Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im September

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Zum Stichtag September waren bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg insgesamt 9.684 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg gegenüber August um 134 Personen oder 1,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag wie im Vormonat bei 3,1 Prozent (Vorjahresmonat: 3,2 Prozent), 0,6 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Arbeitslosenquote von Baden-Württemberg mit 3,7 Prozent (Vorjahresmonat 3,7 Prozent).

04.10.2022 | Presseinfo Nr. 147

„Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und durch Personalengpässe in vielen Bereichen gekennzeichnet. Der im September üblicherweise zu beobachtende Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in diesem Jahr allerdings ausgeblieben. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich die im Landkreis Ludwigsburg aufgenommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine verstärkt beim kommunalen Jobcenter arbeitslos gemeldet haben.“, analysiert Martin Scheel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, die jüngste Entwicklung.


Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen

Anteilig betrachtet waren 45,2 Prozent aller Arbeitslosen bei der Ludwigsburger Arbeitsagentur und 54,8 Prozent beim kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg gemeldet.

Mit 4.379 gemeldeten Arbeitslosen verringerte sich der Bestand bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, dem Bereich der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung nach dem dritten Sozialgesetzbuch (SGB III), um 313 Personen oder 6,7 Prozent zum Vormonat August. 1.514 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos (-10,1 Prozent zum Vormonat) und 1.824 (+520 oder 39,9 Prozent zum Vormonat) beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Die anteilige Arbeitslosenquote sank im Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent (Vorjahresmonat 1,6 Prozent). „Viele der über die Sommermonate hinweg bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Jugendlichen konnten, wie erwartet, nach Beendigung der Ferienzeit nahtlos eine Beschäftigung aufnehmen, mit einer Ausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen.“, so Scheel. Im Vergleich zum Monat August verringerte sich die Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 25 Jahre um 107 oder 18 Prozent auf 486 Personen.

Beim kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg, dem Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II), waren im vergangenen Monat 5.305 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das war ein Anstieg um 447 Personen (+ 9,2 Prozent) zum Vormonat und um 378 (+ 7,7 Prozent) zum Vorjahresmonat. Die anteilige Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent (Vorjahresmonat 1,6 Prozent). In der aktuellen Arbeitsmarktstatistik zeigen sich besonders im Bereich der Grundsicherung die Folgen der Fluchtmigration von Menschen aus der Ukraine. Dieser Personenkreis wird seit dem 1. Juni 2022 vom kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg betreut. Insgesamt waren 3.176 Ausländer beim Jobcenter arbeitslos gemeldet, ein Anstieg zum Vormonat um 486 oder 18,1 Prozent. Darunter befanden sich 989 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit (Vormonat 543 Personen). Erfreulich ist, dass die Anzahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen in der Grundsicherung zum Vorjahresmonat um 340 oder 13,8 Prozent zurückgegangen ist. Im September waren 2.132 Personen ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet.


Hoher Stellenbestand – weniger Stellenmeldungen nach der Sommerpause

Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Landkreis ist nach wie vor hoch. Der Stellenbestand der Agentur für Arbeit Ludwigsburg lag im September bei 4.839 offenen Stellen, 7 (0,1 Prozent) weniger als im August und 719 (17,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Im September konnte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur 836 neue Stellenmeldungen entgegennehmen, 390 (31,8 Prozent) weniger als im August und 89 (- 9,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden der Agentur 730 oder 8,6 Prozent mehr Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet als im Vorjahreszeitraum.