Nach wie vor gibt es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt: 2.747 Männer und Frauen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, 263 oder 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr, davon 1.305 unmittelbar aus vorheriger Erwerbstätigkeit 1.970 Personen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon 602 Frauen und Männer durch Aufnahme einer Beschäftigung, 49 oder 7,5 Prozent weniger als im Januar 2022. 313 Personen begannen eine Ausbildung, Qualifizierung oder Trainingsmaßnahme.
Bei Frauen (plus 26,4 Prozent), Jüngeren unter 25 Jahren (plus 50,8 Prozent) und Ausländern (plus 56,3 Prozent) stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat weit überdurchschnittlich an. Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen im Landkreis Ludwigsburg ist dagegen erfreulicherweise um 450 oder 14,3 Prozent zurückgegangen.
„Zum Jahreswechsel gab es keine Überraschungen. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit hielt sich im üblichen Rahmen. Für den Anstieg ursächlich waren in erster Linie zahlreiche befristete Beschäftigungsverhältnisse, die zum Quartals- bzw. Jahresende ausgelaufen sind sowie Anpassungsmaßnahmen in Unternehmen, die Ende des Jahres wirksam wurden“, beschreibt Martin Scheel, der Leiter der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, die aktuelle Lage.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen getrennt
Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Ludwigsburg) waren im Januar insgesamt 4.776 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 603 oder 14,5 Prozent mehr als im Vormonat und 67 oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent an und lag damit auf dem Niveau des Vorjahresmonats.
Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (Zuständigkeitsbereich des Kommunalen Jobcenters im Landkreis Ludwigsburg) waren im vergangenen Monat 6.158 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 174 oder 2,9 Prozent mehr als im Vormonat und 1.616 oder 35,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,0 Prozent (Vormonat 1,8 Prozent), im Januar vor einem Jahr lag sie bei 1,5 Prozent. Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung binnen Jahresfrist ist maßgeblich auf die hohe Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge zurückzuführen. Im Januar hatten 4.056 beim Jobcenter gemeldete arbeitslose Personen keinen deutschen Pass, das waren 1.845 oder 83,4 Prozent mehr als im Januar des Vorjahres. Die Zahl der jungen Menschen unter 25 Jahre ohne Arbeit stieg um 245 oder 96,1 Prozent an. Mit 3.284 arbeitslos gemeldeten Frauen lag die Zahl um 1.124 oder 52,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Arbeitskräftenachfrage im Landkreis weiterhin hoch
Die Zahl der Stellenmeldungen an die Agentur für Arbeit ging im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Die Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeberservice 614 neue Arbeitsstellen, 141 oder 18,7 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen lag mit 4.315 Angeboten um 296 oder 7,4 Prozent über dem Vorjahresmonat.