Wenn es während der Ausbildung bei Azubis, im Betrieb oder in der Berufsschule knirscht, gibt es Hilfe von der Arbeitsagentur. „Assistierte Ausbildung“ heißt die besondere Förderleistung, mit der Auszubildende unterstützt werden können.
„Ich beschreibe das gerne als ‚Nachhilfe‘. Das bringt es besser auf den Punkt“, sagt Jasmin Lohmann, Teamleiterin in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Lübeck. „Denn es geht konkret um die Möglichkeit, dass wir den Erwerb fachtheoretischer Kenntnisse und Fähigkeiten unterstützend organisieren und sogar finanzieren, wenn es im Ausbildungsverhältnis zwischen Azubi, Betrieb oder Schule mal nicht ganz so rund läuft. Das kann immer mal passieren. Mal sind es schlechte Noten in der Berufsschule, Prüfungsängste oder auch persönliche Probleme, die den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung massiv erschweren oder gar verhindern. Wenn dann sogar die Ausbildung abgebrochen wird, ist das fatal. Das sollte nicht passieren!“
Unterstützung für Betriebe und Jugendliche
Die „Assistierte Ausbildung“ richtet sich zum einen an Jugendliche, aber auch an die Ausbildungsverantwortlichen in den Unternehmen. Dazu wird ein Bildungsträger beauftragt, der die Azubis und Betriebe kontinuierlich betreut. Beispielsweise kann das Unternehmen bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung unterstützt werden. Die Nachwuchskraft erhält einen individuell abgestimmten Stützunterricht sowie gegebenenfalls sozialpädagogische Betreuung.
Wichtig ist, dass diese Hilfe rechtzeitig genutzt wird. Wenn wegen Problemen während der Lehrzeit - speziell auch an der Berufsschule - etwa gleich die ganze Ausbildung abgebrochen wird, ist es zu spät. Zeigen sich also Probleme in der Ausbildung, sollten die Jugendlichen auf jeden Fall Kontakt mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur aufnehmen. In einem persönlichen Gespräch können dann die individuellen Hilfen geklärt werden.
Kosten übernimmt die Arbeitsagentur
Ganz wichtig: Die Arbeitsagentur übernimmt die Kosten für die Nachhilfe. Die Jugendlichen müssen lediglich einige Stunden Freizeit pro Woche opfern. Sicher vertretbar, wenn dafür die Ausbildung ohne Probleme weitergeführt werden kann.
Auch die Betriebe können ihre Azubis ansprechen, sobald sie eine Unterstützung für ihre Auszubildenden für notwendig halten. „Im Zweifel heißt die schnellste und beste Lösung immer: Nachhilfe!“, so Lohmann.
Kontaktmöglichkeiten:
Jugendliche, die sich über die Hilfen informieren möchten, sollten Kontakt zur Berufsberatung der Arbeitsagentur aufnehmen. Dazu stehen die gebührenfreie Hotline 0800 4 5555 00 oder die E-Mail-Adressen Luebeck.Berufsberatung@arbeitsagentur.de sowie Ostholstein.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zur Verfügung.
Unternehmen, die sich über die Hilfen informieren wollen, kontaktieren ihre persönlichen Ansprechpartner*innen beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur oder sie wählen die gebührenfreie Rufnummer 0800 4 5555 20.