Im Juni waren bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen 15.195 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl nahm gegenüber Mai um 1.056 Personen (7,5 Prozent) zu. Im Vergleich zu Juni 2021 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 993 Personen (6,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag mit 4,9 Prozent 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Ein Jahr zuvor betrug die Quote 5,2 Prozent.
Seit 1. Juni werden Geflüchtete aus der Ukraine durch die Jobcenter betreut. Zuvor hatten sie Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. „Der Wechsel von der Kommunalverwaltung hin zum Jobcenter bringt es mit sich, dass die Arbeitslosenzahl nicht wie zu dieser Zeit üblich sinkt, sondern wir auf dieser Seite der Statistik ein Plus verbuchen“, berichtet Kerstin Kuechler-Kakoschke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Gleichzeitig weist die Arbeitsmarktexpertin auf unterschiedliche regionale Ausprägungen hin. So waren im Landkreis Harburg 10,9 Prozent der Arbeitslosen Ukrainer (670 Personen), im Landkreis Lüchow-Dannenberg belief sich der Anteil auf 5,1 Prozent (83 Personen), in Landkreis und Hansestadt Lüneburg auf 8,2 Prozent (451 Personen) sowie im Landkreis Uelzen mit 0,4 Prozent (8 Personen). Die Gründe dafür sind unterschiedlich, denn zum einen wurden unterschiedliche Verfahren zwischen Landkreisen und Jobcentern zum Wechsel vereinbart, zum anderen lag der statistische Zähltag bereits am 13. Juni. Zudem ist nicht jeder vom Jobcenter Leistungen Beziehende arbeitslos, dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Betreuung von Kindern unter drei Jahren einer Arbeitsaufnahme entgegensteht, eine Qualifizierung besucht wird oder trotz Arbeit das Einkommen nicht ausreichend ist und Bedürftigkeit besteht. Endgültige Daten im Bereich der Leistungsstatistik liegen nach einer Wartezeit von drei Monaten vor. Unabhängig davon finden in den Jobcentern die Gespräche zu beruflichen Perspektiven, vorhandenen Qualifikationen und den Anerkennungswegen in Deutschland statt. Mit den Erfahrungen und Netzwerkpartnern aus der Flüchtlingswelle 2015/2016 sind die Jobcenter für die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. „Die Integration ist kein Sprint, aber die Geflüchteten treffen auf einen robusten Arbeitsmarkt mit einer sehr hohen Arbeitskräftenachfrage“, zeigt sich die Agenturchefin optimistisch.
Unter den 6.270 Stellenangeboten befanden sich 941 Stellen, die im Monatsverlauf neu hinzukamen. Damit nahmen diese so genannten Stellenzugänge gegenüber Mai um 179 Stellen (16,0 Prozent) ab. Gegenüber dem Vorjahr lagen sie um 218 Stellen (18,8 Prozent) im Minus. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (221 Stellen, darunter: Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften mit 178 Stellen), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (100 Stellen), Verarbeitendes Gewerbe (98 Stellen), Instandhaltung und Reparatur von Kfz (97 Stellen), Öffentliche Verwaltung (97 Stellen) sowie Gesundheits- und Sozialwesen (86 Stellen).
Bis zum 26. Juni gingen im Monatsverlauf sieben Anzeigen für 115 Personen auf Kurzarbeit ein (Landkreis Harburg: 4 Anzeigen/ 51 Personen, Lüchow-Dannenberg: - Anzeigen/ - Personen, Lüneburg: 3 Anzeigen/ 64 Personen, Uelzen: - Anzeigen/ - Personen. Wichtig: In den Anzeigen wird die Maximal-Zahl der Beschäftigten genannt, für die Kurzarbeitergeld beantragt werden könnte. Wenn die Abrechnungen der Unternehmen bei der Arbeitsagentur vorliegen, ist klar, in welchem Umfang die angezeigte Kurzarbeit auch umgesetzt wurde.