Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2024 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.
„Obwohl viele Unternehmen in den letzten Monaten bei der Meldung von Arbeitsstellen eher vorsichtig agiert haben, ist die Beschäftigung in unserem Agenturbezirk gewachsen. Die neueste Statistik weist 168.950 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus, 1.590 Personen mehr als noch im Vorjahr. Mit Blick auf die demografische Entwicklung bieten sich gerade für arbeitssuchende Frauen gute Möglichkeiten, um beruflich (wieder) Fuß zu fassen, die Karriereleiter aufzusteigen, die Arbeitszeiten auszuweiten oder sich beruflich umzuorientieren. Unterstützung bietet eine Aktionswoche vom 18. bis 22. November, die von den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagenturen organisiert wurde. Unkompliziert von zu Hause können Online-Workshops zu Themen wie Life Work Planning, erfolgreich bewerben, Kommunikationstraining, Aus- und Weiterbildung auch in Teilzeit, finanzielle Unterstützung für Familien, Gehaltsverhandlungen, berufliche Neu- und Umorientierung, Unterstützung für Migrantinnen oder Empowerment für weibliche Führungskräfte besucht werden. Nutzen Sie die Chance, sich zu informieren und werden Sie zur gesuchten Fachkraft“, wirbt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
Weitere Informationen bietet die Internetseite www.arbeitsagentur.de/luebeck.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.514 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 15 Personen (0,1 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober 2023 gab es 838 (6,1 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat bei 6,4 Prozent und stieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.495 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 904 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.469, das sind 25 (0,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 393 (9,6 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,0 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.045 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 40 (0,4 Prozent) gegenüber September 2024. Im Vergleich zum Oktober 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 445 (4,6 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent.
Stellenangebote
Im Oktober 2024 wurden 601 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 10 (1,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 25 (4,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bei 3.733 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht, drei Viertel davon sind für Fachkräfte und Expert*innen gemeldet. Das waren 138 (3,6 Prozent) weniger als im September 2024 und 822 (168,0 Prozent) weniger als im Oktober 2023. Arbeitskräfte werden nach wie vor zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.591 Personen befanden sich im Oktober 2024 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 232 Personen (1,3 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat gab es außer in der Geschäftsstelle Eutin in allen Regionen eine Zunahme. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im Oktober 2024 9.521 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 2 (0,0 Prozent) zum Vormonat und um 570 (6,4 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 484 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat bei 8,0 Prozent und stieg um 0,4 Prozentpunkt zum Vorjahr an.
2.556 Arbeitslose und damit 19 (0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 270 (11,8 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 6.965 Personen an, das waren 21 (0,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 300 (4,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Der aktuellste Wert von März 2024 weist in der Hansestadt Lübeck 105.593 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus, 861 Personen (0,8 Prozent) mehr als noch im Vorjahr.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im Oktober 2024 4.993 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 13 (0,3 Prozent) zum Vormonat und um 268 (5,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 420 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat bei 4,6 Prozent und stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr an.
1.913 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 6 (0,3 Prozent) weniger als im September 2024 und 123 (6,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 3.080 Personen an, das waren 19 (0,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 145 (4,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Der aktuellste Wert von März 2024 weist im Kreisgebiet 63.357 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus, 729 Personen (1,2 Prozent) mehr als noch im Vorjahr.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2024 10.742 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 2 (0,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 713 (7,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent (Vorjahr 6,8 Prozent). Es meldeten sich 2.259 Personen arbeitslos und 2.267 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 408 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.465 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2024 2.297 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 34 (1,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 11 (0,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,9 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Es meldeten sich 516 Personen arbeitslos und 543 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 110 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 660 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Oktober 2024 1.475 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 47 (3,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 114 (8,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent). Es meldeten sich 381 Personen arbeitslos und 335 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 83 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 608 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.