Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im August 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr angestiegen.
„Wie erwartet ging während der Sommerferien und Haupturlaubszeit die Personalnachfrage zurück. Mit über 3.800 offenen Arbeitsstellen bleibt das Angebot dennoch auf einem hohen Niveau. Da immer mehr Unternehmen mit Fachkräfteengpässen zu kämpfen haben, nutzen sie viele Wege, um Personal zu finden und sind zunehmend offen für Quereinsteigende. Deshalb lohnt sich für Jobsuchende der Blick über den Tellerrand. Lernen Sie bei unserer Messe am 10. September interessante Alternativen kennen. Loten Sie direkt im Gespräch mit Unternehmen Ihre Chancen aus und starten Sie nach der Sommerpause durch“, lädt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, ein.
Das Angebot richtet sich an alle, die sich beruflich neuorientieren möchten – ob arbeitslos, arbeitsuchend, berufsrückkehrend, erwerbstätig, mit oder ohne Berufsabschluss.
„Für Jugendliche bieten wir bei der Messe eine Last-Minute-Aktion an, denn bis weit in den Herbst hinein ist noch ein Ausbildungseinstieg möglich. Mehr als 1.000 Ausbildungsstellen sind derzeit im Angebot. Einfach vorbeikommen, Chancen checken und dann heißt es noch dieses Jahr: #AusbildungStarten! Und wer nächstes Jahr die Schule verlässt, sollte sich jetzt schon über die Vielfalt in unserer Region informieren und die Ausbildungsmessen in Lübeck und Ostholstein besuchen“, rät Dusch Jugendlichen.
Informationen zu den Veranstaltungen bietet die Seite www.arbeitsagentur.de/luebeck.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.824 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 418 Personen (2,9 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum August 2023 gab es 396 (2,7 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 6,5 Prozent an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.525 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 972 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.703, das sind 254 (5,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 307 (7,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,1 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.121 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 164 (1,6 Prozent) gegenüber Juli 2024. Im Vergleich zum August 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 89 (0,9 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent.
Stellenangebote
Im August 2024 wurden 585 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 127 (17,8 Prozent) weniger als im Vormonat und 203 (25,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bei 3.820 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 116 (2,9 Prozent) weniger als im Juli 2024 und 761 (16,6 Prozent) weniger als im August 2023. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.858 Personen befanden sich im August 2024 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 73 Personen (0,4 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen an. Im Vergleich zum Vorjahr gab es außer in der Geschäftsstelle Eutin in allen Regionen eine Zunahme.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im August 2024 9.771 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 169 (1,8 Prozent) zum Vormonat und um 263 (2,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 518 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkt zum Vormonat und Vorjahr auf 8,2 Prozent an.
2.689 Arbeitslose und damit 116 (4,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 180 (7,2 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 7.022 Personen an, das waren 53 (0,8 Prozent) mehr als im Vormonat und 83 (1,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im August 2024 5.113 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 249 (5,1 Prozent) zum Vormonat und um 133 (2,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 454 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat auf 4,7 Prozent an und blieb unverändert zum Vorjahr.
2.014 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 138 (7,4 Prozent) mehr als im Juli 2024 und 127 (6,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 3.099 Personen an, das waren 111 (3,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 6 (0,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2024 10.966 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 216 (2,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 361 (3,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,4 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent). Es meldeten sich 2.227 Personen arbeitslos und 2.027 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 392 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.547 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2024 2.381 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 177 (8,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 43 (1,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 5,1 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent). Es meldeten sich 560 Personen arbeitslos und 378 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 84 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 670 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2024 1.477 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 25 (1,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 78 (5,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent (Vorjahr 4,4 Prozent). Es meldeten sich 323 Personen arbeitslos und 295 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 109 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 603 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2023 nahmen 2.520 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 327 mehr als im letzten Jahr. 619 (+13) Jugendliche suchten im August noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 2.984 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 524 Stellen weniger als im Vorjahr. Davon waren im August 2024 noch 1.085 (-135) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 1,8 noch offene Ausbildungsstellen auf eine*n unversorgte*n Bewerber*in (Vorjahr 2,0).
Top-10 der noch zu besetzenden Ausbildungsstellen:
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (117)
• Verkäufer*in (101)
• Handelsfachwirt*in (Ausbildung, 63)
• Elektroniker*in- Energie-/Gebäudetechnik (47)
• Fleischer*in (41)
• Fachverkäufer*in - Lebensmittelhandwerk - Fleischerei (40)
• Kaufmann/-frau -Groß/Außenhandel (35)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (35)
• Fachkraft - Lagerlogistik (32)
• Anlagenmechaniker*in - Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik (30)
In der Hansestadt Lübeck wurden 1.777 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 203 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.555 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 241 mehr als im Vorjahr. Im August 2024 waren 438 Jugendliche noch auf der Suche und 624 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,4 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,5).
Im Kreis Ostholstein wurden 1.207 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 321 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 965 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 86 mehr als im Vorjahr. Im August 2024 waren 181 Jugendliche noch auf der Suche und 461 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 2,6 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 3,1).
Bei Messen vorbeikommen und durchstarten
„Mit einer Berufsausbildung stehen einem alle Karrierewege von der Meisterfortbildung bis zur Selbständigkeit offen. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart im August und September eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Wer schnell und flexibel handelt, hat jetzt noch gute Chancen. Ein Plan B findet sich bestimmt auch für Jugendliche, bei denen es mit einem Studienplatz nicht geklappt hat. Wer noch auf der Suche ist, sollte die Last-Minute-Aktion nutzen oder sich mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Auch für 2025 liegen uns bereits Angebote vor. Informieren Sie sich bei den Messen direkt über Berufe und die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe“, so Markus Dusch.
Kontakt und Infos:
• Gespräche mit der Berufsberatung: luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de
• Informationen zu Veranstaltungen: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/luebeck/weitere-veranstaltungen-in-luebeck-und-ostholstein