Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im September 2023 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und zum Vorjahr angestiegen.
„Nach den Ferien zeigt sich die saisonübliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Es haben sich mehr Arbeitslose in Erwerbstätigkeit abgemeldet und weniger Beschäftigte sind arbeitslos geworden als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr schwächt sich die Entwicklung ab und es gehen weniger Arbeitslose in Beschäftigung. Viele Unternehmen sind aufgrund der konjunkturellen Lage etwas vorsichtiger geworden und halten ihr Personal. Bei der Stellenbesetzung werden insbesondere qualifizierte Arbeitskräfte nachgefragt und Passungsprobleme verstärken sich. Bei drei Viertel der uns gemeldeten Stellen werden Fachkräfte gesucht, während rund zwei Drittel der Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Wenn die Jobsuche schwierig bleibt, weil Kenntnisse fehlen oder nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind, sollte über Qualifizierung gesprochen werden. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter beraten Arbeitslose und Beschäftigte zu Entwicklungsperspektiven und fördern notwendige Weiterbildungen. Nutzen Sie die Gelegenheit, bilden Sie sich weiter und werden Sie zur gesuchten Fachkraft,“ ermuntert Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 13.910 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 518 Personen (3,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 507 (3,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat zurück und stieg um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 6,2 Prozent an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.362 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 856 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgeben.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.092, das sind 304 (6,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 549 (15,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 1,8 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) betrug die anteilige Arbeitslosenquote 4,4 Prozent und es gab 9.818 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 214 (2,1 Prozent) gegenüber August 2023 und 42 (0,4 Prozent) im Vergleich zum September 2022.
Stellenangebote
Im September 2023 wurden 642 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 146 (18,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 2 (0,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Der Bestand bleibt auf einem hohen Niveau und bei 4.624 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 43 (0,9 Prozent) mehr als im August 2023 und 597 (11,4 Prozent) weniger als im September 2022. 73,8 Prozent der Stellen werden für Fachkräfte oder Expert*innen ausgeschrieben. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.475 Personen befanden sich im September 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 607 Personen (3,4 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes und stieg im Vergleich zum Vorjahreswert an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im September 2023 9.198 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sank um 250 (2,6 Prozent) zum Vormonat und stieg um 370 (4,2 Prozent) zum Vorjahr. Aktuell sind 429 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 7,8 Prozent an.
2.336 Arbeitslose und damit 173 (6,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 329 (16,4 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im September 2023 6.862 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 77 (1,1 Prozent) weniger als im August 2023 und 41 (0,6 Prozent) mehr als im September 2022.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im September 2023 4.712 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sank um 268 (5,4 Prozent) zum Vormonat und stieg um 137 (3,0 Prozent) zum Vorjahr an. Aktuell sind 427 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat und stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 4,4 Prozent.
1.756 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 131 (6,9 Prozent) weniger als im August 2023 und 220 (14,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im September 2023 2.956 Arbeitslose gemeldet, das waren 137 (4,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 47 (3,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im September 2023 10.301 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 304 (2,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 322 (3,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent). Es meldeten sich 1.861 Personen arbeitslos und 2.172 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 502 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 3.094 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im September 2023 2.299 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 125 (5,2 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 165 (7,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,0 Prozent (Vorjahr 4,7 Prozent). Es meldeten sich 450 Personen arbeitslos und 571 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 83 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 845 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im September 2023 1.310 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 89 (6,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 20 (1,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent). Es meldeten sich 269 Personen arbeitslos und 362 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 57 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 685 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
#AusbildungKlarmachen: Bewerbungsverfahren 2024 starten bereits, aber auch für 2023 gibt es noch Chancen
Auch wenn das Ausbildungsjahr 2023 bereits gestartet ist, ist es noch nicht zu spät für eine Bewerbung. Junge Menschen, die flexibel und offen für Alternativen sind, haben bis Jahresende noch gute Chancen auf einen Ausbildungsvertrag.
„Aktuelle Daten liegen uns zurzeit nicht vor, weil die Jahresbilanzen zum Ausbildungsmarkt für eine bundesweite Veröffentlichung vorbereitet werden. Unsere Vermittlungsaktivitäten laufen selbstverständlich weiter. Gute Aussichten bieten sich in vielen Bereichen, wie zum Beispiel in der Sanitär , Heizungs- und Klimatechnik, Elektrotechnik, Pflege, im Baugewerbe, Metallbau oder Verkauf“, erläutert Markus Dusch. „Es liegen auch zahlreiche Stellen für das nächste Jahr vor. Im öffentlichen Dienst und bei größeren Firmen laufen bereits die Bewerbungsverfahren. Warten Sie als Schulabgängerin und Schulabgänger 2024 nicht zu lange. Kümmern Sie sich jetzt schon um einen Berufsberatungstermin und Ihre Ausbildung. Auch wenn Sie noch unsicher sind, ob Sie einen weiterführenden Schulabschluss machen möchten, hilft Ihnen die Berufsberatung dabei, den für Sie passenden Weg zu finden“, rät er.
Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unter der
E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder
ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.
Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt
• Fachkräfte werden in vielen Branchen gesucht. Qualifizierung bietet Chancen für beide Seiten.
• #AusbildungKlarmachen: Bewerbungsverfahren 2024 starten bereits, aber auch für 2023 gibt es noch Möglichkeiten.
29.09.2023 | Presseinfo Nr. 122