Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt, Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit stieg im Juli um 351 auf 10.369 Personen an. Kein unbekanntes Phänomen zu dieser Jahreszeit: Vor den Sommerferien melden sich verstärkt junge Menschen arbeitslos, die erst im Herbst ein Studium oder eine Ausbildung beginnen, oder nach Ausbildungsende eine Beschäftigung aufnehmen. Die Fachkräftenachfrage bleibt weiterhin hoch.

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 58

Für Jenniefer Schmucker, Leiterin der Lörracher Arbeitsagentur kommt dieser Anstieg nicht überraschend: 

Zitat:

„Zwar ist auch in diesem Monat die Arbeitslosigkeit gestiegen, das ist allerdings saisonüblich und kein Grund zur Sorge.“ 

Kündigungen zum Quartalsende, Auslaufen von Befristungen und auch junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen oder die Schule beendet haben, melden sich jetzt verstärkt arbeitslos. 

Zitat:

„Normalerweise entspannt sich die Situation zum Ende des Sommers wieder,“ so Schmucker. 

Auf dem Ausbildungsmarkt gestaltet sich die Situation ähnlich: Die Zahl der unbesetzten Stellen liegt aktuell bei 1.134. Darauf kommen 619 junge Menschen, die auf der Suche nach einer Ausbildung sind.

Mit Beginn der Sommerferien bietet sich auch die Gelegenheit für Schulabgänger, sich intensiv mit der Ausbildungsplatzsuche zu beschäftigen. 

Zitat:

„Wer jetzt noch keine Option für September hat, dem empfehle ich, einen Termin mit unserer Berufsberatung zu machen. Aktuell sind noch über 1000 Lehrstellen für dieses Jahr frei. Da ist für jeden etwas dabei,“ so Schmucker. „Auch wenn der Arbeitsmarkt weitestgehend stabil ist und viele Möglichkeiten bietet, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung wichtiger denn je. Ungelernte haben ein viermal höheres Risiko arbeitslos zu werden, verdienen langfristig gesehen weniger und haben geringere Karrierechancen,“ erklärt Schmucker.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit berät Kurzentschlossen kostenfrei unter 0800 4 5555 00 auf den Weg zum Wunschberuf und kennt auch aussichtsreiche Alternativen.  

Arbeitslosenquote steigt

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach steigt um 0,1 auf 4,6 Prozent. Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 4,9 Prozent, im Landkreis Waldshut bei 4,3 Prozent.

Das Land Baden-Württemberg weist eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent aus.

Mehr Menschen sind arbeitslos

Im Juli wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 10.369 Arbeitslose gezählt (plus 351). Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 181 auf 6.345 und im Landkreis Waldshut um 170 auf 4.024 zu. 

Weiterhin Dynamik bei den Zu- und Abgängen

2.369 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 924 Personen direkt aus Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 2.025 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 711 Personen eine Beschäftigung auf.

Fachkräftenachfrage bleibt hoch

Dem Arbeitgeberservice wurden im Juli 739 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet. Das sind 114 mehr als vor einem Monat und 57 mehr als vor einem Jahr.

Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 123 gestiegen und liegt nun bei 3.717.