Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im November 2024 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.
„Das Saisonende lässt die Arbeitslosigkeit zum Vormonat erwartungsgemäß in der Tourismusregion Ostholstein und hier insbesondere bei der Arbeitsagentur ansteigen. Auch wenn ich in den Wintermonaten von einem weiteren saisontypischen Anstieg ausgehe, bleibt der Arbeitsmarkt dennoch in einer stabilen Verfassung und die Nachfrage nach Fachkräften auf einem hohen Niveau“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
„Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember möchte ich auf diese Personengruppe ein besonderes Augenmerk richten und für mehr Teilhabe werben. Zurzeit sind im Agenturbezirk 805 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 1.299 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird. Menschen mit einem Handikap müssen oft gegen Vorbehalte und Vorurteile kämpfen. In vielen Fällen ist die Einschränkung überhaupt nicht sichtbar und darüber hinaus die Berufsausübung nicht oder nur in geringem Ausmaß beeinträchtigt. Das können wir anhand eigener Beispiele nur bestätigen. In der Arbeitsagentur Lübeck haben wir im Schnitt eine Beschäftigungsquote von 15 Prozent. Damit liegen wir über der Quote privater (4,2 Prozent) und öffentlicher (8,0 Prozent) Unternehmen in unserem Bezirk. Nutzen Sie dieses Potenzial bei der Stellenbesetzung. Wo es nicht ohne spezielle Unterstützung geht, gibt es fachliche Hilfen und Fördermittel, über die wir gerne aufklären“, bietet der Agenturchef an.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 15.077 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 563 Personen (3,9 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum November 2023 gab es 873 (6,1 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent zum Vormonat und um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.503 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 927 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.960, das sind 491 (11,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 485 (10,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,2 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.117 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 72 (0,7 Prozent) gegenüber Oktober 2024. Im Vergleich zum November 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 388 (4,0 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent.
Stellenangebote
Im November 2024 wurden 597 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 4 (0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 31 (5,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 3.524 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 209 (5,6 Prozent) weniger als im Oktober 2024 und 754 (17,6 Prozent) weniger als im November 2023. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Handel, Baugewerbe, Kfz-Bereich und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.972 Personen befanden sich im November 2024 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 87 Personen (0,5 Prozent) gestiegen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat gab es in allen Regionen eine Zunahme. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen an.
In der Hansestadt Lübeck waren im November 2024 9.569 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 48 (0,5 Prozent) zum Vormonat und um 571 (6,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 490 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert zum Vormonat bei 8,0 Prozent und stieg um 0,4 Prozentpunkt zum Vorjahr an.
2.574 Arbeitslose und damit 18 (0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 294 (12,9 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 6.995 Personen an, das waren 30 (0,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 277 (4,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Zurzeit sind in der Hansestadt 495 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 937 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird.
Im Kreis Ostholstein waren im November 2024 5.508 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 515 (10,3 Prozent) zum Vormonat und um 302 (5,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 437 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent und um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr an.
2.386 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 473 (24,7 Prozent) mehr als im Oktober 2024 und 191 (8,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 3.122 Personen an, das waren 42 (1,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 111 (3,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Zurzeit sind in Ostholstein 310 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet während für 321 Pflichtplätze eine Ausgleichabgabe gezahlt wird.
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2024 10.799 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 57 (0,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 663 (6,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3 Prozent (Vorjahr 6,9 Prozent). Es meldeten sich 2.006 Personen arbeitslos und 1.943 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 438 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.398 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2024 2.494 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 197 (8,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 122 (5,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent). Es meldeten sich 613 Personen arbeitslos und 408 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten.79 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 602 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im November 2024 1.784 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 309 (20,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 88 (5,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent). Es meldeten sich 621 Personen arbeitslos und 311 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 80 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 524 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Saisontypische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
• Werbung für mehr Inklusion in Betrieben
29.11.2024 | Presseinfo Nr. 148