Jahresüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Ferienzeit

- Messe „Quereinstieg“ am 31. August bietet Chancen

- Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 98

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Juli 2023 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.

„Wie in den Vorjahren haben Schuljahres- und Ausbildungsende, quartalsbedingte Entlassungen in den kaufmännischen Berufen sowie die beginnende Haupturlaubszeit zu einem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Aber auch in den Sommermonaten suchen Unternehmen Arbeitskräfte. Dabei nutzen sie viele Wege, um Personal zu finden und sind zunehmend offen für Quereinsteigende. Aktuell liegen uns mehr als 4.500 Stellenangebote vor. Um die Möglichkeiten in der Region aufzuzeigen, haben wir am 31. August eine Messe organisiert. Lernen Sie interessante Alternativen kennen und loten Sie direkt im Gespräch mit Unternehmen Ihre Chancen aus“, lädt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, ein.

Das Angebot richtet sich an alle, die sich beruflich neuorientieren möchten – ob arbeitslos, arbeitsuchend, berufsrückkehrend, erwerbstätig, mit oder ohne Berufsabschluss. Weitere Informationen bietet die Seite www.arbeitsagentur.de/luebeck.

„Auch bei der Ausbildungsplatzsuche gibt es noch sehr gute Möglichkeiten. Uns liegen aktuell noch mehr als 1.500 Ausbildungsstellen für den Start im Hebst vor. Wer sich jetzt erst entschlossen hat, eine Ausbildung zu machen oder noch keinen passenden Ausbildungsbetrieb gefunden hat, sollte gleich bei der Berufsberatung vorbeischauen. Selbst nach dem Ausbildungsstart im August und sogar im September lohnt sich die Bewerbung noch“, empfiehlt der Agenturchef.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 13.971 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 186 Personen (1,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 216 (1,6 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 6,2 Prozent an und blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Seit dem 01. Juli 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.383 ukrainische Geflüchtete im Bestand, 922 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgeben.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.133, das sind 159 (4,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 45 (1,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote betrug 1,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 9.838 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 27 (0,3 Prozent) gegenüber Juni 2023. Im Vergleich zum Juli 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 171 (1,8 Prozent) an. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent.

Stellenangebote

Im Juli 2023 wurden 749 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 169 (29,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 1 (0,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 4.576 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 60 (1,3 Prozent) weniger als im Juni 2023, 983 (17,7 Prozent) weniger als im Juli 2022, aber 129 (2,9 Prozent) mehr als vor der Pandemie im Juli 2019. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.

Unterbeschäftigung

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.504 Personen befanden sich im Juli 2023 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 391 Personen (2,2 Prozent) gestiegen.

Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen an. Im Vergleich zum Vormonat gab es nur im Nordbezirk Oldenburg einen Rückgang.

Hansestadt Lübeck

In der Hansestadt Lübeck waren im Juli 2023 9.195 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 131 (1,4 Prozent) zum Vormonat und um 75 (0,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 455 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote steig um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 7,8 Prozent an und ging um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr zurück.

2.406 Arbeitslose und damit 61 (2,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 93 (4,0 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im Juli 2023 6.789 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 70 (1,0 Prozent) mehr als im Juni 2023 und 18 (0,3 Prozent) weniger als im Juli 2022.

Kreis Ostholstein

Im Kreis Ostholsein waren im Juli 2023 4.776 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 55 (1,2 Prozent) zum Vormonat und um 141 (3,0 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 467 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und Vorjahr auf 4,5 Prozent an.

1.727 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 98 (6,0 Prozent) mehr als im Juni 2023 und 48 (2,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im Juli 2023 3.049 Arbeitslose gemeldet, das waren 43 (1,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 189 (6,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)

Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Juli 2023 10.342 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 140 (1,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 36 (0,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 7,1 Prozent). Es meldeten sich 1.984 Personen arbeitslos und 1.842 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 580 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.962 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)

Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Juli 2023 2.276 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 50 (2,2 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 56 (2,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,0 Prozent (Vorjahr 4,9 Prozent). Es meldeten sich 473 Personen arbeitslos und 423 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 108 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 860 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)

Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Juli 2023 1.353 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 4 (0,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 124 (10,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent). Es meldeten sich 296 Personen arbeitslos und 298 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 61 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 754 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 nahmen 2.123 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 189 mehr als im letzten Jahr. 746 (+166) Jugendliche suchten im Juli noch eine Stelle.

Von den Betrieben wurden 3.459 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 165 Stellen mehr als im Vorjahr. Davon waren im Juli 2023 noch 1.559 (-2) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 2,1 noch offene Ausbildungsstellen auf einen unversorgten Bewerber*in (Vorjahr 2,7).

In der Hansestadt Lübeck wurden 1.952 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 33 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.264 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 117 mehr als im Vorjahr. Im Juli 2023 waren 507 Jugendliche noch auf der Suche und 834 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,6 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 2,2).

Im Kreis Ostholstein wurden 1.507 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 132 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 859 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 72 mehr als im Vorjahr. Im Juli 2023 waren 239 Jugendliche noch auf der Suche und 725 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 3,0 Stellen auf einen Bewerber*in (Vorjahr 3,7).

Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker*in oder Mechatroniker*in, in Ernährungsberufen wie Bäcker*in, Fleischer*in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Fachkraft im Gastgewerbe, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Hotelfachmann/-frau oder Fachmann/-frau Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel oder Versicherungen, in Bauberufen wie Maurer*in,  Straßenbauer*in, Tiefbaufacharbeiter*in oder Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger*in oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in.

„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird, wie zum Beispiel Bootsbauer*in, Eisenbahner*in - Zugverkehrssteuerung, Kaufmann/-frau IT-System-Management, Packmitteltechnolog*in, Rohrleitungsbauer*in, Schifffahrtskaufmann/-frau – Linienfahrt oder Zerspannungsmechaniker*in, um nur einige zu nennen. Es gibt noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Werden Sie jetzt aktiv! Uns liegen auch bereits Angebote für 2024 vor“, empfiehlt Markus Dusch.

Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche jederzeit unter der

E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder

ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.