KREIS LUDWIGSBURG. Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Ludwigsburg noch einmal leicht an. 11.295 Frauen und Männer waren bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg arbeitslos gemeldet, 84 Personen oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat und 1.138 Personen oder 11,2 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag zum vierten Mal in Folge bei 3,6 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über der Quote des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 4,0 Prozent, in der Region Stuttgart mit den Bezirken der Arbeitsagenturen Göppingen, Ludwigsburg, Stuttgart und Waiblingen gab es einen Anstieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 4,2 Prozent.
Rückläufige Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage im Dezember ging weiter zurück. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ludwigsburg waren im Dezember 3.814 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet, 224 Stellen oder 5,5 Prozent weniger als im Vormonat und 770 oder 16,8 Prozent weniger als im Dezember vor einem Jahr. Die Unternehmen meldeten im Dezember 805 neue Arbeitsstellen, 43 oder 5,1 Prozent weniger als im November und 235 oder 22,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
„Die Nachfrage nach Arbeitskräften beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Ludwigsburg ging im Dezember merklich zurück und lag erstmals seit Jahren wieder unter der Marke von 4.000 offenen Arbeitsstellen. Die von vielen Unternehmen beklagten schwieriger werdenden Rahmenbedingungen führen nun auch im Landkreis Ludwigsburg zu einer merklichen Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Fachkräfte und Spezialisten haben dennoch weiterhin gute Beschäftigungschancen“, kommentiert Martin Scheel, Leiter der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, die aktuelle Situation.
Arbeitsmarkt im Rückblick
„Eine schwache Konjunktur, die Transformation der Wirtschaft und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie der anhaltende Fachkräftemangel haben Spuren auf dem insgesamt robusten Arbeitsmarkt hinterlassen“, fasst Martin Scheel die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Arbeitsmarkt in 2023 zusammen.
Im Jahresdurchschnitt waren 11.089 Personen arbeitslos gemeldet, 1.877 oder 20,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 3,6 Prozent, 0,6 Prozentpunkte mehr als in 2022. Während die Arbeitslosigkeit im Versichertenrechtskreis Sozialgesetzbuch (SGB) III mit 4.749 Personen um 422 oder 9,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lag, stieg die Arbeitslosigkeit im steuerfinanzierten Rechtskreis der Grundsicherung des SGB II um durchschnittlich 1.455 Personen oder 29,8 Prozent an.
Von Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich betroffen waren Frauen mit einem Anstieg um 23,3 Prozent, Jüngere im Alter zwischen 15 und unter 25 Jahren mit einem Anstieg um 35,1 Prozent sowie Ausländer mit einer Steigerung um 45,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
27,6 Prozent aller Arbeitslosen waren langzeitarbeitslos, d.h. ein Jahr und länger bei der Arbeitsagentur oder dem kommunalen Jobcenter arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 209 oder 7,4 Prozent auf durchschnittlich 3.060 Personen im Jahr 2023.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bei der Agentur für Arbeit ging zum Vorjahr zurück. In Summe wurden dem Arbeitgeber-Service 1.313 Arbeitsstellen oder 10,7 Prozent weniger gemeldet als 2022. Der Bestand an gemeldeten freien Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei 4.323, 239 oder 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Ludwigsburg lag zum Stichtag am 30.06.2023, dem letzten Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben, bei 214.503, 3.730 oder 1,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei stieg die Beschäftigung in Teilzeit überdurchschnittlich um 2,5 Prozent, die Beschäftigung von Älteren (55 Jahre bis Regelaltersgrenze) um 4,6 Prozent und von Ausländern um 3,9 Prozent an.