Im August waren bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen 16.743 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl nahm gegenüber Juli um 839 Personen (5,3 Prozent) zu. Im Vergleich zu August 2021 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 576 Personen (3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag mit 5,3 Prozent 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr wurde eine Quote von 5,2 Prozent verzeichnet.
Neben der üblichen Jugendarbeitslosigkeit im Sommer, die sich in den kommenden Monaten abbauen wird, weist Kerstin Kuechler-Kakoschke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, auf einen weiteren Aspekt hin: „Wir haben direkte Auswirkungen durch arbeitslos gemeldete Geflüchtete aus der Ukraine“. Letztmalig lagen die Arbeitslosenzahlen im April vergangenen Jahres mit 16.962 Arbeitslosen höher (Harburg Februar 2021: 6.785 Arbeitslose/ Lüchow-Dannenberg Februar 2022: 1.761 Arbeitslose/ Lüneburg Mai 2021: 6.063 Arbeitslose/ Uelzen Mai 2021: 2.462 Arbeitslose). Gleichzeitig erreichte der Stellenbestand im August mit mehr als 6.400 freien Arbeitsstellen einen Höchstwert - demografische Entwicklung und Fachkräfteengpässe sorgten für eine hochbleibende Arbeitskräftenachfrage. „Der hiesige Arbeitsmarkt bietet Perspektiven für Arbeitsuchende. Sollte eine Qualifikation fehlen, können wir Arbeitslose, aber auch Erwerbstätige mit Weiterbildungen unterstützen“, hebt die Arbeitsmarktexpertin hervor. Zudem sieht sie auch für Ukraine-Geflüchtete gute Integrationsmöglichkeiten. „Die Jobcenter sind dabei, Beratungsgespräche zu führen und Qualifikationen abzuklären. Dann gilt es Sprachkurse und Kinderbetreuungsangebote in Einklang zu bringen“, so Kuechler-Kakoschke.
Arbeitslos gemeldete Ukrainer im August (Veränderung zu Juli):
Landkreis Harburg: 822 (+113)
Landkreis Lüchow-Dannenberg: 143 (+5)
Landkreis Lüneburg: 573 (+66)
Landkreis Uelzen: 213 (+112)
Unter den 6.455 Stellenangeboten befanden sich 1.106 Stellen, die im Monatsverlauf neu hinzukamen. Damit nahmen diese so genannten Stellenzugänge gegenüber Juli um 25 Stellen (2,2 Prozent) ab. Gegenüber dem Vorjahr lagen sie um 158 Stellen (12,5 Prozent) im Minus. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (389 Stellen, darunter: Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften mit 324 Stellen), Instandhaltung und Reparatur von Kfz (133 Stellen), Öffentliche Verwaltung (123 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (113 Stellen) sowie Verarbeitendes Gewerbe (98 Stellen).
Im Januar wurde in 805 Betrieben für 4.087 Beschäftigte Kurzarbeit realisiert.
Bis zum 25. August gingen im Monatsverlauf sieben Anzeigen für 63 Personen auf Kurzarbeit ein (Landkreis Harburg: *, Lüchow-Dannenberg: 3 Anzeigen/ 14 Personen, Lüneburg: *, Uelzen: *).
Unterbeschäftigung[1] im Agenturbezirk und auf Ebene der Landkreise:
Agenturbezirk Lüneburg-Uelzen:
20.135 (Vormonat: +725/+3,7% Vorjahresmonat: +473/+2,4%)
Harburg: 7.884 (Vormonat: +289/+3,8% Vorjahresmonat: +393/+5,2%)
Lüchow-Dannenberg: 2.161 (Vormonat: +38/+1,8% Vorjahresmonat: +26/+1,2%)
Lüneburg: 7.121 (Vormonat: +206/+3,0% Vorjahresmonat: +12/+0,2%)
Uelzen: 2.969 (Vormonat: +192/+6,9% Vorjahresmonat: +42/+1,4%)
[1] Dazu gehören Arbeitslose und Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.