Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2023 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und zum Vorjahr angestiegen.
„Die Herbstbelebung lässt die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand des Jahres sinken. Das Angebot an Arbeitsstellen bleibt höher als vor der Pandemie und in vielen Branchen werden Fachkräfte gesucht. Hier eröffnen sich Perspektiven für Arbeitsuchende mit Berufserfahrung ebenso wie für Quereinsteigende und Berufsrückkehrende“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
„Da Frauen häufiger als Männer aufgrund von Familien- beziehungsweise Pflegeaufgaben ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, stehen sie oft vor der Herausforderung, den Wiedereinstieg zu meistern. Unterstützung bieten ihnen die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagenturen. Sie haben eine Aktionswoche vom 13. bis 17. November organisiert. Unkompliziert von zu Hause können Online-Workshops zu Themen wie Jobsuche mit Social Media, Online-Bewerbung, Selbstmarketing für Akademikerinnen, Job & Pflege oder finanzielle Unterstützung für Familien besucht werden. Am 16. November findet außerdem eine Präsenzveranstaltung „Second Chance - Berufswechsel durch Zweitausbildung“ im Lübecker Berufsinformationszentrum statt. Weitere Informationen bietet die Internetseite www.arbeitsagentur.de/luebeck. Nutzen Sie die Chance, sich zu informieren und werden Sie zur gesuchten Fachkraft“, wirbt der Agenturchef.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 13.676 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 234 Personen (1,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 299 (2,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat zurück und stieg um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 6,1 Prozent an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.375 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 839 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgeben.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.076, das sind 16 (0,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 475 (13,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 1,8 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) betrug die anteilige Arbeitslosenquote 4,3 Prozent und es gab 9.600 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 218 (2,2 Prozent) gegenüber September 2023 und 176 (1,8 Prozent) im Vergleich zum Oktober 2022.
Stellenangebote
Im Oktober 2023 wurden 626 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 16 (2,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 56 (8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Der Bestand bleibt auf einem hohen Niveau und bei 4.555 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 69 (1,5 Prozent) weniger als im September 2023 und 551 (10,8 Prozent) weniger als im Oktober 2022, aber 399 (9,6 Prozent) mehr als vor der Pandemie im Oktober 2019. 73,4 Prozent der Stellen werden für Fachkräfte oder Expert*innen ausgeschrieben. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.394 Personen befanden sich im Oktober 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 536 Personen (3,0 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Während in der Hansestadt Lübeck die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat sank, gab es im Kreis Ostholstein und hier insbesondere im Nordbezirk Oldenburg die ersten Saisonmeldung. Im Vergleich zum Vorjahreswert stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck fiel die Arbeitslosigkeit erstmals in diesem Jahr unter 9.000. Im Oktober 2023 waren 8.951 Arbeitslose gemeldet, 247 (2,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 108 (1,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Aktuell sind 421 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und blieb unverändert zum Vorjahr bei 7,6 Prozent.
2.286 Arbeitslose und damit 50 (2,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 226 (11,0 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im Oktober 2023 6.665 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 197 (2,9 Prozent) weniger als im September 2023 und 118 (1,7 Prozent) weniger als im Oktober 2022.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein gab es die ersten Saisonmeldungen. Im Oktober 2023 waren 4.725 Arbeitslose gemeldet, 13 (0,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 191 (4,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Aktuell sind 418 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat und und stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 4,4 Prozent an.
1.790 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 34 (1,9 Prozent) mehr als im September 2023 und 249 (16,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im Oktober 2023 2.935 Arbeitslose gemeldet, das waren 21 (0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 58 (1,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2023 10.029 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 272 (2,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 70 (0,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 6,8 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent). Es meldeten sich 1.957 Personen arbeitslos und 2.223 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 472 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 3.056 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2023 2.286 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 13 (0,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 162 (7,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,0 Prozent (Vorjahr 4,7 Prozent). Es meldeten sich 436 Personen arbeitslos und 449 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 94 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 832 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2023 1.361 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 51 (3,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 67 (5,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,3 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent). Es meldeten sich 308 Personen arbeitslos und 254 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 60 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 667 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Daten zum Ausbildungsmarkt werden zu einem späteren Zeitpunkt in einer gesonderten Pressemitteilung veröffentlicht.