Arbeiten und Deutsch lernen – Unterstützung für Unternehmen und Geflüchtete

•    Online-Veranstaltung für Betriebe aus Lübeck und Ostholstein am 20. Juni 2024 um 12:30 Uhr
•    Anmeldungen bis 19. Juni 2024 möglich
 

13.06.2024 | Presseinfo Nr. 78

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bietet im Rahmen des Job-Turbos ein neues Kursangebot an. Die sogenannten berufsbegleitenden Sprachkurse wurden speziell für Geflüchtete konzipiert, die nach einem Integrationskurs mit grundlegenden Deutschkenntnissen in den Job starten. Neben dem täglichen Umgang mit Kolleginnen und Kollegen sollen sie damit die Möglichkeit bekommen, ihre Sprachkenntnisse praxisnah und unter professioneller Begleitung weiter auszubauen. Das Schulungsangebot orientiert sich dabei am jeweiligen Bedarf der Betriebe und den Anforderungen des Arbeitsplatzes. Die Kurse werden in kleinen Gruppen und möglichst im Betrieb durchgeführt. Aber auch virtuelle Sprachkurse sowie hybride Formate sind möglich.
Im Job Sprache verbessern
„Das neue Kursangebot fördert die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt, da es geflüchteten Menschen ermöglicht, nach relativ kurzer Zeit eine Arbeit aufzunehmen und sich dann berufsbegleitend weiter zu qualifizieren. Mit Blick auf den Arbeitskräftebedarf eröffnen sich damit Potenziale für Unternehmen. Bei unserer Online-Veranstaltung stellen wir Betrieben aus Lübeck und Ostholstein diese Möglichkeit des Job-Berufssprachkurses vor. Nehmen Sie sich in einer kurzen Mittagsrunde die Zeit, Informationen von uns aus erster Hand zu erhalten und Fragen zu klären“, lädt Claudia Harms, Teamleiterin des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Jobcenter und Arbeitsagentur Lübeck, ein.
Anmeldung bis 19. Juni 2024
Die Online-Veranstaltung findet am 20. Juni 2024 um 12:30 Uhr statt. Anmeldungen sind per E-Mail an Luebeck.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de bis 19. Juni 2024 möglich. Der Link zur Veranstaltung wird vom Arbeitgeber-Service nach der Anmeldung zugeschickt.

Weltflüchtlingstag am 20. Juni
Am 20. Juni findet der jährlich wiederkehrende Weltflüchtlingstag statt. An diesem Tag möchte die Bundesagentur für Arbeit ein besonderes Augenmerk auf alle Menschen richten, die zur Flucht gezwungen worden sind. Dazu gehört auch, alles zu unternehmen, diesen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben in Deutschland zu ermöglichen.
Informationen zum Arbeitsmarkt für Geflüchtete
Bei der Betrachtung der Geflüchteten nach Nationalitäten stellen Ukrainerinnen und Ukrainer die größte Einzelgruppe dar. Im Mai 2024 waren im Jobcenter Lübeck 1.407 und im Jobcenter Ostholstein 1.087 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter gemeldet, 444 beziehungsweise 441 davon sind arbeitslos. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten nachkommen, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Seit dem Ausbruch des Krieges und der Fluchtmigration ist die Beschäftigung von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit stark gestiegen und hat sich in der Hansestadt beziehungsweise im Kreisgebiet nahezu vervierfacht. Die aktuellsten Daten sozialversicherungspflichtig Beschäftigter von November 2023 zeigen in Lübeck einen Anstieg um 370 Personen auf 511 und in Ostholstein um 327 Personen auf 449 im Vergleich zu Februar 2022. 
In Lübeck arbeiten 30 Prozent der ukrainischen Beschäftigten als Fachkräfte, 16 Prozent als Spezialisten/Experten und 53 Prozent in Helfertätigkeiten. Schwerpunkte der Beschäftigung liegen in Reinigungsberufen (126), Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen (79), Verkehrs- und Logistikberufen (77), Gesundheitsberufen (61), sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen (54), Berufen in Unternehmensführung (27) sowie Bauberufen (25).
In Ostholstein arbeiten 32 Prozent der ukrainischen Beschäftigten als Fachkräfte, 6 Prozent als Spezialisten/Experten und 62 Prozent in Helfertätigkeiten. Schwerpunkte der Beschäftigung liegen in Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen (172), Reinigungsberufen (85), Verkehrs- und Logistikberufen (49), Bauberufen (35), sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen (27), Gesundheitsberufen (25) sowie Handelsberufen (21).
Eine positive Entwicklung lässt sich auch bei Personen aus den Top 8 der nichteuropäischen Asylherkunftsländern beobachten, aus denen bis 2015 die meisten Asylanträge kamen. Dazu gehören Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.
Gehörten Ende 2015 in Lübeck noch 379 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte diesen Nationen an, so waren es im November 2023 mit 2.273 bereits mehr als sechs Mal so viele. Arbeitslos sind im Jobcenter aktuell 858 Personen gemeldet
In Ostholstein hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sogar verelffacht von 94 auf 1.061. Arbeitslos sind im Jobcenter aktuell 390 Personen gemeldet.
In Lübeck arbeiten 43 Prozent als Fachkräfte, 7 Prozent als Spezialisten/Experten und 49 Prozent in Helfertätigkeiten. Schwerpunkte der Beschäftigung liegen in Verkehrs- und Logistikberufen (508), Reinigungsberufen (442), Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen (378), Gesundheitsberufen (208), fertigungstechnischen Berufen (135), Bauberufen (133) sowie Handelsberufen (131).
In Ostholstein arbeiten 45 Prozent als Fachkräfte, 7 Prozent als Spezialisten/Experten und 48 Prozent in Helfertätigkeiten. Schwerpunkte der Beschäftigung liegen in Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen (420), Gesundheitsberufen (146), Verkehrs- und Logistikberufen (124), Reinigungsberufen (73), fertigungstechnischen Berufen (61), Bauberufen (55) sowie Handelsberufen (60).