Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im August 2023 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.
„Der Ferienmonat August brachte die erwartete Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt. Einerseits werden in vielen Branchen Einstellungen bis nach den Sommerferien aufgeschoben, andererseits meldeten sich Jüngere nach Abschluss der Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos. Erfahrungsgemäß beginnen sie in den nächsten drei Monaten mit einer Beschäftigung oder einem Studium, so dass ich zum Herbst wieder mit einem Rückgang rechne“, erklärt Peggy Kröger, Geschäftsführerin Operativ in der Agentur für Arbeit Lübeck.
„Mit einer Berufsausbildung stehen einem alle Karrierewege von der Meisterfortbildung bis zur Selbständigkeit offen. Um jungen Menschen die guten regionalen Möglichkeiten aufzuzeigen, organisieren wir gemeinsam mit den Beruflichen Schulen Ausbildungsmessen. Am 13. September in Eutin und am 20. September in Oldenburg können sich Jugendliche direkt über Berufe und die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe informieren. Wir sind auch bei weiteren Messen in Lübeck dabei. Kommen Sie vorbei und entdecken Sie Ihre Zukunft“, lädt Kröger ein. „Aber auch für einen Start in diesem Jahr ist es noch nicht zu spät. Wer sich jetzt spontan für eine Ausbildung entscheidet, hat noch eine interessante Auswahl an Möglichkeiten. Ausbildungsverträge können auch nach dem Beginn des Ausbildungsjahres geschlossen werden. Werden Sie jetzt aktiv! Die Berufsberatung unterstützt Sie dabei“, ermutigt sie.
Informationen zu den Veranstaltungen in den nächsten Wochen bietet die Seite www.arbeitsagentur.de/luebeck.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.428 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 457 Personen (3,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 447 (3,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 6,4 Prozent an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.357 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 939 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgeben.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.396, das sind 263 (6,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 364 (9,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,0 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.032 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 194 (2,0 Prozent) gegenüber Juli 2023. Im Vergleich zum August 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 83 (0,8 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent.
Stellenangebote
Im August 2023 wurden 788 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 39 (5,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 156 (24,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 4.581 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 5 (0,1 Prozent) mehr als im Juli 2023, 940 (17,0 Prozent) weniger als im August 2022, aber 244 (5,6 Prozent) mehr als vor der Pandemie im August 2019. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.842 Personen befanden sich im August 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 606 Personen (3,3 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im August 2023 9.448 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 253 (2,8 Prozent) zum Vormonat und um 247 (2,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 482 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote steig um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat auf 8,0 Prozent an und blieb unverändert zum Vorjahr.
2.509 Arbeitslose und damit 103 (4,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 231 (10,1 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im August 2023 6.939 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 150 (2,2 Prozent) mehr als im Juli 2023 und 16 (0,2 Prozent) mehr als im August 2022.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im August 2023 4.980 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 204 (4,3 Prozent) zum Vormonat und um 200 (4,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 457 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und Vorjahr auf 4,7 Prozent an.
1.887 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 160 (9,3 Prozent) mehr als im Juli 2023 und 133 (7,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im August 2023 3.093 Arbeitslose gemeldet, das waren 44 (1,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 67 (2,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2023 10.605 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 263 (2,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 207 (2,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent). Es meldeten sich 2.248 Personen arbeitslos und 1.970 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 611 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 3.007 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2023 2.424 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 148 (6,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 148 (6,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Es meldeten sich 638 Personen arbeitslos und 490 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 103 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 857 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2023 1.399 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 46 (3,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 92 (7,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent (Vorjahr 4,2 Prozent). Es meldeten sich 357 Personen arbeitslos und 312 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 74 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 717 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 nahmen 2.193 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 193 mehr als im letzten Jahr. 606 (+173) Jugendliche suchten im August noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 3.508 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 148 Stellen mehr als im Vorjahr. Davon waren im August 2023 noch 1.220 (-63) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 2,0 noch offene Ausbildungsstellen auf einen unversorgten Bewerber*in (Vorjahr 3,0).
In der Hansestadt Lübeck wurden 1.980 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 23 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.314 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 114 mehr als im Vorjahr. Im August 2023 waren 419 Jugendliche noch auf der Suche und 646 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,5 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 2,3).
Im Kreis Ostholstein wurden 1.528 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 125 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 879 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 79 mehr als im Vorjahr. Im August 2023 waren 187 Jugendliche noch auf der Suche und 574 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 3,1 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 4,6).
Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker*in oder Mechatroniker*in, in Ernährungsberufen wie Bäcker*in, Fleischer*in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Fachkraft im Gastgewerbe, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Hotelfachmann/-frau oder Fachmann/-frau Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, in Bauberufen wie Maurer*in, Straßenbauer*in, Tiefbaufacharbeiter*in oder Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger*in oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in.
„Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart im August und September eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Wer schnell und flexibel handelt, hat jetzt noch Chancen. Ein Plan B findet sich bestimmt auch für Jugendliche, bei denen es mit einem Studienplatz nicht geklappt hat. Wer noch auf der Suche ist, sollte sich gleich mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Auch für 2024 liegen uns bereits Angebote vor“, so Peggy Kröger.
Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unter der
E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder
ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.
Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt
• Ausbildungsmessen in Eutin am 13. September und in Oldenburg am 20. September
• #AusbildungKlarmachen: Noch gibt es attraktive Angebote
31.08.2023 | Presseinfo Nr. 109