Fachkräfteproblematik - Vernetzte Bildungsräume zeigen Lösungswege auf

19.02.2024 | Presseinfo Nr. 22


Die Megatrends Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel schwebten noch vor einigen Jahren allenfalls als Worte schemenhaft über dem Arbeitsmarkt. Heute beeinflussen sie die Situation direkt. Wie hier in der Region ein Transformationsprozess gelingen kann, definierten kürzlich Agentur für Arbeit (AA) Lüneburg-Uelzen, Arbeitgeberverband Lüneburg Nordostniedersachsen e.V., Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg, Handwerkskammer (HWK) Braunschweig-Lüneburg-Stade, Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, Landkreis Lüneburg, Landkreis Harburg, Landkreis Uelzen sowie Landkreis Lüchow-Dannenberg in einer Vereinbarung. Gemeinsames Ziel ist, durch eine gute Zusammenarbeit Fachkräftepotentiale besser zu nutzen, Talente zu finden und zu fördern und möglichst ein Abwandern von Fachkräften zu vermeiden.

Die Kooperationsvereinbarung trägt die Überschrift „Vernetzte Bildungsräume“. „Unter diesen Schlagwörtern verbirgt sich vieles, das dazu dienen wird, den Arbeitsmarkt unserer Region zukunftsfest zu gestalten sowie Perspektiven für alle Menschen im Erwerbsleben und Unternehmen zu schaffen“, hebt Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der AA Lüneburg-Uelzen, hervor. So trägt diese Vernetzung dazu bei, die verschiedenen personellen und finanziellen Ressourcen rund um Weiterbildung und Qualifizierung besser zu bündeln und die Kompetenzen der Partner zu verzahnen. Auf diese Weise wird die Hürde, Beratungs- und Förderangebote zu finden und in Anspruch zu nehmen, gesenkt. Die Angebote richten sich sowohl an Bürgerinnen und Bürger als auch an Betriebe und ihre Beschäftigten. 

„Beschäftigte qualifizieren, egal, ob sie neu eingestellt oder schon lange im Betrieb sind, ist insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen der kardinale Weg, den Fachkräftebedarf zu sichern und die Anpassungsprozesse in einer sich zunehmend schnell verändernden Wirtschaftswelt zu bewältigen“, heißt es unisono von Bernd Wiechel, Hauptgeschäftsführer des AG-V, Sönke Feldhusen, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, Matthias Steffen, stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer, und Dr. Jürgen Grocholl, Bezirksstellenleiter der LWK. Gerade kleine inhabergeführte Betriebe sind dabei besonders gefordert, da „der Kapitän zudem häufig Steuermann und Maschinist in Personalunion ist und die Nachrüstung quasi während der Fahrt und im Sturm“ erfolgen muss. Der vernetzte Bildungsraum zeigt gerade für solche Betriebe im Hinblick auf Qualifizierung und Weiterbildung wertvolle Unterstützungsmöglichkeiten auf.

Die Landkreise sind Partner, die in verschiedenen Bereichen aktiv sind. Beispielweise tragen sie mit einer gesicherten Kinderbetreuung dazu bei, dass Frauen rascher und umfänglicher in ihr Berufsleben zurückkehren können, wenn sie ein Kind geboren haben. Das Thema Integration von geflüchteten und zugewanderten Menschen hat in den vergangenen Monaten an Stellenwert deutlich gewonnen. Zudem sind die regionalen Wirtschaftsförderungen wichtige Seismografen und Multiplikatoren im regionalen Wirtschaftsgeschehen. „Die Anforderungen, die Menschen heute an ihren Arbeitsplatz stellen, haben sich grundlegend geändert. Lebenslanges Lernen ist nicht nur eine leere Hülse, sondern spielt in die Frage, ob man den Arbeitgeber oder sogar die Region verlässt, erheblich mit hinein. Die Vernetzung trägt zur Attraktivität unserer Landkreise bei“, begründen Stephanie Buntrock, Dezernentin beim Landkreis Uelzen, und Dr. Alexander Stark von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung/ Landkreis Harburg, sowie Yvonne Hobro, Erste Kreisrätin des Landkreises Lüneburg, das Engagement in der Kooperation.

Auf der Agenda der Kooperationspartner steht nun konkret, unter anderem gemeinsame Informationsveranstaltungen sowie Beratungsangebote zu organisieren. Im ersten Schritt sorgt eine Internetseite für Transparenz: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen/vernetzte-bildungsraeume