Geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember – Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Ludwigsburg ist im Dezember nochmals leicht gestiegen. 10.157 Frauen und Männer waren bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg arbeitslos gemeldet, 136 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im Vormonat und 1.372 Personen oder 15,6 Prozent mehr als im Dezember vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag im Dezember bei 3,3 Prozent (Vorjahresmonat 2,8 Prozent). In Baden-Württemberg lag die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent und in der Region Stuttgart mit den Agenturen Ludwigsburg, Göppingen, Waiblingen und Stuttgart bei 3,7 Prozent.

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Bei Frauen (plus 23,3 Prozent), Jüngeren unter 25 Jahren (plus 46,6 Prozent) und Ausländern (plus 50,8 Prozent) stieg diese gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark an. Bei Deutschen gab es hingegen einen Rückgang (minus 6,7 Prozent) und bei älteren Arbeitslosen 50 Jahre und älter (plus 1,9 Prozent) nur einen geringen Anstieg. Erfreulich ist, dass die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen, also Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet sind, um 402 oder 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken ist.
„Der hohen Nachfrage nach Arbeits-, insbesondere Fachkräften, steht ein immer kleiner werdendes Angebot passender und sofort verfügbarer Kräfte gegenüber. Die gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich höhere Zahl arbeitsloser Menschen, die in erster Linie auf die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen ist, vermag daran zumindest kurzfristig wenig zu ändern. Es benötigt Zeit, die zur Integration in den Arbeitsmarkt erforderlichen Sprachkenntnisse und berufsfachlichen Kompetenzen und Fertigkeiten zu erwerben.“, erläutert Martin Scheel, Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen getrennt
Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III, dem Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Ludwigsburg waren 4.173 Personen oder 41,1 Prozent aller Arbeitslosen gemeldet, 48 oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat und 94 Personen oder 2,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch II, dem Zuständigkeitsbereich des kommunalen Jobcenters Landkreis Ludwigsburg, waren 5.984 arbeitslose Menschen registriert, 88 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im Vormonat und 1.466 Personen oder 32,4 Prozent mehr als im Dezember 2021. Das waren 58,9 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis. Die anteilige Arbeitslosenquote lag, wie schon im Vormonat, bei 1,9 Prozent (Vorjahresmonat 1,4 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft stieg zum Vormonat um 94 auf 1.713 Personen, davon 1.123 Frauen und 243 Jüngere unter 25 Jahren, an.
Weiterhin viele freie Arbeitsplätze im Landkreis
Im Dezember waren 4.584 freie sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit gemeldet, 57 Stellen oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat und 513 oder 12,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen ist mit 1.040 Angeboten im Vergleich zum Vormonat leicht um 41 (3,8 Prozent) zurückgegangen, zum Vorjahresmonat dagegen um 19 (1,9 Prozent) angestiegen und liegt über dem Dezemberwert von 2019.
Rückblick 2022
Mit jahresdurchschnittlich 9.212 Arbeitslosen (2021: 10.532 Personen) und einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent (2021: 3,4 Prozent) zeigte sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Ludwigsburg im vergangenen Jahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen sehr robust und geprägt von einer hohen Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften. Zwischen Januar und Dezember meldeten die Unternehmen aus dem Kreis der Agentur für Arbeit in Jahressumme 12.237 Stellen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Zuwachs von 954 oder 8,5 Prozent. Der bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg gemeldete Stellenbestand lag bei durchschnittlich 4.562 Angeboten, 965 oder 26,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Nach sinkenden Arbeitslosenzahlen bis Mitte des Jahres veränderte sich dies infolge des stark zunehmenden Zuzugs von ukrainischen Kriegsflüchtlingen in den Landkreis. Aufgrund ihres besonderen Status haben Geflüchtete mit ukrainischer Staatsbürgerschaft uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt, was sich insbesondere im zweiten Halbjahr immer deutlicher in den Arbeitsmarktstatistiken bemerkbar machte.