000 langzeitarbeitslosen Menschen, die nun ein Drittel aller Arbeitslosen ausmachen. Außerdem verfügt die Hälfte unserer Arbeitslosen über keine formale Ausbildung. Dieses Potenzial müssen wir unbedingt weiter erschließen. Immerhin sind aktuell rund 3.600 Stellen unbesetzt.“, so Eckert. Allerdings gibt es einen Lichtblick: „Fast 1000 Menschen befinden sich aktuell in einer beruflichen Weiterbildung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das fast ein Viertel mehr. Unsere Bemühungen rund um die Themen Qualifizierung und Weiterbildung, sowie lebenslanges Lernen zeigen nun Wirkung.“, freut sich Eckert.
Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 4,7 Prozent, im Landkreis Waldshut bei 4,1 Prozent.
Das Land Baden-Württemberg weist eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent aus.
Kaum Veränderung bei der Arbeitslosigkeit
Im Juni wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 10.018 Arbeitslose gezählt (plus 23). Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 21 auf 6.164 ab und im Landkreis Waldshut um 44 auf 3.854 zu.
Weiterhin Dynamik bei den Zu- und Abgängen
1.803 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 703 Personen direkt aus Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 1.769 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 615 Personen eine Beschäftigung auf.
Arbeitskräftenachfrage sinkt gegenüber Mai
Dem Arbeitgeberservice wurden im Juni 625 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 126 weniger als vor einem Monat und 123 weniger als vor einem Jahr.
Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 133 gestiegen und liegt nun bei 3.594.